Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Von der Baumschule.
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2. Von dem Stechplatz. Belangend nun insonderheit den Stechplatz/ als die erste helffte der gantzen Solche besamung nun geschiehet im offnen garten/ und zwar im Frühling oder
Von der Baumſchule.
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2. Von dem Stechplatz. Belangend nun inſonderheit den Stechplatz/ als die erſte helffte der gantzen Solche beſamung nun geſchiehet im offnen garten/ und zwar im Fruͤhling oder
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Von der Baumſchule.
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2. Von dem Stechplatz.
Belangend nun inſonderheit den Stechplatz/ als die erſte helffte der gantzen
Baumſchule/ ſo ebnet ſelbigen etwan mit ausgang des Octobers/ wenn das laub faͤl-
let/ und ehe das erdreich zufrieret/ mit der Harcken/ und theilet ihn in VI. laͤngliche
Bette/ jedes drey fuß/ und die ſteige dazwiſchen einen fuß breit. Darnach ſchnuͤret
jedwedes in drey reihen nach der breite/ und in 24. reihen nach der laͤnge: ſo werden
die Durchſchnitte faſt einen fuß von einander fallen. Alsdan uͤmb den Vollen Mond/
machet in die Durchſchnitte loͤchlein zween zoll tieff/ und leget hinein den Samen/ wel-
chen ihr ſelbigen Fruͤhling/ Sommer und Herbſt uͤber geſamlet/ ſauber abgetrucknet/
und im ſande verwahret habet: die ſteine zwar vom Steinobſt einzeln/ die kernen
aber von Kernobſt je zwey zuſammen in ein loch/ damit unter ihnen zum wenigſten
eins auffkomme. Es iſt auch nicht gnug/ die Steine und Kernen im ſtechen nicht zu
miſchen/ ſondern man ſol auch eine jede ſorte derſelben abſonderlich einlegen. Sonſt
was die art der Stechung betrifft/ ob die ſpitzen der Samen/ ſonderlich der Steine
uͤber ſich oder unter ſich zu wenden/ oder plat nieder zulegen: ſolches iſt allbereit dro-
ben im 5. Cap. des I. Buchs erklaͤret/ und abgebildet worden.
Solche beſamung nun geſchiehet im offnen garten/ und zwar im Fruͤhling
am bequemſten: wiewol man ein theil auch im Herbſt unterbringen koͤnte/ wann
nicht zu beſorgen/ daß den winter uͤber der froſt/ oder auch die Erdmeuſe mit ausfreſ-
ſung der kernen ſchaden thun wuͤrden. Es iſt aber noch beſſer/ daß man vorher die
Samen zur keimung bringe/ folgender geſtalt. Jm Januario fuͤllet einige weite ge-
ſchirr mit gutem erdreich/ das etwas ſandig und mittelmaͤßig feucht iſt/ ſetzet ſie in ein
laulicht gemach: uͤmb das Volle Liecht ſtechet hinein ſteine von Marellen/ Pfirſi-
chen/ Mandeln/ Kaſtanien/ Welſche Nuͤſſe/ Haſſelnuͤß und dergleichen: decket die
ſtechloͤcher zu/ ſo keimen ſotane Samen nach gerade. Folgenden April mit wach-
ſenden Mond hebet man die gekeimte Steine und Kernen nach ihrer gattung aus/
leget ſie nach der ſchnur in den Stechplatz/ laſſet ſie daſelbſt auffwachſen/ und ein jahr
oder
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