auch von dem General an Eckarthen ein ver- schlossener Brief an Rannefort, Commendant in Paliro gegeben mit diesen Worten: weil auch Mons. Rannefort Jhro Röm. Käyserl. Majestät ehemahls seinen Generalen und Offi- cirern sonderliche Höfligkeit erwiesen, wird von Käyserl. Majestät ihm ein gewisses Praesent ü- bersendet und zugleich in Freyherrlichen Stand erhoben. Eckarth bedanckte sich in Ranneforts Nahmen sagende: Seine Höflichkeit ist solcher Gnade wohl würdig. Der General sprach: Wo keine Gefahr mehr zu fürchten ist, kan man wohl ein Auge zudrücken; Eckarth sprach: Jch wer- de mit allerehesten und sicherer Gelegenheit von Neßdra aus so uns GOtt gesund dahin ver- hilfft, es ihm übersenden. Hierauf wurde Jhro Röm. Käyserl. Majestät und dero Hochlöbl. Ertz-Hertzogl. Oesterreichischen Hauses Hohe Gesundheit herumb getruncken, und schieden also des Herrn Generals Gäste wohl berauscht nach Hause. Bald nach diesen kam der Gene- ral Solucki mit seiner Gemahlin, Fräulein Tochter und Vetter nach Garpa, verblieben ei- nige Tage lang allda, sich vollend mit Eckarthen zu letze; so auch mit allerseits Vergnügung ge- schahe. Nach deren Abreise bald darauff, E- ckarth ihm eine Land-Kutsche dung, und nach- dem er mit Siegfried und Gotthart bey den
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auch von dem General an Eckarthen ein ver- ſchloſſener Brief an Rannefort, Commendant in Paliro gegeben mit dieſen Worten: weil auch Monſ. Rannefort Jhro Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt ehemahls ſeinen Generalen und Offi- cirern ſonderliche Hoͤfligkeit erwieſen, wird von Kaͤyſerl. Majeſtaͤt ihm ein gewiſſes Præſent uͤ- berſendet und zugleich in Freyherrlichen Stand erhoben. Eckarth bedanckte ſich in Ranneforts Nahmen ſagende: Seine Hoͤflichkeit iſt ſolcher Gnade wohl wuͤrdig. Der General ſprach: Wo keine Gefahr mehr zu fuͤrchten iſt, kan man wohl ein Auge zudruͤcken; Eckarth ſprach: Jch wer- de mit allereheſten und ſicherer Gelegenheit von Neßdra aus ſo uns GOtt geſund dahin ver- hilfft, es ihm uͤberſenden. Hierauf wurde Jhro Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt und dero Hochloͤbl. Ertz-Hertzogl. Oeſterreichiſchen Hauſes Hohe Geſundheit herumb getruncken, und ſchieden alſo des Herrn Generals Gaͤſte wohl berauſcht nach Hauſe. Bald nach dieſen kam der Gene- ral Soluçki mit ſeiner Gemahlin, Fraͤulein Tochter und Vetter nach Garpa, verblieben ei- nige Tage lang allda, ſich vollend mit Eckarthen zu letze; ſo auch mit allerſeits Vergnuͤgung ge- ſchahe. Nach deren Abreiſe bald darauff, E- ckarth ihm eine Land-Kutſche dung, und nach- dem er mit Siegfried und Gotthart bey den
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auch von dem General an Eckarthen ein ver-
ſchloſſener Brief an Rannefort, Commendant
in Paliro gegeben mit dieſen Worten: weil
auch Monſ. Rannefort Jhro Roͤm. Kaͤyſerl.
Majeſtaͤt ehemahls ſeinen Generalen und Offi-
cirern ſonderliche Hoͤfligkeit erwieſen, wird von
Kaͤyſerl. Majeſtaͤt ihm ein gewiſſes Præſent uͤ-
berſendet und zugleich in Freyherrlichen Stand
erhoben. Eckarth bedanckte ſich in Ranneforts
Nahmen ſagende: Seine Hoͤflichkeit iſt ſolcher
Gnade wohl wuͤrdig. Der General ſprach: Wo
keine Gefahr mehr zu fuͤrchten iſt, kan man wohl
ein Auge zudruͤcken; Eckarth ſprach: Jch wer-
de mit allereheſten und ſicherer Gelegenheit von
Neßdra aus ſo uns GOtt geſund dahin ver-
hilfft, es ihm uͤberſenden. Hierauf wurde Jhro
Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt und dero Hochloͤbl.
Ertz-Hertzogl. Oeſterreichiſchen Hauſes Hohe
Geſundheit herumb getruncken, und ſchieden
alſo des Herrn Generals Gaͤſte wohl berauſcht
nach Hauſe. Bald nach dieſen kam der Gene-
ral Soluçki mit ſeiner Gemahlin, Fraͤulein
Tochter und Vetter nach Garpa, verblieben ei-
nige Tage lang allda, ſich vollend mit Eckarthen
zu letze; ſo auch mit allerſeits Vergnuͤgung ge-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/532>, abgerufen am 22.11.2024.
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