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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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den wäre dieses nichts anders als ein Zunder
aller Verdrießligkeiten, daraus nachmahls
Zanck und Feindschafft entstünden. Hier
aber würde man sich gelieben lassen, den
Haupt-Spruch unsers Heylandes zu exequi-
ren, daß der Höheste soll seyn wie der Nie-
drigste. Dieweil nun die Compagnie sich nicht
eher setzen wolte, bevor Mülard als ein Fremb-
der, Platz genommen hätte, so ergriff er den
Stuhl der am nähesten vor ihm stunde, wor-
auff die andern Anwesende auch ihren Sitz
nach einander nahmen, so bald sie sich gesetzt
hatten, und man die Speisen aufftrug; wa-
ren zwey Knaben, zwey Lauten mit einer Viol
di Gamba
und einen Baß in der Neben-Löbe,
die liessen folgende Aria hören:

I.
Hertzens-Freunde seyd gegrüsset/
Daß ihr meine Lust versüsset/
Und ich euch in meinen Auen/
Jetzt vergnügt kan wieder schauen.
II.
Jch erlaube euch zu holen
Tausent Blumen und Violen/
Und was meine Felder tragen/
Steht zu euren Lust-Behagen.
III.
Windet starcke Liebes-Kräntze/
Daß sich Hertz an Hertz ergäntze/
Schlie-

den waͤre dieſes nichts anders als ein Zunder
aller Verdrießligkeiten, daraus nachmahls
Zanck und Feindſchafft entſtuͤnden. Hier
aber wuͤrde man ſich gelieben laſſen, den
Haupt-Spruch unſers Heylandes zu exequi-
ren, daß der Hoͤheſte ſoll ſeyn wie der Nie-
drigſte. Dieweil nun die Compagnie ſich nicht
eher ſetzen wolte, bevor Muͤlard als ein Fremb-
der, Platz genommen haͤtte, ſo ergriff er den
Stuhl der am naͤheſten vor ihm ſtunde, wor-
auff die andern Anweſende auch ihren Sitz
nach einander nahmen, ſo bald ſie ſich geſetzt
hatten, und man die Speiſen aufftrug; wa-
ren zwey Knaben, zwey Lauten mit einer Viol
di Gamba
und einen Baß in der Neben-Loͤbe,
die lieſſen folgende Aria hoͤren:

I.
Hertzens-Freunde ſeyd gegruͤſſet/
Daß ihr meine Luſt verſuͤſſet/
Und ich euch in meinen Auen/
Jetzt vergnuͤgt kan wieder ſchauen.
II.
Jch erlaube euch zu holen
Tauſent Blumen und Violen/
Und was meine Felder tragen/
Steht zu euren Luſt-Behagen.
III.
Windet ſtarcke Liebes-Kraͤntze/
Daß ſich Hertz an Hertz ergaͤntze/
Schlie-
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[50/0066] den waͤre dieſes nichts anders als ein Zunder aller Verdrießligkeiten, daraus nachmahls Zanck und Feindſchafft entſtuͤnden. Hier aber wuͤrde man ſich gelieben laſſen, den Haupt-Spruch unſers Heylandes zu exequi- ren, daß der Hoͤheſte ſoll ſeyn wie der Nie- drigſte. Dieweil nun die Compagnie ſich nicht eher ſetzen wolte, bevor Muͤlard als ein Fremb- der, Platz genommen haͤtte, ſo ergriff er den Stuhl der am naͤheſten vor ihm ſtunde, wor- auff die andern Anweſende auch ihren Sitz nach einander nahmen, ſo bald ſie ſich geſetzt hatten, und man die Speiſen aufftrug; wa- ren zwey Knaben, zwey Lauten mit einer Viol di Gamba und einen Baß in der Neben-Loͤbe, die lieſſen folgende Aria hoͤren: I. Hertzens-Freunde ſeyd gegruͤſſet/ Daß ihr meine Luſt verſuͤſſet/ Und ich euch in meinen Auen/ Jetzt vergnuͤgt kan wieder ſchauen. II. Jch erlaube euch zu holen Tauſent Blumen und Violen/ Und was meine Felder tragen/ Steht zu euren Luſt-Behagen. III. Windet ſtarcke Liebes-Kraͤntze/ Daß ſich Hertz an Hertz ergaͤntze/ Schlie-

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/66>, abgerufen am 21.11.2024.