Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.Nach verlesenen Brief sprach Eckarth/ wo wer- ber H h h 2
Nach verleſenen Brief ſprach Eckarth/ wo wer- ber H h h 2
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Nach verleſenen Brief ſprach Eckarth/ wo wer-
de ich nun ein tuͤglich und vor mich raiſonnabel
Hochzeit-Geſchencke bekommen? Augſpurg
iſt etwas abgelegen/ ſelbſten darumb hinzurei-
ſen/ verlohnet ſich nicht/ meinen Leib zu ſtrapaci-
ren. Andreas rufft den Wirth/ wie der Wirth
kam fragte ihn Eckarth. Mein Herr Becker/
ſind hier nicht Kauff-Leuthe die nach Augſpurg
ihr Verkehr haben? Der Wirth antwortete/
Jhr Gnaden/ das weiß ich nicht. Wann ſie
ſonſten daſelbſt etwas auszurichten haben/ ſo
wird ihnen hierinnen Niemand beſſer als unſer
Herr Poſt-Meiſter rathen koͤnnen/ ehe er ausge-
redet hatte/ gieng der Poſt-Meiſter vorbey/ der
Wirth gieng an die Thuͤr und rieff ihn/ und bath
auf ein paar Worte einzutreten/ wie er in die
Stube trat/ empfieng ihn Eckarth/ ſagende:
Mein Herr verzeihe/ daß ſie in vorhabenden
Gange auffgehalten worden. Der Poſt-Mei-
ſter replicirte: Mein Patron, ich bin verbunden
rechtſchaffenen Leuthen auffzuwarten/ was be-
fehlen ſie. Eckarth ſprach/ ich habe nichts zu be-
fehlen; ſondern freundlich zu erſuchen! Ob er
mir nicht beyraͤthig und behuͤlfflich ſeyn koͤnte/
daß ich einiges Silberwerck/ in der kuͤtzeſten
Zeit von Augſpurg hier erhalten moͤchte? Der
Poſt-Meiſter verſetzte/ darzu wuͤrde ich ihnen zu
dienen ſchon Gelegenheit ſchaffen. Es wird a-
ber
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