abholen, auch dieweil vorausfahren und seiner vor dem Thore erwarten, so auch geschach. Sie waren kaum zum Thore ausgefahren, kam der General auf einer offenen Chaise in Begleitung zwölff Reuter mit einen Lieutenant gefahren, bey Annäherung sprang Eckarth aus den Wa- gen und gratulirte dem General zu einen glück- seeligen Morgen, der General nach gleicher Gratulation bath Eckarth an seiner Seite ihn zu accompagniren so auch Eckarth that. Ge- gen Mittag langten sie bey den verwüsteten Wirthshause an, da befahl der General, es sol- ten etliche Reuter absteigen, dürre Holtz zusam- men lesen, umbs Wirths Hauß legen, und es anzünden, welches auch bald geschahe. Als das Hauß in voller Flamme stunde, hörete man aus dem Feuer eine Stimme, die rieff: Grosser Sala- nin und Eckarth, habet Danck vor euere Liebe und Treue. Ob wohl der General gerne gese- hen, daß die Reuter des Curidors Leib ausge- graben hätten, weil aber kein Zeug darzu da war, hieß er einen Reuter zu den nähesten Dorf- fe reiten, mit Befehl an den Schultzen daselbst, Morgen umb 9. Uhr vor Mittags sechs Bau- ren mit Spaden und Schauffeln, zu den ver- brandten Wirthshause zu schicken, und seiner allda zu erwarten. Nachdem das Wirths- Hauß biß auf den Grund verbrandt war, fuhr
der
abholen, auch dieweil vorausfahren und ſeiner vor dem Thore erwarten, ſo auch geſchach. Sie waren kaum zum Thore ausgefahren, kam der General auf einer offenen Chaiſe in Begleitung zwoͤlff Reuter mit einen Lieutenant gefahren, bey Annaͤherung ſprang Eckarth aus den Wa- gen und gratulirte dem General zu einen gluͤck- ſeeligen Morgen, der General nach gleicher Gratulation bath Eckarth an ſeiner Seite ihn zu accompagniren ſo auch Eckarth that. Ge- gen Mittag langten ſie bey den verwuͤſteten Wirthshauſe an, da befahl der General, es ſol- ten etliche Reuter abſteigen, duͤrre Holtz zuſam- men leſen, umbs Wirths Hauß legen, und es anzuͤnden, welches auch bald geſchahe. Als das Hauß in voller Flam̃e ſtunde, hoͤrete man aus dem Feuer eine Stim̃e, die rieff: Groſſer Sala- nin und Eckarth, habet Danck vor euere Liebe und Treue. Ob wohl der General gerne geſe- hen, daß die Reuter des Curidors Leib ausge- graben haͤtten, weil aber kein Zeug darzu da war, hieß er einen Reuter zu den naͤheſten Dorf- fe reiten, mit Befehl an den Schultzen daſelbſt, Morgen umb 9. Uhr vor Mittags ſechs Bau- ren mit Spaden und Schauffeln, zu den ver- brandten Wirthshauſe zu ſchicken, und ſeiner allda zu erwarten. Nachdem das Wirths- Hauß biß auf den Grund verbrandt war, fuhr
der
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abholen, auch dieweil vorausfahren und ſeiner
vor dem Thore erwarten, ſo auch geſchach. Sie
waren kaum zum Thore ausgefahren, kam der
General auf einer offenen Chaiſe in Begleitung
zwoͤlff Reuter mit einen Lieutenant gefahren,
bey Annaͤherung ſprang Eckarth aus den Wa-
gen und gratulirte dem General zu einen gluͤck-
ſeeligen Morgen, der General nach gleicher
Gratulation bath Eckarth an ſeiner Seite ihn
zu accompagniren ſo auch Eckarth that. Ge-
gen Mittag langten ſie bey den verwuͤſteten
Wirthshauſe an, da befahl der General, es ſol-
ten etliche Reuter abſteigen, duͤrre Holtz zuſam-
men leſen, umbs Wirths Hauß legen, und es
anzuͤnden, welches auch bald geſchahe. Als das
Hauß in voller Flam̃e ſtunde, hoͤrete man aus
dem Feuer eine Stim̃e, die rieff: Groſſer Sala-
nin und Eckarth, habet Danck vor euere Liebe
und Treue. Ob wohl der General gerne geſe-
hen, daß die Reuter des Curidors Leib ausge-
graben haͤtten, weil aber kein Zeug darzu da
war, hieß er einen Reuter zu den naͤheſten Dorf-
fe reiten, mit Befehl an den Schultzen daſelbſt,
Morgen umb 9. Uhr vor Mittags ſechs Bau-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/634>, abgerufen am 22.11.2024.
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