Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.anderthalb oder zwey Stunden Zeit/ nachdem Ba- M m m 3
anderthalb oder zwey Stunden Zeit/ nachdem Ba- M m m 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0933" n="917"/> anderthalb oder zwey Stunden Zeit/ nachdem<lb/> er wenig oder viel trincket verrichten ſoll/ daß er<lb/> umb 9. Uhr fertig ſey. Eine Stunde nach dem/<lb/> eſſe er 3. biß 4. Loth reine mit Sauerbrunn wohl<lb/> ausgewaſchene Corinthen/ (kleine Roſinen) oder<lb/> Brunellen (gebackene geſchelte Pflaumen) mit<lb/> Aniß-oder Fenchel-Saamen: Dieſes innigli-<lb/> che Trincken wird in zwey <hi rendition="#aq">Cur</hi>en-Saͤtze einge-<lb/> theilet/ da denn eine von fuͤnff biß ſieben Tage/<lb/> wie zuvor geſagt/ geſetzt iſt/ wann nun zwiſchen<lb/> in das Bad mit verordnet iſt/ und ſolches nach<lb/> gleicher Zahl Tage geendiget worden/ ſo faͤnget<lb/> die andeꝛe <hi rendition="#aq">Cur</hi> mit Tꝛincken in ebenmaͤßiger Zahl<lb/> an/ und endet mit den Baden/ und alſo wird der<lb/><hi rendition="#aq">Methodus bibendi & balneandi,</hi> gemein uͤ-<lb/> blicher Arth nach gehalten. Womit aber der<lb/> Patiente ſehe/ was es ſey einer geſchriebener Aꝛth<lb/> nach zu leben/ oder eines verſtaͤndigen zu Rath<lb/> gezogenen <hi rendition="#aq">Medici</hi> Verordnung zu folgen/ wird<lb/> der erfolgende Schaden odeꝛ Nutzen ihme zeigen/<lb/> und wie er im erſteren ob er recht verfahre zwei-<lb/> felhafftig ſeyn muß. So wird er hergegen im an-<lb/> dern deſto gewiſſer und ſicherer die <hi rendition="#aq">Cur</hi> abwaꝛten<lb/> koͤnnen. Denn gleich wie ein paar Schuhe vie-<lb/> lerley Fuͤſſen nicht gerecht ſeyn/ alſo vermoͤgen<lb/> nicht alle Patienten einerley Vortrag zu gleichen<lb/> Vortheil und Nutzen anwenden/ weßwegen ich<lb/><hi rendition="#aq">generaliter</hi> den Gebrauch des Trinckens und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M m m 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Ba-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [917/0933]
anderthalb oder zwey Stunden Zeit/ nachdem
er wenig oder viel trincket verrichten ſoll/ daß er
umb 9. Uhr fertig ſey. Eine Stunde nach dem/
eſſe er 3. biß 4. Loth reine mit Sauerbrunn wohl
ausgewaſchene Corinthen/ (kleine Roſinen) oder
Brunellen (gebackene geſchelte Pflaumen) mit
Aniß-oder Fenchel-Saamen: Dieſes innigli-
che Trincken wird in zwey Curen-Saͤtze einge-
theilet/ da denn eine von fuͤnff biß ſieben Tage/
wie zuvor geſagt/ geſetzt iſt/ wann nun zwiſchen
in das Bad mit verordnet iſt/ und ſolches nach
gleicher Zahl Tage geendiget worden/ ſo faͤnget
die andeꝛe Cur mit Tꝛincken in ebenmaͤßiger Zahl
an/ und endet mit den Baden/ und alſo wird der
Methodus bibendi & balneandi, gemein uͤ-
blicher Arth nach gehalten. Womit aber der
Patiente ſehe/ was es ſey einer geſchriebener Aꝛth
nach zu leben/ oder eines verſtaͤndigen zu Rath
gezogenen Medici Verordnung zu folgen/ wird
der erfolgende Schaden odeꝛ Nutzen ihme zeigen/
und wie er im erſteren ob er recht verfahre zwei-
felhafftig ſeyn muß. So wird er hergegen im an-
dern deſto gewiſſer und ſicherer die Cur abwaꝛten
koͤnnen. Denn gleich wie ein paar Schuhe vie-
lerley Fuͤſſen nicht gerecht ſeyn/ alſo vermoͤgen
nicht alle Patienten einerley Vortrag zu gleichen
Vortheil und Nutzen anwenden/ weßwegen ich
generaliter den Gebrauch des Trinckens und
Ba-
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