der General mit der Gesellschafft durch den Wald zum andern Wirths-Hauß, da denn un- terwegens in Vorbeyfahren Eckarth dem Ge- neral die Stelle des Schatzes zeigte. Nachdem sie nun den übrigen Tag und die Nacht daselbst zugebracht hatten, machte sich der General und beyhabende Begleitende mit anbrechenden Ta- ge auf, nahme zwey Knechte mit Spaden und Hauen aus dem Wirthshause mit sich, wie sie nun an den Orth, allwo der Schatz verborgen lag, kamen, befahl der General zu graben, indem erhub sich ein grosser Sturm, daß die Knechte er- schracken, musten aber auf Befehl des Genarals fortgraben. Sie waren kaum einer Klaffter tieff kommen, da funden sie zwey grosse Hafen mit Zie- geln umbsetzt/ die ließ der Graf Salanin heraus heben, nahm sie zu sich in den Wagen, denen Knechten gab er zwey Floren Trinck Geld und ließ sie gehen. Als sie nun zu den abgebrand- ten Wirthshause kamen, waren die Bauren mit ihrem Zeuge schon gegenwärtig, damit wurde ihnen befohlen bey den Bache zu graben, nachdem sie bald zwey Klafftern tieff kamen, funden sie des Curidors Cörper in bunte Tü- cher (wie er Eckarthen erschienen war) gewickelt, allein im Gesichte kunte man keine Gestalt mehr erkennen. Der General befahl auf der Seite der Land Strasse ein tieff Grab zu machen/ den
Cör-
der General mit der Geſellſchafft durch den Wald zum andern Wirths-Hauß, da denn un- terwegens in Vorbeyfahren Eckarth dem Ge- neral die Stelle des Schatzes zeigte. Nachdem ſie nun den uͤbrigen Tag und die Nacht daſelbſt zugebracht hatten, machte ſich der General und beyhabende Begleitende mit anbrechenden Ta- ge auf, nahme zwey Knechte mit Spaden und Hauen aus dem Wirthshauſe mit ſich, wie ſie nun an den Orth, allwo der Schatz verborgen lag, kamen, befahl der General zu graben, indem erhub ſich ein groſſer Sturm, daß die Knechte er- ſchracken, muſten aber auf Befehl des Genarals fortgraben. Sie waren kaum einer Klaffter tieff kom̃en, da funden ſie zwey groſſe Hafen mit Zie- geln umbſetzt/ die ließ der Graf Salanin heraus heben, nahm ſie zu ſich in den Wagen, denen Knechten gab er zwey Floren Trinck Geld und ließ ſie gehen. Als ſie nun zu den abgebrand- ten Wirthshauſe kamen, waren die Bauren mit ihrem Zeuge ſchon gegenwaͤrtig, damit wuꝛde ihnen befohlen bey den Bache zu graben, nachdem ſie bald zwey Klafftern tieff kamen, funden ſie des Curidors Coͤrper in bunte Tuͤ- cher (wie er Eckarthen erſchienen war) gewickelt, allein im Geſichte kunte man keine Geſtalt mehr erkennen. Der General befahl auf der Seite der Land Straſſe ein tieff Grab zu machen/ den
Coͤr-
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der General mit der Geſellſchafft durch den
Wald zum andern Wirths-Hauß, da denn un-
terwegens in Vorbeyfahren Eckarth dem Ge-
neral die Stelle des Schatzes zeigte. Nachdem
ſie nun den uͤbrigen Tag und die Nacht daſelbſt
zugebracht hatten, machte ſich der General und
beyhabende Begleitende mit anbrechenden Ta-
ge auf, nahme zwey Knechte mit Spaden und
Hauen aus dem Wirthshauſe mit ſich, wie ſie
nun an den Orth, allwo der Schatz verborgen
lag, kamen, befahl der General zu graben, indem
erhub ſich ein groſſer Sturm, daß die Knechte er-
ſchracken, muſten aber auf Befehl des Genarals
fortgraben. Sie waren kaum einer Klaffter tieff
kom̃en, da funden ſie zwey groſſe Hafen mit Zie-
geln umbſetzt/ die ließ der Graf Salanin heraus
heben, nahm ſie zu ſich in den Wagen, denen
Knechten gab er zwey Floren Trinck Geld und
ließ ſie gehen. Als ſie nun zu den abgebrand-
ten Wirthshauſe kamen, waren die Bauren
mit ihrem Zeuge ſchon gegenwaͤrtig, damit
wuꝛde ihnen befohlen bey den Bache zu graben,
nachdem ſie bald zwey Klafftern tieff kamen,
funden ſie des Curidors Coͤrper in bunte Tuͤ-
cher (wie er Eckarthen erſchienen war) gewickelt,
allein im Geſichte kunte man keine Geſtalt mehr
erkennen. Der General befahl auf der Seite
der Land Straſſe ein tieff Grab zu machen/ den
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/635>, abgerufen am 22.11.2024.
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