setzt und nach Zuschlagung der Kisten dem Ab- holer übergeben; Wormit Ew. Gnaden ver- gnüget werden, will ich eine Kiste, wie sie seyn soll, fertig machen. Ließ die in die Fächer adaptir- te Flaschen ausnehmen, vom Säuerling entledi- gen, und mit neuen anfüllen, nahm die Schrau- ben, die zu denen Flaschen gehörten, goß in eine jede ein wenig Wachs (womit das Mund- Loch der Flaschen im Zuschrauben sich eindru- cken könne,) schraubte die Flaschen zu, bunde mit einen Faden ein hierzu geschnitten weisses Pappier umb die Schraube und den Halß der Flaschen, siegelte den Faden oben auff, an das Pappier an, setzte die Flaschen in die Fäche der Kisten, legte den Deckel auf die Kiste schlug ihn feste auf, und besiegelte an beyden Seiten die Kiste, sagende: Nun ist die Kiste mit eingesetzten Flaschen zum Versenden fertig gemacht. E- ckarth bedanckte sich vor erwiesene Willfährig- keit und gab den Schöpffer ein Flor vor gehab- te Mühe zum Trinck-Geld, wovor er sich be- danckte. Wie die Compagnie aus dem Füll- Hauß gienge, ersahe Eckarth gegen der rechten Seite ein Wasser brudeln: wie Eckarth den Medicum fragte, was das vor ein Brudel wä- re? Der Medicus antwortete: Dieser Brudel wird wegen seines Tobens und Geräusches von denen Leuthen der Wilde-oder Bolder-Brunn
genannt,
ſetzt und nach Zuſchlagung der Kiſten dem Ab- holer uͤbergeben; Wormit Ew. Gnaden ver- gnuͤget werden, will ich eine Kiſte, wie ſie ſeyn ſoll, fertig machen. Ließ die in die Faͤcheꝛ adaptir- te Flaſchen ausnehmen, vom Saͤuerling entledi- gen, und mit neuen anfuͤllen, nahm die Schrau- ben, die zu denen Flaſchen gehoͤrten, goß in eine jede ein wenig Wachs (womit das Mund- Loch der Flaſchen im Zuſchrauben ſich eindru- cken koͤnne,) ſchraubte die Flaſchen zu, bunde mit einen Faden ein hierzu geſchnitten weiſſes Pappier umb die Schraube und den Halß der Flaſchen, ſiegelte den Faden oben auff, an das Pappier an, ſetzte die Flaſchen in die Faͤche der Kiſten, legte den Deckel auf die Kiſte ſchlug ihn feſte auf, und beſiegelte an beyden Seiten die Kiſte, ſagende: Nun iſt die Kiſte mit eingeſetzten Flaſchen zum Verſenden fertig gemacht. E- ckarth bedanckte ſich vor erwieſene Willfaͤhrig- keit und gab den Schoͤpffer ein Flor vor gehab- te Muͤhe zum Trinck-Geld, wovor er ſich be- danckte. Wie die Compagnie aus dem Fuͤll- Hauß gienge, erſahe Eckarth gegen der rechten Seite ein Waſſer brudeln: wie Eckarth den Medicum fragte, was das vor ein Brudel waͤ- re? Der Medicus antwortete: Dieſer Brudel wird wegen ſeines Tobens und Geraͤuſches von denen Leuthen der Wilde-oder Bolder-Brunn
genannt,
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ſetzt und nach Zuſchlagung der Kiſten dem Ab-
holer uͤbergeben; Wormit Ew. Gnaden ver-
gnuͤget werden, will ich eine Kiſte, wie ſie ſeyn
ſoll, fertig machen. Ließ die in die Faͤcheꝛ adaptir-
te Flaſchen ausnehmen, vom Saͤuerling entledi-
gen, und mit neuen anfuͤllen, nahm die Schrau-
ben, die zu denen Flaſchen gehoͤrten, goß in eine
jede ein wenig Wachs (womit das Mund-
Loch der Flaſchen im Zuſchrauben ſich eindru-
cken koͤnne,) ſchraubte die Flaſchen zu, bunde
mit einen Faden ein hierzu geſchnitten weiſſes
Pappier umb die Schraube und den Halß der
Flaſchen, ſiegelte den Faden oben auff, an das
Pappier an, ſetzte die Flaſchen in die Faͤche der
Kiſten, legte den Deckel auf die Kiſte ſchlug ihn
feſte auf, und beſiegelte an beyden Seiten die
Kiſte, ſagende: Nun iſt die Kiſte mit eingeſetzten
Flaſchen zum Verſenden fertig gemacht. E-
ckarth bedanckte ſich vor erwieſene Willfaͤhrig-
keit und gab den Schoͤpffer ein Flor vor gehab-
te Muͤhe zum Trinck-Geld, wovor er ſich be-
danckte. Wie die Compagnie aus dem Fuͤll-
Hauß gienge, erſahe Eckarth gegen der rechten
Seite ein Waſſer brudeln: wie Eckarth den
Medicum fragte, was das vor ein Brudel waͤ-
re? Der Medicus antwortete: Dieſer Brudel
wird wegen ſeines Tobens und Geraͤuſches von
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/856>, abgerufen am 22.11.2024.
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