Bad von dem Herren des Orts das Schafgot- sche, das andere das Probst-Bad (welches da- siger Probstey unter der Grüsauischen Praela- tur gehörig, zuständig ist, genennet wird; sie beyde führen einerley Ingredientien, nur das ein und das andere in dem oder jenem mehr oder weniger ist, sie führen einen Eisen schüßigen dunckel-grünen Vitriol, ein Erd-Bech, ein Sal- neutrum von Salpeter und Salmiac, mit einen vermischten starcken Schwefel bey ihnen, etli- che halten das Probst-Bad vor gelinder als das Schafgotsch-Bad, welches stärcker in seiner Wirckung seyn soll, ich halte es vor eine Phan- tasie der Jnwohner und überredeten Bade- Gäste/ doch bin ich der Meynung es sey besser seiner Einbildung folgen, als aus einen ge- schöpfften Wahn in entstehender Widrigkeit Schaden empfinden. Der Flecken oder Städt- lein ist wohl bebauet, und kan ein jeder aufs best- möglichste logiren und bewirthet werden, in- dem die Zufuhre u. Einbringung der Zeit nach umb leidliche Bezahlung jeden vergnügen wird. Es hat die Hoch-Gräfliche Herrschafft daselbst, ein wohlgebautes Schloß mit anliegenden schö- nen Garten, in welchen sich zu divertiren denen Bade-Gästen gnädig und willig erlaubet wird; Komm ich nun auf ihre Wirckung, will ich von vornehmsten Theile des Leibes anfahen und bey
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Bad von dem Herren des Orts das Schafgot- ſche, das andere das Probſt-Bad (welches da- ſiger Probſtey unter der Gruͤſauiſchen Præla- tur gehoͤrig, zuſtaͤndig iſt, genennet wird; ſie beyde fuͤhren einerley Ingredientien, nur das ein und das andeꝛe in dem odeꝛ jenem mehr oder weniger iſt, ſie fuͤhren einen Eiſen ſchuͤßigen dunckel-gruͤnen Vitriol, ein Erd-Bech, ein Sal- neutrum von Salpeter und Salmiac, mit einen vermiſchten ſtarcken Schwefel bey ihnen, etli- che halten das Probſt-Bad vor gelinder als das Schafgotſch-Bad, welches ſtaͤrcker in ſeiner Wirckung ſeyn ſoll, ich halte es vor eine Phan- taſie der Jnwohner und uͤberredeten Bade- Gaͤſte/ doch bin ich der Meynung es ſey beſſer ſeiner Einbildung folgen, als aus einen ge- ſchoͤpfften Wahn in entſtehender Widrigkeit Schaden empfinden. Der Flecken oder Staͤdt- lein iſt wohl bebauet, und kan ein jeder aufs beſt- moͤglichſte logiren und bewirthet werden, in- dem die Zufuhre u. Einbringung der Zeit nach umb leidliche Bezahlung jeden vergnuͤgen wiꝛd. Es hat die Hoch-Graͤfliche Herrſchafft daſelbſt, ein wohlgebautes Schloß mit anliegenden ſchoͤ- nen Garten, in welchen ſich zu divertiren denen Bade-Gaͤſten gnaͤdig und willig erlaubet wiꝛd; Komm ich nun auf ihre Wirckung, will ich von vornehmſten Theile des Leibes anfahen und bey
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Bad von dem Herren des Orts das Schafgot-
ſche, das andere das Probſt-Bad (welches da-
ſiger Probſtey unter der Gruͤſauiſchen Præla-
tur gehoͤrig, zuſtaͤndig iſt, genennet wird; ſie
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weniger iſt, ſie fuͤhren einen Eiſen ſchuͤßigen
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neutrum von Salpeter und Salmiac, mit einen
vermiſchten ſtarcken Schwefel bey ihnen, etli-
che halten das Probſt-Bad vor gelinder als
das Schafgotſch-Bad, welches ſtaͤrcker in ſeiner
Wirckung ſeyn ſoll, ich halte es vor eine Phan-
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Gaͤſte/ doch bin ich der Meynung es ſey beſſer
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Es hat die Hoch-Graͤfliche Herrſchafft daſelbſt,
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/497>, abgerufen am 22.11.2024.
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