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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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auch von dem General an Eckarthen ein ver-
schlossener Brief an Rannefort, Commendant
in Paliro gegeben mit diesen Worten: weil
auch Mons. Rannefort Jhro Röm. Käyserl.
Majestät ehemahls seinen Generalen und Offi-
ci
rern sonderliche Höfligkeit erwiesen, wird von
Käyserl. Majestät ihm ein gewisses Praesent ü-
bersendet und zugleich in Freyherrlichen Stand
erhoben. Eckarth bedanckte sich in Ranneforts
Nahmen sagende: Seine Höflichkeit ist solcher
Gnade wohl würdig. Der General sprach: Wo
keine Gefahr mehr zu fürchten ist, kan man wohl
ein Auge zudrücken; Eckarth sprach: Jch wer-
de mit allerehesten und sicherer Gelegenheit von
Neßdra aus so uns GOtt gesund dahin ver-
hilfft, es ihm übersenden. Hierauf wurde Jhro
Röm. Käyserl. Majestät und dero Hochlöbl.
Ertz-Hertzogl. Oesterreichischen Hauses Hohe
Gesundheit herumb getruncken, und schieden
also des Herrn Generals Gäste wohl berauscht
nach Hause. Bald nach diesen kam der Gene-
ral Solucki
mit seiner Gemahlin, Fräulein
Tochter und Vetter nach Garpa, verblieben ei-
nige Tage lang allda, sich vollend mit Eckarthen
zu letze; so auch mit allerseits Vergnügung ge-
schahe. Nach deren Abreise bald darauff, E-
ckarth ihm eine Land-Kutsche dung, und nach-
dem er mit Siegfried und Gotthart bey den

Ge-

auch von dem General an Eckarthen ein ver-
ſchloſſener Brief an Rannefort, Commendant
in Paliro gegeben mit dieſen Worten: weil
auch Monſ. Rannefort Jhro Roͤm. Kaͤyſerl.
Majeſtaͤt ehemahls ſeinen Generalen und Offi-
ci
rern ſonderliche Hoͤfligkeit erwieſen, wird von
Kaͤyſerl. Majeſtaͤt ihm ein gewiſſes Præſent uͤ-
berſendet und zugleich in Freyherrlichen Stand
erhoben. Eckarth bedanckte ſich in Ranneforts
Nahmen ſagende: Seine Hoͤflichkeit iſt ſolcher
Gnade wohl wuͤrdig. Der General ſprach: Wo
keine Gefahr mehr zu fuͤrchten iſt, kan man wohl
ein Auge zudruͤcken; Eckarth ſprach: Jch wer-
de mit allereheſten und ſicherer Gelegenheit von
Neßdra aus ſo uns GOtt geſund dahin ver-
hilfft, es ihm uͤberſenden. Hierauf wurde Jhro
Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt und dero Hochloͤbl.
Ertz-Hertzogl. Oeſterreichiſchen Hauſes Hohe
Geſundheit herumb getruncken, und ſchieden
alſo des Herrn Generals Gaͤſte wohl berauſcht
nach Hauſe. Bald nach dieſen kam der Gene-
ral Soluçki
mit ſeiner Gemahlin, Fraͤulein
Tochter und Vetter nach Garpa, verblieben ei-
nige Tage lang allda, ſich vollend mit Eckarthen
zu letze; ſo auch mit allerſeits Vergnuͤgung ge-
ſchahe. Nach deren Abreiſe bald darauff, E-
ckarth ihm eine Land-Kutſche dung, und nach-
dem er mit Siegfried und Gotthart bey den

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[516/0532] auch von dem General an Eckarthen ein ver- ſchloſſener Brief an Rannefort, Commendant in Paliro gegeben mit dieſen Worten: weil auch Monſ. Rannefort Jhro Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt ehemahls ſeinen Generalen und Offi- cirern ſonderliche Hoͤfligkeit erwieſen, wird von Kaͤyſerl. Majeſtaͤt ihm ein gewiſſes Præſent uͤ- berſendet und zugleich in Freyherrlichen Stand erhoben. Eckarth bedanckte ſich in Ranneforts Nahmen ſagende: Seine Hoͤflichkeit iſt ſolcher Gnade wohl wuͤrdig. Der General ſprach: Wo keine Gefahr mehr zu fuͤrchten iſt, kan man wohl ein Auge zudruͤcken; Eckarth ſprach: Jch wer- de mit allereheſten und ſicherer Gelegenheit von Neßdra aus ſo uns GOtt geſund dahin ver- hilfft, es ihm uͤberſenden. Hierauf wurde Jhro Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt und dero Hochloͤbl. Ertz-Hertzogl. Oeſterreichiſchen Hauſes Hohe Geſundheit herumb getruncken, und ſchieden alſo des Herrn Generals Gaͤſte wohl berauſcht nach Hauſe. Bald nach dieſen kam der Gene- ral Soluçki mit ſeiner Gemahlin, Fraͤulein Tochter und Vetter nach Garpa, verblieben ei- nige Tage lang allda, ſich vollend mit Eckarthen zu letze; ſo auch mit allerſeits Vergnuͤgung ge- ſchahe. Nach deren Abreiſe bald darauff, E- ckarth ihm eine Land-Kutſche dung, und nach- dem er mit Siegfried und Gotthart bey den Ge-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/532>, abgerufen am 29.06.2024.