Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

eine Alteration verursachet, und gute Wir-
ckung verhindert, man soll auch in Bade sich
nicht allzusehr bewegen, sondern ruhig sitzen,
auf daß nicht der Leib etwan zu sehr entzündet,
und die durch grosse Bewegung aufsteigende
Bade-Dünste schädlich seyn. Wie tieff man
aber sich einsetzen oder gehen kan, muß gleich-
falls nach einen jeden Zustande geurtheilet wer-
den, denenjenigen die in Diaphragma oder obern
Leib leiden, ist es genung biß an den Nabel,
denenjenigen aber deren Zustand von denen aus
den Haupt gehenden Nerven, oder sonsten vom
obern Theil herrühret, ist es zuträglich biß an
den Halß hienein zu setzen oder zu gehen, umb der
Wirckung sich theilhafftig machen zu können;
wer aber dieses wegen andern etwan innerlichen
Zuständen nicht erdulten könte, ist es an dem,
daß man den obern Theil, entweder mit einen
Schep-Becher begiesset, oder von der Röhren
das Bad auf den Leib fliessen läst, oder aber auch
mit einen vom Bade genetzten Tuch erwärmet.
Jn währenden Bade soll man sich von Essen
und kalten Trincken enthalten, damit die mit dem
Bade wirckende Natur nicht gehemmet werde,
und etwas undauliches, in die durch Wärme des
Bades eröffnete Gänge oder Adern mit einschlei-
chet, und dadurch Verstopffungen, Fieber u. an-
dere gefährliche Zufälle, wegen Verhinderung der

Cir-

eine Alteration verurſachet, und gute Wir-
ckung verhindert, man ſoll auch in Bade ſich
nicht allzuſehr bewegen, ſondern ruhig ſitzen,
auf daß nicht der Leib etwan zu ſehr entzuͤndet,
und die durch groſſe Bewegung aufſteigende
Bade-Duͤnſte ſchaͤdlich ſeyn. Wie tieff man
aber ſich einſetzen oder gehen kan, muß gleich-
falls nach einen jeden Zuſtande geurtheilet wer-
den, denenjenigen die in Diaphragma oder obeꝛn
Leib leiden, iſt es genung biß an den Nabel,
denenjenigen aber deren Zuſtand von denen aus
den Haupt gehenden Nerven, oder ſonſten vom
obern Theil herruͤhret, iſt es zutraͤglich biß an
den Halß hienein zu ſetzen oder zu gehen, umb der
Wirckung ſich theilhafftig machen zu koͤnnen;
wer aber dieſes wegen andern etwan iñerlichen
Zuſtaͤnden nicht erdulten koͤnte, iſt es an dem,
daß man den obern Theil, entweder mit einen
Schep-Becher begieſſet, oder von der Roͤhren
das Bad auf den Leib flieſſen laͤſt, oder aber auch
mit einen vom Bade genetzten Tuch erwaͤrmet.
Jn waͤhrenden Bade ſoll man ſich von Eſſen
und kalten Trinckẽ enthalten, damit die mit dem
Bade wirckende Natur nicht gehemmet werde,
und etwas undauliches, in die durch Waͤrme des
Bades eꝛoͤffnete Gaͤnge oder Adeꝛn mit einſchlei-
chet, und dadurch Verſtopffungen, Fieber u. an-
deꝛe gefaͤhꝛliche Zufaͤlle, wegen Verhindeꝛung deꝛ

