Ja sagte er, dieser ist es, der General sprach, nein wie geheimb! er hat mir schon vor drey Wo- chen deßwegen geschrieben, eben dieser ist es fuhr der General fort, der so wohl mich als andere Grafen und Standes-Personen von derglei- chen Allphantzereyen auf andere Gedancken ge- bracht hat. Er erzehlte uns vielerley von de- nen ihnen begegneten Masqueraden: Unter an- dern waren zwey der remarquablesten. Es trug sich zu daß ein grosser Virtuosus, so wohl dem Stande als vortrefflicher Wissenschafft nach, der in Orient-als Occidentalischen Spra- chen erfahren war, und aus grossen Reisen eine besondere connoissance Hoher und Adlicher Familien hatte, ihn besuchte, von allerhand cu- rieusen Sachen discurirte, biß er endlich auf das Universale kam, und ihn ein und das ande- re bereden wolte, der Freund sagte zu ihm, Mons. sie gebrauchen sich meines Laboratorii und zu- gehöriger Materialien die schon wohl ausgear- beitet seyn nach ihren Gefallen: Nach welchen, als sie nun noch unterschiedene Discourse gefüh- ret hatten. Spricht der Virtuosus, aber! der Freund replicirt dieses Wort, Mons. der aber hält sich in Braband auf, daß ich also den Herrn vor dieses mahl nicht fugen kan: damit wurde er dieses Gastes loß. Ein ander war einer von de- nen allereinfältigsten Schöpsen, der kommt zu
ihm
Ja ſagte er, dieſer iſt es, der General ſprach, nein wie geheimb! er hat mir ſchon vor drey Wo- chen deßwegen geſchrieben, eben dieſer iſt es fuhr der General fort, der ſo wohl mich als andere Grafen und Standes-Perſonen von derglei- chen Allphantzereyen auf andere Gedancken ge- bracht hat. Er erzehlte uns vielerley von de- nen ihnen begegneten Maſqueraden: Unter an- dern waren zwey der remarquableſten. Es trug ſich zu daß ein groſſer Virtuoſus, ſo wohl dem Stande als vortrefflicher Wiſſenſchafft nach, der in Orient-als Occidentaliſchen Spra- chen erfahren war, und aus groſſen Reiſen eine beſondere connoiſſance Hoher und Adlicher Familien hatte, ihn beſuchte, von allerhand cu- rieuſen Sachen diſcurirte, biß er endlich auf das Univerſale kam, und ihn ein und das ande- re bereden wolte, der Fꝛeund ſagte zu ihm, Monſ. ſie gebrauchen ſich meines Laboratorii und zu- gehoͤriger Materialien die ſchon wohl ausgear- beitet ſeyn nach ihren Gefallen: Nach welchen, als ſie nun noch unterſchiedene Diſcourſe gefuͤh- ret hatten. Spricht der Virtuoſus, aber! der Freund replicirt dieſes Wort, Monſ. der aber haͤlt ſich in Braband auf, daß ich alſo den Herrn vor dieſes mahl nicht fugen kan: damit wurde er dieſes Gaſtes loß. Ein ander war einer von de- nen allereinfaͤltigſten Schoͤpſen, der kommt zu
ihm
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0490"n="474"/>
Ja ſagte er, dieſer iſt es, der <hirendition="#aq">General</hi>ſprach, nein<lb/>
wie geheimb! er hat mir ſchon vor drey Wo-<lb/>
chen deßwegen geſchrieben, eben dieſer iſt es fuhr<lb/>
der <hirendition="#aq">General</hi> fort, der ſo wohl mich als andere<lb/>
Grafen und Standes-Perſonen von derglei-<lb/>
chen Allphantzereyen auf andere Gedancken ge-<lb/>
