Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.alsbald vor ihm darzugeben. Wertheste Her- sen L l
alsbald vor ihm darzugeben. Wertheſte Her- ſen L l
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alsbald vor ihm darzugeben. Wertheſte Her-
ren Soͤhne antwortete Eckarth/ die unruhigen
Traͤume haben mich durch ihre Scheußligkeit ſo
beſtuͤꝛtzt gemacht/ daheꝛo ich gantz auſſer mir ſelb-
ſten dergleichen uͤble Farbe an mich gezogen.
Siegfried gieng zu der Wirthin/ und beſtellte ei-
nen gluͤenden Wein mit einem Eyerdotter/ Zim-
met/ Cordommoͤmlein und Zucker zuzurichten/
welchen er nach der Zubereitung Hn. Eckarthen
zubrachte; von deſſen Gebrauch er ſich wieder
erholte. Nachdem der Tag voͤllig angebro-
chen war/ ſetzten unſere Reiſende ihren Weg wei-
ter/ und als ſie den Mittag geſpeiſet und gefuͤt-
tert hatten u. fortfuhren/ fieng Eckarth zu denen
andern folgender Geſtalt an zu reden: Meine
lieben Herren Soͤhne/ ich kan ihnen nicht ver-
halten/ was ſeit geſtern und dieſe Nacht ſich mit
mir zugetragẽ hat/ und erzehlte ihnen alles Vor-
gegangenes mit ihm/ und dem Geiſte Curidors,
woruͤber ſie ſich hefftig entſatzten/ ſagende:
GOTT der HERR laſſe den Herrn
Vater dergleichen Geſichte nimmermehr ſehen/
und behuͤte uns vor gleiche Zufaͤlle. Nicht lan-
ge hernach fieng Siegfried an: Mir zweifelt
ſehr/ daß ein Geiſt/ welchen man gut oder boͤſe
heiſt in der Lufft herumb ſchwebe/ mit denen
Menſchen rede/ und ſein Wohl oder Wehe ihm
kunt thun; Ob gleich Theophraſtus uns deſ-
ſen
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