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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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ungegründeten Fontanellen vernommen,
so treibet mich die allzu-hefftige Begierde, hier-
von ein besseres Fundament zu hören an, daß
die Vorträge so vieler alter berühmter Medi-
corum,
die durch so viel Jahr-hundert vor sel-
bige gestanden, nichtig seyn solten; So kan
man ja auch nicht leugnen, daß die Fontanel-
len in Schwindel, Haupt- und Augen-Flüs-
sen grosse Hülffe gethan haben: Alsobald,
hoch-geehrter Herr Mülard, versetzte Thier-
hold, werde ich nach Vermögen mein Gut-
achten darüber eröffnen. Es muß hoffent-
lich ein jeder Mensch oder wenigstens ein jeder
Christ mir dieses zugestehen, daß der Schöpf-
fer aller Creaturen, eine jede Creatur ihren
Wesen nach höchst-vollkommen erschaffen,
und denenselben, bevoraus aber denen Men-
schen, so wohl die Uberflüßigkeiten, als Be-
drängungen der Natur, durch gewisse Emun-
ctoria
oder Auswerffungs-Oerther auszufüh-
ren, an deren Cörper biß zum Uberfluß aner-
schaffen habe. So befinden sich bey dem
Menschen die Ohren, die durch das Ohren-
Schmaltz die Reinigungen derer Dünste des
Haupts, die Augen, welche durch ihr saltzigtes
Wasser die Absonderung derer saltzigten von
denen genehm-werthen Theilen des Gehirns
ausstossen, die Nasen-Löcher, so ihren Mu-

cum,
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ungegruͤndeten Fontanellen vernommen,
ſo treibet mich die allzu-hefftige Begierde, hier-
von ein beſſeres Fundament zu hoͤren an, daß
die Vortraͤge ſo vieler alter beruͤhmter Medi-
corum,
die durch ſo viel Jahr-hundert vor ſel-
bige geſtanden, nichtig ſeyn ſolten; So kan
man ja auch nicht leugnen, daß die Fontanel-
len in Schwindel, Haupt- und Augen-Fluͤſ-
ſen groſſe Huͤlffe gethan haben: Alſobald,
hoch-geehrter Herr Muͤlard, verſetzte Thier-
hold, werde ich nach Vermoͤgen mein Gut-
achten daruͤber eroͤffnen. Es muß hoffent-
lich ein jeder Menſch oder wenigſtens ein jeder
Chriſt mir dieſes zugeſtehen, daß der Schoͤpf-
fer aller Creaturen, eine jede Creatur ihren
Weſen nach hoͤchſt-vollkommen erſchaffen,
und denenſelben, bevoraus aber denen Men-
ſchen, ſo wohl die Uberfluͤßigkeiten, als Be-
draͤngungen der Natur, durch gewiſſe Emun-
ctoria
oder Auswerffungs-Oerther auszufuͤh-
ren, an deren Coͤrper biß zum Uberfluß aner-
ſchaffen habe. So befinden ſich bey dem
Menſchen die Ohren, die durch das Ohren-
Schmaltz die Reinigungen derer Duͤnſte des
Haupts, die Augen, welche durch ihr ſaltzigtes
Waſſer die Abſonderung derer ſaltzigten von
denen genehm-werthen Theilen des Gehirns
ausſtoſſen, die Naſen-Loͤcher, ſo ihren Mu-

cum,
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[37/0053] ungegruͤndeten Fontanellen vernommen, ſo treibet mich die allzu-hefftige Begierde, hier- von ein beſſeres Fundament zu hoͤren an, daß die Vortraͤge ſo vieler alter beruͤhmter Medi- corum, die durch ſo viel Jahr-hundert vor ſel- bige geſtanden, nichtig ſeyn ſolten; So kan man ja auch nicht leugnen, daß die Fontanel- len in Schwindel, Haupt- und Augen-Fluͤſ- ſen groſſe Huͤlffe gethan haben: Alſobald, hoch-geehrter Herr Muͤlard, verſetzte Thier- hold, werde ich nach Vermoͤgen mein Gut- achten daruͤber eroͤffnen. Es muß hoffent- lich ein jeder Menſch oder wenigſtens ein jeder Chriſt mir dieſes zugeſtehen, daß der Schoͤpf- fer aller Creaturen, eine jede Creatur ihren Weſen nach hoͤchſt-vollkommen erſchaffen, und denenſelben, bevoraus aber denen Men- ſchen, ſo wohl die Uberfluͤßigkeiten, als Be- draͤngungen der Natur, durch gewiſſe Emun- ctoria oder Auswerffungs-Oerther auszufuͤh- ren, an deren Coͤrper biß zum Uberfluß aner- ſchaffen habe. So befinden ſich bey dem Menſchen die Ohren, die durch das Ohren- Schmaltz die Reinigungen derer Duͤnſte des Haupts, die Augen, welche durch ihr ſaltzigtes Waſſer die Abſonderung derer ſaltzigten von denen genehm-werthen Theilen des Gehirns ausſtoſſen, die Naſen-Loͤcher, ſo ihren Mu- cum, C 3

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/53>, abgerufen am 21.11.2024.