in Eger verweilen wird, werden wir noch offters zusammen kommen, und vielleicht komm ich Morgen geliebts GOtt zu ihnen nach verrich- teter Säuerlings-Operation, (worzu ich guten Success wüntsche,) auf ein Gerichte Gerne-se- hen. Eckarth sagte ein Wort ein Mann. Ett- ner begleitete Eckarthen und die andern biß an den Wagen und nach Anerwüntschung einer gesunden Nacht Ruh fuhren die Unsrigen der Stadt zu, Ettner gieng in sein Zimmer, und machte seine Sachen zu rechte: Wie unsere Reisende unter das Thor kamen, wurde das Spiel gerühret, und die Wache praesentirte das Gewehr. Eckarth wurff einen harten Thaler hin mit Entsetzen sagende: Was bedeu- tet das? Monsieur Ettner kan mich ja nicht of- fenbahret haben. Wie sie an das Hauß ge- langten, stund eine Schidwacht, das Gewehr praesentirende: Nach den Absteigen gieng ihn ein Hauptmann entgegen, mit Beglück- wüntschung von den Commendanten in Eger; mit Ersuchen Jhr Excellenz wolten gegen ihn die hohe Zuneigung thun, und ihrer verborge- nen Person sich zu begeben zu gelieben. Eckarth bath den Hauptmann in die Stube zu kommen, da Eckarth zu ihm sprach: Monsieur dessen Character ist mir unbekannt, weswegen ich ihn mit der Antwort nicht belästigen, sondern durch
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in Eger verweilen wird, werden wir noch offters zuſammen kommen, und vielleicht komm ich Morgen geliebts GOtt zu ihnen nach verrich- teter Saͤuerlings-Operation, (worzu ich guten Succeſs wuͤntſche,) auf ein Gerichte Gerne-ſe- hen. Eckarth ſagte ein Wort ein Mann. Ett- ner begleitete Eckarthen und die andern biß an den Wagen und nach Anerwuͤntſchung einer geſunden Nacht Ruh fuhren die Unſrigen der Stadt zu, Ettner gieng in ſein Zimmer, und machte ſeine Sachen zu rechte: Wie unſere Reiſende unter das Thor kamen, wurde das Spiel geruͤhret, und die Wache præſentirte das Gewehr. Eckarth wurff einen harten Thaler hin mit Entſetzen ſagende: Was bedeu- tet das? Monſieur Ettner kan mich ja nicht of- fenbahret haben. Wie ſie an das Hauß ge- langten, ſtund eine Schidwacht, das Gewehr præſentirende: Nach den Abſteigen gieng ihn ein Hauptmann entgegen, mit Begluͤck- wuͤntſchung von den Commendanten in Eger; mit Erſuchen Jhr Excellenz wolten gegen ihn die hohe Zuneigung thun, und ihrer verborge- nen Perſon ſich zu begeben zu gelieben. Eckarth bath den Hauptmann in die Stube zu kom̃en, da Eckarth zu ihm ſprach: Monſieur deſſen Character iſt mir unbekannt, weswegen ich ihn mit der Antwort nicht belaͤſtigen, ſondern duꝛch
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in Eger verweilen wird, werden wir noch offters
zuſammen kommen, und vielleicht komm ich
Morgen geliebts GOtt zu ihnen nach verrich-
teter Saͤuerlings-Operation, (worzu ich guten
Succeſs wuͤntſche,) auf ein Gerichte Gerne-ſe-
hen. Eckarth ſagte ein Wort ein Mann. Ett-
ner begleitete Eckarthen und die andern biß an
den Wagen und nach Anerwuͤntſchung einer
geſunden Nacht Ruh fuhren die Unſrigen der
Stadt zu, Ettner gieng in ſein Zimmer, und
machte ſeine Sachen zu rechte: Wie unſere
Reiſende unter das Thor kamen, wurde das
Spiel geruͤhret, und die Wache præſentirte
das Gewehr. Eckarth wurff einen harten
Thaler hin mit Entſetzen ſagende: Was bedeu-
tet das? Monſieur Ettner kan mich ja nicht of-
fenbahret haben. Wie ſie an das Hauß ge-
langten, ſtund eine Schidwacht, das Gewehr
præſentirende: Nach den Abſteigen gieng ihn
ein Hauptmann entgegen, mit Begluͤck-
wuͤntſchung von den Commendanten in Eger;
mit Erſuchen Jhr Excellenz wolten gegen ihn
die hohe Zuneigung thun, und ihrer verborge-
nen Perſon ſich zu begeben zu gelieben. Eckarth
bath den Hauptmann in die Stube zu kom̃en,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/862>, abgerufen am 22.11.2024.
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