Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Schirmgewächs an Bäumen und Stauden. darin zarte fäserlein/ welche weiß und purpurfarbe sind/ und wachsen aus dem fleischder Feigen also/ daß sie in dem mittel derselben eine höle machen. Die vermehrung der Feigenbäume geschiehet durch die Brut oder schößlinge aus der wurzel/ imglei- chen durch Schnittlinge. XV. Jndianische Feigen. Ficus Indica folio spinoso, C. B. Ficus Indica, Matth. Dod. Lob. Eyst. Beyderseits werden vermehret auff eine gantz sonderbare art/ nemlich durch Die begiessung brauchet bey diesem gewächs den Sommer über zwar satsam/ Und zwar bey solcher wartung hat man sich keiner feulung zu befahren: Zur lust pfleget man in die junge blätter namen oder figuren zu ritzen/ die XVI. Erd-pfrimmen. Genista humilis sive Chamaegenista sagittalis, C. B. Genista sagittalis pan- XVII. C c
Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden. darin zarte faͤſerlein/ welche weiß und purpurfarbe ſind/ und wachſen aus dem fleiſchder Feigen alſo/ daß ſie in dem mittel derſelben eine hoͤle machen. Die vermehrung der Feigenbaͤume geſchiehet durch die Brut oder ſchoͤßlinge aus der wurzel/ imglei- chen durch Schnittlinge. XV. Jndianiſche Feigen. Ficus Indica folio ſpinoſo, C. B. Ficus Indica, Matth. Dod. Lob. Eyſt. Beyderſeits werden vermehret auff eine gantz ſonderbare art/ nemlich durch Die begieſſung brauchet bey dieſem gewaͤchs den Sommer uͤber zwar ſatſam/ Und zwar bey ſolcher wartung hat man ſich keiner feulung zu befahren: Zur luſt pfleget man in die junge blaͤtter namen oder figuren zu ritzen/ die XVI. Erd-pfrimmen. Geniſta humilis ſive Chamægeniſta ſagittalis, C. B. Geniſta ſagittalis pan- XVII. C c
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Schirmgewaͤchs an Baͤumen und Stauden.
darin zarte faͤſerlein/ welche weiß und purpurfarbe ſind/ und wachſen aus dem fleiſch
der Feigen alſo/ daß ſie in dem mittel derſelben eine hoͤle machen. Die vermehrung
der Feigenbaͤume geſchiehet durch die Brut oder ſchoͤßlinge aus der wurzel/ imglei-
chen durch Schnittlinge.
XV. Jndianiſche Feigen.
Ficus Indica folio ſpinoſo, C. B. Ficus Indica, Matth. Dod. Lob. Eyſt.
Indica ſpinoſa, Tab. Opuntia, Lon. Von dieſem Americaniſchen gewaͤchſe ſind
vorhanden eine groſſe art/ daran die blaͤtter einer hand breit und lang/ auch wol groͤſ-
ſer: und eine kleine art/ an welcher die blaͤtter einen Reichsthaler oder etwas groͤſſer
ſind. Auch iſt unter ihnen ein ſolcher unterſcheid/ daß dieſe bey uns bluͤhen und fruͤch-
te tragen: jene aber nicht.
Beyderſeits werden vermehret auff eine gantz ſonderbare art/ nemlich durch
ein abgebrochen blad/ welches man in gutes erdreich uͤber die helffte der laͤnge nach
einſtecket/ ſo wurzelt es unter ſich/ und treibet uͤber ſich blaͤtter. Das grundblad
wird mit der zeit holtzig: die oberſten aber ſind allzeit ſafftiger/ wiewol kleiner/ als
die unterſten: alle aber ſind mit kleinen ſpitzigen ſtacheln beſetzet/ welche in der
hand deſſen/ der ſie unbedachtſam anruͤhret/ nicht ſonder ſchmertzen hangen
bleiben.
Die begieſſung brauchet bey dieſem gewaͤchs den Sommer uͤber zwar ſatſam/
doch nicht uͤbermaͤßig/ ſonſt faulet das Wurzel-blad an: den Winter aber haltet es
nur trucken/ ſo bleibets deſto geſunder. Die keller bekommen ihm/ ſonderlich dem
groſſen/ nicht ſo wol/ als gewaͤrmte Stuben: jedoch muß es im Winter-gemach an
eine ſolche ſtelle geſetzet werden/ da es etwas lufft haben kan/ ſonſt erſticket es leicht-
lich.
Und zwar bey ſolcher wartung hat man ſich keiner feulung zu befahren:
findet ſich aber dennoch etwas/ ſo iſt das beſte mittel/ das angefaulte glied weg zu-
ſchneiden: ſotaner ſchnitt heilet leicht zu/ und ſchadet den andern gelencken nichts.
Solte auch das Grundblad und die Wurzel ſelbſt faulen/ ſo ſchneidet ſie weg bis an
ein friſch gelenck/ laſſet ein paar tage die lufft druͤber gehen/ und pflantzet es wꝛeder ein/
ſo bewurzelt es ſich von newen und waͤchſet fort.
Zur luſt pfleget man in die junge blaͤtter namen oder figuren zu ritzen/ die
wachſen alsdan mit den blaͤttern/ und werden ſcheinbar: auch bringet man zur luſt
kleine ſpiegel in die blaͤtter durch eindrucken oder einſchneiden/ welches dem garten ei-
ne zier giebet.
XVI. Erd-pfrimmen.
Geniſta humilis ſive Chamægeniſta ſagittalis, C. B. Geniſta ſagittalis pan-
nonica, Cam. Geniſtella montana, Lob. Chamægeniſta altera, Cluſ. Chamæſpar-
tium, Trag. Lon. Tab. Diß Stauden-gewaͤchs verdienet ſeine ſtelle wol wegen ſei-
ner ſeltzamen blaͤtter/ welche aus eitel gelencken beſtehen/ und an beyden ſeiten mit
fluͤgeln wie die Flitſch-pfeile beſetzet ſind: die wurzel iſt holtzig/ die blumen gelb/ wie an
den gemeinen Pfrimmen/ und folgen hernach ſchoͤtlein/ welche voll rundes und ſchwar-
tzes ſamens wie kleine Wicken. Aus ſelbigen kan die vermehrung geſchehen/ oder man
laͤſſet aus der fremde etliche gantze pflaͤntzlein uͤberbringen.
XVII.
C c
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