Cir-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0607" n="591"/>
eine <hi rendition="#aq">Alteration</hi> verur&#x017F;achet, und gute Wir-<lb/>
ckung verhindert, man &#x017F;oll auch in Bade &#x017F;ich<lb/>
nicht allzu&#x017F;ehr bewegen, &#x017F;ondern ruhig &#x017F;itzen,<lb/>
auf daß nicht der Leib etwan zu &#x017F;ehr entzu&#x0364;ndet,<lb/>
und die durch gro&#x017F;&#x017F;e Bewegung auf&#x017F;teigende<lb/>
Bade-Du&#x0364;n&#x017F;te &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;eyn. Wie tieff man<lb/>
aber &#x017F;ich ein&#x017F;etzen oder gehen kan, muß gleich-<lb/>
falls nach einen jeden Zu&#x017F;tande geurtheilet wer-<lb/>
den, denenjenigen die in <hi rendition="#aq">Diaphragma</hi> oder obe&#xA75B;n<lb/>
Leib leiden, i&#x017F;t es genung biß an den Nabel,<lb/>
denenjenigen aber deren Zu&#x017F;tand von denen aus<lb/>
den Haupt gehenden Nerven, oder &#x017F;on&#x017F;ten vom<lb/>
obern Theil herru&#x0364;hret, i&#x017F;t es zutra&#x0364;glich biß an<lb/>
den Halß hienein zu &#x017F;etzen oder zu gehen, umb der<lb/>
Wirckung &#x017F;ich theilhafftig machen zu ko&#x0364;nnen;<lb/>
wer aber die&#x017F;es wegen andern etwan in&#x0303;erlichen<lb/>
Zu&#x017F;ta&#x0364;nden nicht erdulten ko&#x0364;nte, i&#x017F;t es an dem,<lb/>
daß man den obern Theil, entweder mit einen<lb/>
Schep-Becher begie&#x017F;&#x017F;et, oder von der Ro&#x0364;hren<lb/>
das Bad auf den Leib flie&#x017F;&#x017F;en la&#x0364;&#x017F;t, oder aber auch<lb/>
mit einen vom Bade genetzten Tuch erwa&#x0364;rmet.<lb/>
Jn wa&#x0364;hrenden Bade &#x017F;oll man &#x017F;ich von E&#x017F;&#x017F;en<lb/>
und kalten Trincke&#x0303; enthalten, damit die mit dem<lb/>
Bade wirckende Natur nicht gehemmet werde,<lb/>
und etwas undauliches, in die durch Wa&#x0364;rme des<lb/>
Bades e&#xA75B;o&#x0364;ffnete Ga&#x0364;nge oder Ade&#xA75B;n mit ein&#x017F;chlei-<lb/>
chet, und dadurch Ver&#x017F;topffungen, Fieber u. an-<lb/>
de&#xA75B;e gefa&#x0364;h&#xA75B;liche Zufa&#x0364;lle, wegen Verhinde&#xA75B;ung de&#xA75B;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Cir-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[591/0607] eine Alteration verurſachet, und gute Wir- ckung verhindert, man ſoll auch in Bade ſich nicht allzuſehr bewegen, ſondern ruhig ſitzen, auf daß nicht der Leib etwan zu ſehr entzuͤndet, und die durch groſſe Bewegung aufſteigende Bade-Duͤnſte ſchaͤdlich ſeyn. Wie tieff man aber ſich einſetzen oder gehen kan, muß gleich- falls nach einen jeden Zuſtande geurtheilet wer- den, denenjenigen die in Diaphragma oder obeꝛn Leib leiden, iſt es genung biß an den Nabel, denenjenigen aber deren Zuſtand von denen aus den Haupt gehenden Nerven, oder ſonſten vom obern Theil herruͤhret, iſt es zutraͤglich biß an den Halß hienein zu ſetzen oder zu gehen, umb der Wirckung ſich theilhafftig machen zu koͤnnen; wer aber dieſes wegen andern etwan iñerlichen Zuſtaͤnden nicht erdulten koͤnte, iſt es an dem, daß man den obern Theil, entweder mit einen Schep-Becher begieſſet, oder von der Roͤhren das Bad auf den Leib flieſſen laͤſt, oder aber auch mit einen vom Bade genetzten Tuch erwaͤrmet. Jn waͤhrenden Bade ſoll man ſich von Eſſen und kalten Trinckẽ enthalten, damit die mit dem Bade wirckende Natur nicht gehemmet werde, und etwas undauliches, in die durch Waͤrme des Bades eꝛoͤffnete Gaͤnge oder Adeꝛn mit einſchlei- chet, und dadurch Verſtopffungen, Fieber u. an- deꝛe gefaͤhꝛliche Zufaͤlle, wegen Verhindeꝛung deꝛ Cir-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/607
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/607>, abgerufen am 22.11.2024.