Endigung der Cur vertröstete. Eckarth sprach: Mein Herr Doctor, weil wir von ihme quoad curationem internam des Säuerlings Wir- ckung vernommen haben, wovor wir schuldi- gen Danck ablegen, als möchten wir, wann es selbigen nicht beschwerlich fiele, von ihme nun auch von des Säuerlings euserlichen Wirckung geneigte Instruction haben, der Medicus ant- wortete: Gar gerne! wie mein Patron ver- langt, umb meinen Herren die Zeit zu verkür- tzen, so will ich wegen des euserlichen Gebrauchs des Säuerlings, wie von den inniglichen gesche- hen gleiche Ordnung halten. Wer das Sau- erbrunnen-Bad euserlich adhibiren will, der muß erstlich durch ein gelindes Purganz den Leib reinigen; alsdenn mit folgenden Cautelen das Bad brauchen, daß er solches in einem warmen Zimmer anrichten lasse, das Wasser soll in der Wannen wann er einsteiget nicht zu heiß, son- dern nur ein wenig mehr als laulicht seyn, da er dann im Sitzen das Bad mit Zugiessung war- men Säuerlings nach und nach als er erleiden mag, anwärmen kan, sonsten würde er auszu- dauren nicht wohl vermögend seyn, und aller- hand Zufälle erleiden müssen. Das Haupt muß mit einer Mütz-oder Häublein bedecket seyn, und in einem Hembde sich einsetzen, das er- stere mahl soll der Bade-Cur sich Gebrauchen-
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Endigung der Cur vertroͤſtete. Eckarth ſprach: Mein Herr Doctor, weil wir von ihme quoad curationem internam des Saͤuerlings Wir- ckung vernommen haben, wovor wir ſchuldi- gen Danck ablegen, als moͤchten wir, wann es ſelbigen nicht beſchwerlich fiele, von ihme nun auch von des Saͤuerlings euſeꝛlichen Wirckung geneigte Inſtruction haben, der Medicus ant- wortete: Gar gerne! wie mein Patron ver- langt, umb meinen Herren die Zeit zu verkuͤr- tzen, ſo will ich wegen des euſeꝛlichen Gebrauchs des Saͤuerlings, wie von den inniglichen geſche- hen gleiche Ordnung halten. Wer das Sau- erbrunnen-Bad euſerlich adhibiren will, der muß erſtlich durch ein gelindes Purganz den Leib reinigen; alsdenn mit folgenden Cautelen das Bad brauchen, daß er ſolches in einem warmen Zimmer anrichten laſſe, das Waſſer ſoll in der Wannen wann er einſteiget nicht zu heiß, ſon- dern nur ein wenig mehr als laulicht ſeyn, da er dann im Sitzen das Bad mit Zugieſſung war- men Saͤuerlings nach und nach als er erleiden mag, anwaͤrmen kan, ſonſten wuͤrde er auszu- dauren nicht wohl vermoͤgend ſeyn, und aller- hand Zufaͤlle erleiden muͤſſen. Das Haupt muß mit einer Muͤtz-oder Haͤublein bedecket ſeyn, und in einem Hembde ſich einſetzen, das er- ſtere mahl ſoll der Bade-Cur ſich Gebrauchen-
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Endigung der Cur vertroͤſtete. Eckarth ſprach:
Mein Herr Doctor, weil wir von ihme quoad
curationem internam des Saͤuerlings Wir-
ckung vernommen haben, wovor wir ſchuldi-
gen Danck ablegen, als moͤchten wir, wann es
ſelbigen nicht beſchwerlich fiele, von ihme nun
auch von des Saͤuerlings euſeꝛlichen Wirckung
geneigte Inſtruction haben, der Medicus ant-
wortete: Gar gerne! wie mein Patron ver-
langt, umb meinen Herren die Zeit zu verkuͤr-
tzen, ſo will ich wegen des euſeꝛlichen Gebrauchs
des Saͤuerlings, wie von den inniglichen geſche-
hen gleiche Ordnung halten. Wer das Sau-
erbrunnen-Bad euſerlich adhibiren will, der
muß erſtlich durch ein gelindes Purganz den Leib
reinigen; alsdenn mit folgenden Cautelen das
Bad brauchen, daß er ſolches in einem warmen
Zimmer anrichten laſſe, das Waſſer ſoll in der
Wannen wann er einſteiget nicht zu heiß, ſon-
dern nur ein wenig mehr als laulicht ſeyn, da er
dann im Sitzen das Bad mit Zugieſſung war-
men Saͤuerlings nach und nach als er erleiden
mag, anwaͤrmen kan, ſonſten wuͤrde er auszu-
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hand Zufaͤlle erleiden muͤſſen. Das Haupt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 817. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/833>, abgerufen am 22.11.2024.
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