giessung des angewärmten Bades, nach der Constitution und der Wärme Vertragung fortfahre, als daß man erst im Brunden sich auf- halte, hernach nach den Auffsteigen der Lufft ex- ponire und so dann in die Wanne setze, weil a- ber dieser Modus balneandi durch die Länge der Zeit usual worden, muß man es dabey bewen- den lassen, einen jeden aber stehet es frey wie er sich hierinnen verhalten will; Was nun den St. Johannes-Brunnen betrifft, Thermae Divi Johannis, liegt in einen Felsichten Gebürge untern Schwartzberg, ist die Gegend daherumb mit einem Steinsafft impraegnirt und ange- schwängert, das Bad ist nur laulicht worinnen die Gäste baden, es werden von dem Bade Wannen gegossen, da denn die Steine glüend gemacht und in dem Wasser der Wannen ausge- löscht, und dadurch das Bad nach Verlangen des Gebrauchenden angewärmet wird: dessen Wirckung ist wider die kalten Flüsse, Brustbe- schwerniß, Lähmung der Glieder, die reissende Gicht, Podagra, Bauchgrimmen, und Colica, reute aus alle Tartarische Kranckheiten, Stein- Schmertzen, kommet zu Hülffe der erkalteten und verschleimten Mutter, reiniget, zertreibet, und machet fruchtbar, das Bad ist zu allen de- nen Kranckheiten worzu vorige zwey Bäder nützlich seyn, dienlich. Ja es wird wohl beyden
noch
J i 3
gieſſung des angewaͤrmten Bades, nach der Conſtitution und der Waͤrme Vertragung fortfahre, als daß man erſt im Bruñen ſich auf- halte, hernach nach den Auffſteigen der Lufft ex- ponire und ſo dann in die Wanne ſetze, weil a- ber dieſer Modus balneandi durch die Laͤnge der Zeit uſual worden, muß man es dabey bewen- den laſſen, einen jeden aber ſtehet es frey wie er ſich hierinnen verhalten will; Was nun den St. Johannes-Brunnen betrifft, Thermæ Divi Johannis, liegt in einen Felſichten Gebuͤrge unteꝛn Schwartzberg, iſt die Gegend daherumb mit einem Steinſafft imprægnirt und ange- ſchwaͤngert, das Bad iſt nur laulicht worinnen die Gaͤſte baden, es werden von dem Bade Wannen gegoſſen, da denn die Steine gluͤend gemacht und in dem Waſſer der Wañen ausge- loͤſcht, und dadurch das Bad nach Verlangen des Gebrauchenden angewaͤrmet wird: deſſen Wirckung iſt wider die kalten Fluͤſſe, Bruſtbe- ſchwerniß, Laͤhmung der Glieder, die reiſſende Gicht, Podagra, Bauchgrimmen, und Colica, reute aus alle Tartariſche Kranckheiten, Stein- Schmertzen, kommet zu Huͤlffe der erkalteten und verſchleimten Mutter, reiniget, zertreibet, und machet fruchtbar, das Bad iſt zu allen de- nen Kranckheiten worzu vorige zwey Baͤder nuͤtzlich ſeyn, dienlich. Ja es wird wohl beyden
noch
J i 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0517"n="501"/>
gieſſung des angewaͤrmten Bades, nach der<lb/><hirendition="#aq">Conſtitution</hi> und der Waͤrme Vertragung<lb/>
fortfahre, als daß man erſt im Bruñen ſich auf-<lb/>
halte, hernach nach den Auffſteigen der Lufft <hirendition="#aq">ex-<lb/>
ponir</hi>e und ſo dann in die Wanne ſetze, weil a-<lb/>
ber dieſer <hirendition="#aq">Modus balneandi</hi> durch die Laͤnge der<lb/>
Zeit <hirendition="#aq">uſual</hi> worden, muß man es dabey bewen-<lb/>
den laſſen, einen jeden aber ſtehet es frey wie er<lb/>ſich hierinnen verhalten will; Was nun den<lb/><hirendition="#aq">St.</hi> Johannes-Brunnen betrifft, <hirendition="#aq">Thermæ Divi<lb/>
Johannis,</hi> liegt in einen Felſichten Gebuͤrge<lb/>
unteꝛn Schwartzberg, iſt die Gegend daherumb<lb/>
mit einem Steinſafft <hirendition="#aq">imprægnir</hi>t und ange-<lb/>ſchwaͤngert, das Bad iſt nur laulicht worinnen<lb/>
die Gaͤſte baden, es werden von dem Bade<lb/>
Wannen gegoſſen, da denn die Steine gluͤend<lb/>
gemacht und in dem Waſſer der Wañen ausge-<lb/>
loͤſcht, und dadurch das Bad nach Verlangen<lb/>
des Gebrauchenden angewaͤrmet wird: deſſen<lb/>
Wirckung iſt wider die kalten Fluͤſſe, Bruſtbe-<lb/>ſchwerniß, Laͤhmung der Glieder, die reiſſende<lb/>
Gicht, <hirendition="#aq">Podagra,</hi> Bauchgrimmen, und <hirendition="#aq">Colica,</hi><lb/>
reute aus alle <hirendition="#aq">Tartari</hi>ſche Kranckheiten, Stein-<lb/>
Schmertzen, kommet zu Huͤlffe der erkalteten<lb/>
und verſchleimten Mutter, reiniget, zertreibet,<lb/>
und machet fruchtbar, das Bad iſt zu allen de-<lb/>
nen Kranckheiten worzu vorige zwey Baͤder<lb/>
nuͤtzlich ſeyn, dienlich. Ja es wird wohl beyden<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J i 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">noch</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[501/0517]
gieſſung des angewaͤrmten Bades, nach der
Conſtitution und der Waͤrme Vertragung
fortfahre, als daß man erſt im Bruñen ſich auf-
halte, hernach nach den Auffſteigen der Lufft ex-
ponire und ſo dann in die Wanne ſetze, weil a-
ber dieſer Modus balneandi durch die Laͤnge der
Zeit uſual worden, muß man es dabey bewen-
den laſſen, einen jeden aber ſtehet es frey wie er
ſich hierinnen verhalten will; Was nun den
St. Johannes-Brunnen betrifft, Thermæ Divi
Johannis, liegt in einen Felſichten Gebuͤrge
unteꝛn Schwartzberg, iſt die Gegend daherumb
mit einem Steinſafft imprægnirt und ange-
ſchwaͤngert, das Bad iſt nur laulicht worinnen
die Gaͤſte baden, es werden von dem Bade
Wannen gegoſſen, da denn die Steine gluͤend
gemacht und in dem Waſſer der Wañen ausge-
loͤſcht, und dadurch das Bad nach Verlangen
des Gebrauchenden angewaͤrmet wird: deſſen
Wirckung iſt wider die kalten Fluͤſſe, Bruſtbe-
ſchwerniß, Laͤhmung der Glieder, die reiſſende
Gicht, Podagra, Bauchgrimmen, und Colica,
reute aus alle Tartariſche Kranckheiten, Stein-
Schmertzen, kommet zu Huͤlffe der erkalteten
und verſchleimten Mutter, reiniget, zertreibet,
und machet fruchtbar, das Bad iſt zu allen de-
nen Kranckheiten worzu vorige zwey Baͤder
nuͤtzlich ſeyn, dienlich. Ja es wird wohl beyden
noch
J i 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/517>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.