bracht hat. Er erzehlte uns vielerley von de-<lb/>
nen ihnen begegneten <hirendition="#aq">Maſquerad</hi>en: Unter an-<lb/>
dern waren zwey der <hirendition="#aq">remarquable</hi>ſten. Es<lb/>
trug ſich zu daß ein groſſer <hirendition="#aq">Virtuoſus,</hi>ſo wohl<lb/>
dem Stande als vortrefflicher Wiſſenſchafft<lb/>
nach, der in <hirendition="#aq">Orient-</hi>als <hirendition="#aq">Occidentali</hi>ſchen Spra-<lb/>
chen erfahren war, und aus groſſen Reiſen eine<lb/>
beſondere <hirendition="#aq">connoiſſance</hi> Hoher und Adlicher<lb/><hirendition="#aq">Famili</hi>en hatte, ihn beſuchte, von allerhand <hirendition="#aq">cu-<lb/>
rieuſ</hi>en Sachen <hirendition="#aq">diſcurir</hi>te, biß er endlich auf<lb/>
das <hirendition="#aq">Univerſale</hi> kam, und ihn ein und das ande-<lb/>
re bereden wolte, der Fꝛeund ſagte zu ihm, <hirendition="#aq">Monſ.</hi><lb/>ſie gebrauchen ſich meines <hirendition="#aq">Laboratorii</hi> und zu-<lb/>
gehoͤriger <hirendition="#aq">Materiali</hi>en die ſchon wohl ausgear-<lb/>
beitet ſeyn nach ihren Gefallen: Nach welchen,<lb/>
als ſie nun noch unterſchiedene <hirendition="#aq">Diſcourſ</hi>e gefuͤh-<lb/>
ret hatten. Spricht der <hirendition="#aq">Virtuoſus,</hi> aber! der<lb/>
Freund <hirendition="#aq">replicir</hi>t dieſes Wort, <hirendition="#aq">Monſ.</hi> der aber<lb/>
haͤlt ſich in Braband auf, daß ich alſo den Herrn<lb/>
vor dieſes mahl nicht fugen kan: damit wurde er<lb/>
dieſes Gaſtes loß. Ein ander war einer von de-<lb/>
nen allereinfaͤltigſten Schoͤpſen, der kommt zu<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ihm</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[474/0490]
Ja ſagte er, dieſer iſt es, der General ſprach, nein
wie geheimb! er hat mir ſchon vor drey Wo-
chen deßwegen geſchrieben, eben dieſer iſt es fuhr
der General fort, der ſo wohl mich als andere
Grafen und Standes-Perſonen von derglei-
chen Allphantzereyen auf andere Gedancken ge-
bracht hat. Er erzehlte uns vielerley von de-
nen ihnen begegneten Maſqueraden: Unter an-
dern waren zwey der remarquableſten. Es
trug ſich zu daß ein groſſer Virtuoſus, ſo wohl
dem Stande als vortrefflicher Wiſſenſchafft
nach, der in Orient-als Occidentaliſchen Spra-
chen erfahren war, und aus groſſen Reiſen eine
beſondere connoiſſance Hoher und Adlicher
Familien hatte, ihn beſuchte, von allerhand cu-
rieuſen Sachen diſcurirte, biß er endlich auf
das Univerſale kam, und ihn ein und das ande-
re bereden wolte, der Fꝛeund ſagte zu ihm, Monſ.
ſie gebrauchen ſich meines Laboratorii und zu-
gehoͤriger Materialien die ſchon wohl ausgear-
beitet ſeyn nach ihren Gefallen: Nach welchen,
als ſie nun noch unterſchiedene Diſcourſe gefuͤh-
ret hatten. Spricht der Virtuoſus, aber! der
Freund replicirt dieſes Wort, Monſ. der aber
haͤlt ſich in Braband auf, daß ich alſo den Herrn
vor dieſes mahl nicht fugen kan: damit wurde er
dieſes Gaſtes loß. Ein ander war einer von de-
nen allereinfaͤltigſten Schoͤpſen, der kommt zu
ihm
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/490>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.