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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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wehrtesten Vetter Herrn Mülard umb die
Füsse, sagende: Einiger Trost meines Ver-
gnügens Hoch-wehrtester Herr Vetter, dessen
hohe Praesentz erqvicket meine Seele so sehr, als
meiner - - indem fielen ihr die Zähren Strom-
weise aus denen lieb-reitzenden Augen, nun-
mehro verstorbenen seel. Eltern tägliche Trost-
und Ermahnungs-Worte mich contentiret.
Meine Jugend aestimire ich vor unglück-
seelig, daß ich von der ersten Blüthe meiner
Jahre nichts von einem so hoch-geliebten
Freunde gesehen, sondern nur durch Erzehlung
und bey meinen seel. Eltern, offt in ungemei-
ner Hochachtung erwehnten Nahmen Mü-
lard mein Gemüth müssen vergnügt seyn las-
sen. Nunmehro aber höchst-beglückte Edel-
muth erfreue dich, den so lang gewüntschten
Vetter zu sehen. Schauet; hoch-geschätzter
Herr Mülard, eure seel. Schwester Adel-
gundis
Tochter mit Vett- und Väterlichen
Augen an, und lasset euere Zuneigung auff
mich als euere Tochter gehen: Mein Wille
soll getheilet seyn, euch und meinen Mann zu
lieben, zu ehren, zu gehorsamen und eueren
Winck zu folgen. Stehet auff meine Toch-
ter Edelmuth, stehet auff sagte Mülard, und
versichert euch, daß mein gantzes Gemüth euch
zugethan verbleibet, und zum Zeichen meiner

Vett-
B 5

wehrteſten Vetter Herrn Muͤlard umb die
Fuͤſſe, ſagende: Einiger Troſt meines Ver-
gnuͤgens Hoch-wehrteſter Herr Vetter, deſſen
hohe Præſentz erqvicket meine Seele ſo ſehr, als
meiner ‒ ‒ indem fielen ihr die Zaͤhren Strom-
weiſe aus denen lieb-reitzenden Augen, nun-
mehro verſtorbenen ſeel. Eltern taͤgliche Troſt-
und Ermahnungs-Worte mich contentiret.
Meine Jugend æſtimire ich vor ungluͤck-
ſeelig, daß ich von der erſten Bluͤthe meiner
Jahre nichts von einem ſo hoch-geliebten
Freunde geſehen, ſondern nur durch Erzehlung
und bey meinen ſeel. Eltern, offt in ungemei-
ner Hochachtung erwehnten Nahmen Muͤ-
lard mein Gemuͤth muͤſſen vergnuͤgt ſeyn laſ-
ſen. Nunmehro aber hoͤchſt-begluͤckte Edel-
muth erfreue dich, den ſo lang gewuͤntſchten
Vetter zu ſehen. Schauet; hoch-geſchaͤtzter
Herr Muͤlard, eure ſeel. Schweſter Adel-
gundis
Tochter mit Vett- und Vaͤterlichen
Augen an, und laſſet euere Zuneigung auff
mich als euere Tochter gehen: Mein Wille
ſoll getheilet ſeyn, euch und meinen Mann zu
lieben, zu ehren, zu gehorſamen und eueren
Winck zu folgen. Stehet auff meine Toch-
ter Edelmuth, ſtehet auff ſagte Muͤlard, und
verſichert euch, daß mein gantzes Gemuͤth euch
zugethan verbleibet, und zum Zeichen meiner

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[25/0041] wehrteſten Vetter Herrn Muͤlard umb die Fuͤſſe, ſagende: Einiger Troſt meines Ver- gnuͤgens Hoch-wehrteſter Herr Vetter, deſſen hohe Præſentz erqvicket meine Seele ſo ſehr, als meiner ‒ ‒ indem fielen ihr die Zaͤhren Strom- weiſe aus denen lieb-reitzenden Augen, nun- mehro verſtorbenen ſeel. Eltern taͤgliche Troſt- und Ermahnungs-Worte mich contentiret. Meine Jugend æſtimire ich vor ungluͤck- ſeelig, daß ich von der erſten Bluͤthe meiner Jahre nichts von einem ſo hoch-geliebten Freunde geſehen, ſondern nur durch Erzehlung und bey meinen ſeel. Eltern, offt in ungemei- ner Hochachtung erwehnten Nahmen Muͤ- lard mein Gemuͤth muͤſſen vergnuͤgt ſeyn laſ- ſen. Nunmehro aber hoͤchſt-begluͤckte Edel- muth erfreue dich, den ſo lang gewuͤntſchten Vetter zu ſehen. Schauet; hoch-geſchaͤtzter Herr Muͤlard, eure ſeel. Schweſter Adel- gundis Tochter mit Vett- und Vaͤterlichen Augen an, und laſſet euere Zuneigung auff mich als euere Tochter gehen: Mein Wille ſoll getheilet ſeyn, euch und meinen Mann zu lieben, zu ehren, zu gehorſamen und eueren Winck zu folgen. Stehet auff meine Toch- ter Edelmuth, ſtehet auff ſagte Muͤlard, und verſichert euch, daß mein gantzes Gemuͤth euch zugethan verbleibet, und zum Zeichen meiner Vett- B 5

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/41>, abgerufen am 21.11.2024.