von seinen arsenicalischen und anhängter real- garischer Unarth wohl gereiniget worden. E- ckarth antwortete, Mons. Threnacker hierinnen bin ich ihme nicht zu wider, sonsten führet er noch mehr herrliche Tugenden bey sich, als nehmlich in neuen und alten Wunden, Eyter- Flüssen, Entzündungen, Krebs, Krätze, Flech- ten, Geschwulst, Lähmungen, in Verbrennun- gen, mit ausgelassenen jungen Schwein-Fett vermischt, lindert die Schmertzen und heilet den Schaden, in den Biß von gifftigen Thieren. Jn der Noth stehet der Schwefel-Balsam in denen meisten vornehmlich euserlichen Zufällen des menschlichen Leibes statt einer Apotecken. Siegfried sprach, eben dergleichen Lob gab ihm mein Professor und Praeceptor Mons. Cando- retto, vornehmlich recommendirte er solchen a 3. biß 4. Tropffen in einen warmen Liquore ein- genommen vor die Würmer im Leibe, euserlich a- ber wo Würmer welche die eusere Substanz des menschlichen Cörpers infestiren, den Orth zu bestreichen. Weil der Abend herbey nahete, nahm Threnacker mit Anerwünschung einer guten Nacht-Ruh sein Adieu: Der Winter rückte heran, daß unsere Reisende mehr sich der warmen Stuben als der freyen Lufft bedienten, unterdessen muste Eckarth den General zum offtern besuchen, da sie sich mit allerhand Di-
scoursen
von ſeinen arſenicaliſchen und anhaͤngter real- gariſcher Unarth wohl gereiniget worden. E- ckarth antwortete, Monſ. Threnacker hierinnen bin ich ihme nicht zu wider, ſonſten fuͤhret er noch mehr herrliche Tugenden bey ſich, als nehmlich in neuen und alten Wunden, Eyter- Fluͤſſen, Entzuͤndungen, Krebs, Kraͤtze, Flech- ten, Geſchwulſt, Laͤhmungen, in Verbrennun- gen, mit ausgelaſſenen jungen Schwein-Fett vermiſcht, lindert die Schmertzen und heilet den Schaden, in den Biß von gifftigen Thieren. Jn der Noth ſtehet der Schwefel-Balſam in denen meiſten vornehmlich euſerlichen Zufaͤllen des menſchlichen Leibes ſtatt einer Apotecken. Siegfried ſprach, eben dergleichen Lob gab ihm mein Profeſſor und Præceptor Monſ. Cando- retto, vornehmlich recommendirte er ſolchen à 3. biß 4. Tropffen in einen waꝛmen Liquore ein- genom̃en vor die Wuͤrmer im Leibe, euſerlich a- ber wo Wuͤrmer welche die euſere Subſtanz des menſchlichen Coͤrpers infeſtiren, den Orth zu beſtreichen. Weil der Abend herbey nahete, nahm Threnacker mit Anerwuͤnſchung einer guten Nacht-Ruh ſein Adieu: Der Winter ruͤckte heran, daß unſere Reiſende mehr ſich der waꝛmen Stuben als der freyen Lufft bedienten, unterdeſſen muſte Eckarth den General zum offtern beſuchen, da ſie ſich mit allerhand Di-
ſcourſen
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von ſeinen arſenicaliſchen und anhaͤngter real-
gariſcher Unarth wohl gereiniget worden. E-
ckarth antwortete, Monſ. Threnacker hierinnen
bin ich ihme nicht zu wider, ſonſten fuͤhret er
noch mehr herrliche Tugenden bey ſich, als
nehmlich in neuen und alten Wunden, Eyter-
Fluͤſſen, Entzuͤndungen, Krebs, Kraͤtze, Flech-
ten, Geſchwulſt, Laͤhmungen, in Verbrennun-
gen, mit ausgelaſſenen jungen Schwein-Fett
vermiſcht, lindert die Schmertzen und heilet den
Schaden, in den Biß von gifftigen Thieren.
Jn der Noth ſtehet der Schwefel-Balſam in
denen meiſten vornehmlich euſerlichen Zufaͤllen
des menſchlichen Leibes ſtatt einer Apotecken.
Siegfried ſprach, eben dergleichen Lob gab ihm
mein Profeſſor und Præceptor Monſ. Cando-
retto, vornehmlich recommendirte er ſolchen à
3. biß 4. Tropffen in einen waꝛmen Liquore ein-
genom̃en vor die Wuͤrmer im Leibe, euſerlich a-
ber wo Wuͤrmer welche die euſere Subſtanz des
menſchlichen Coͤrpers infeſtiren, den Orth zu
beſtreichen. Weil der Abend herbey nahete,
nahm Threnacker mit Anerwuͤnſchung einer
guten Nacht-Ruh ſein Adieu: Der Winter
ruͤckte heran, daß unſere Reiſende mehr ſich der
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/527>, abgerufen am 22.11.2024.
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