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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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verlassen/ u. nach geendigter Cur nach den Carls-
Bad zu begleiten, woselbst er sie in seiner Rück-
kehr von Prag mit GOttes Hülffe bey guter
Gesundheit anzutreffen verhoffe. Ettner sprach:
GOtt der HErr gebe meinen Patron eine glück-
lich-gesunde Reise/ und vergnügte Retour, un-
terdessen werden wir uns schon comportiren und
vor ihr Wohlseyn beten. Währender Zeit legte
sich Andreas mit seinen noch lebenden Eltern
und Geschwistern/ welche ihnen den Seegen mit
gaben und tausend Glückseeligkeiten zu wüntsch-
ten. Den folgenden Tag nach geschehenen Ab-
schieds-Complimenten zwischen Eckarthen und
den Commendanten/ kam der Jubilierer/ mach-
te gegen unsere Compagnie seine Zuwüntschung,
mit Erkundigung wenn es Eckarthen gefiele die
Reise fortzustellen. Monsieur, versetzte Eckarth/
der Herr beliebe diesen Mittag mit mir zu speisen/
unter der Zeit soll zu unser Abreise alles bestellet
werden/ damit wir nach vergangener Hitze läng-
stens umb fünff Uhr von hier abreisen können/
und weil wir die wenige Nacht über hellen Mon-
den-Schein haben/ werden wir unsere Reise un-
ter Göttlichen Geleite fortsetzen/ daß wir Morgen
geliebts GOtt gegen Abend in Prage ankommen
werden: Den Jubilierer gefiel der Vortrag/ gieng
nach der Mahlzeit nach seinen Quartier/ machte
das Seinige fertig/ wie denn auch bald hernach

Eckarth

verlaſſen/ u. nach geendigteꝛ Cur nach den Carls-
Bad zu begleiten, woſelbſt er ſie in ſeiner Ruͤck-
kehr von Prag mit GOttes Huͤlffe bey guter
Geſundheit anzutreffen verhoffe. Ettner ſprach:
GOtt der HErr gebe meinen Patron eine gluͤck-
lich-geſunde Reiſe/ und vergnuͤgte Retour, un-
terdeſſen werdẽ wir uns ſchon comportiren und
vor ihr Wohlſeyn beten. Waͤhrender Zeit legte
ſich Andreas mit ſeinen noch lebenden Eltern
und Geſchwiſtern/ welche ihnen den Seegen mit
gaben und tauſend Gluͤckſeeligkeiten zu wuͤntſch-
ten. Den folgenden Tag nach geſchehenen Ab-
ſchieds-Complimenten zwiſchen Eckaꝛthen und
den Commendanten/ kam der Jubilierer/ mach-
te gegen unſeꝛe Compagnie ſeine Zuwuͤntſchung,
mit Erkundigung wenn es Eckarthen gefiele die
Reiſe fortzuſtellen. Monſieur, verſetzte Eckarth/
der Herr beliebe dieſen Mittag mit mir zu ſpeiſen/
unter der Zeit ſoll zu unſer Abreiſe alles beſtellet
werden/ damit wir nach vergangener Hitze laͤng-
ſtens umb fuͤnff Uhr von hier abreiſen koͤnnen/
und weil wir die wenige Nacht uͤber hellen Mon-
den-Schein haben/ werden wir unſere Reiſe un-
ter Goͤttlichẽ Geleite foꝛtſetzen/ daß wir Morgen
geliebts GOtt gegen Abend in Prage ankom̃en
werden: Den Jubilierer gefiel der Vortꝛag/ gieng
nach der Mahlzeit nach ſeinen Quartier/ machte
das Seinige fertig/ wie denn auch bald hernach

Eckarth
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[868/0884] verlaſſen/ u. nach geendigteꝛ Cur nach den Carls- Bad zu begleiten, woſelbſt er ſie in ſeiner Ruͤck- kehr von Prag mit GOttes Huͤlffe bey guter Geſundheit anzutreffen verhoffe. Ettner ſprach: GOtt der HErr gebe meinen Patron eine gluͤck- lich-geſunde Reiſe/ und vergnuͤgte Retour, un- terdeſſen werdẽ wir uns ſchon comportiren und vor ihr Wohlſeyn beten. Waͤhrender Zeit legte ſich Andreas mit ſeinen noch lebenden Eltern und Geſchwiſtern/ welche ihnen den Seegen mit gaben und tauſend Gluͤckſeeligkeiten zu wuͤntſch- ten. Den folgenden Tag nach geſchehenen Ab- ſchieds-Complimenten zwiſchen Eckaꝛthen und den Commendanten/ kam der Jubilierer/ mach- te gegen unſeꝛe Compagnie ſeine Zuwuͤntſchung, mit Erkundigung wenn es Eckarthen gefiele die Reiſe fortzuſtellen. Monſieur, verſetzte Eckarth/ der Herr beliebe dieſen Mittag mit mir zu ſpeiſen/ unter der Zeit ſoll zu unſer Abreiſe alles beſtellet werden/ damit wir nach vergangener Hitze laͤng- ſtens umb fuͤnff Uhr von hier abreiſen koͤnnen/ und weil wir die wenige Nacht uͤber hellen Mon- den-Schein haben/ werden wir unſere Reiſe un- ter Goͤttlichẽ Geleite foꝛtſetzen/ daß wir Morgen geliebts GOtt gegen Abend in Prage ankom̃en werden: Den Jubilierer gefiel der Vortꝛag/ gieng nach der Mahlzeit nach ſeinen Quartier/ machte das Seinige fertig/ wie denn auch bald hernach Eckarth

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 868. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/884>, abgerufen am 01.07.2024.