Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.Mülard bedanckte sich im Nahmen Ehren- I. Wo Freunde sich recht lieben/Kan nichts als Freude seyn: Da schliesset sich Betrüben/ Und Neidsucht fället ein. Es muß nur Lust und Treue blühen/ Und lässet seine Frucht Die Redligkeit mit Lieb umbziehen/ Die unsre Seele sucht. II. So lebt man in VergnügenWann Drey in Eins sich schlingt/ Denn muß die Läster-Lügen/ Wann sie ihr Liedlein singt/ Nur Taube zu zuhören haben/ Hergegen redt die Treu! So kan sie Ohrn und Hertzen laben/ Und setzet Eins in Drey. III. Laßt F
Muͤlard bedanckte ſich im Nahmen Ehren- I. Wo Freunde ſich recht lieben/Kan nichts als Freude ſeyn: Da ſchlieſſet ſich Betruͤben/ Und Neidſucht faͤllet ein. Es muß nur Luſt und Treue bluͤhen/ Und laͤſſet ſeine Frucht Die Redligkeit mit Lieb umbziehen/ Die unſre Seele ſucht. II. So lebt man in VergnuͤgenWann Drey in Eins ſich ſchlingt/ Denn muß die Laͤſter-Luͤgen/ Wann ſie ihr Liedlein ſingt/ Nur Taube zu zuhoͤren haben/ Hergegen redt die Treu! So kan ſie Ohrn und Hertzen laben/ Und ſetzet Eins in Drey. III. Laßt F
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Muͤlard bedanckte ſich im Nahmen Ehren-
frieds und Eckarths, gegen die Tugendſamen,
vor unverdiente Zuneigung und hohe Gunſt,
wie auch herrlich und hertzlicher Wuntſch der
hoch-anſehnlichen Compagnie, wuͤntſchende:
Daß er nebenſt ſeinen zweyen Hertzens-
Freunden, einen jeden mit allen Liebes- und
treuen Dienſten, nach Verlangen wieder-
rumb zu Gefallen leben moͤchte, nach welcher
Bedanckung, wurde der geſammten Geſell-
ſchafft zu Ehren eine Arie geſungen.
I.
Wo Freunde ſich recht lieben/
Kan nichts als Freude ſeyn:
Da ſchlieſſet ſich Betruͤben/
Und Neidſucht faͤllet ein.
Es muß nur Luſt und Treue bluͤhen/
Und laͤſſet ſeine Frucht
Die Redligkeit mit Lieb umbziehen/
Die unſre Seele ſucht.
II.
So lebt man in Vergnuͤgen
Wann Drey in Eins ſich ſchlingt/
Denn muß die Laͤſter-Luͤgen/
Wann ſie ihr Liedlein ſingt/
Nur Taube zu zuhoͤren haben/
Hergegen redt die Treu!
So kan ſie Ohrn und Hertzen laben/
Und ſetzet Eins in Drey.
III. Laßt
F
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