Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.Feldfrüchte/ und derselben Unkraut. diesem sitzenn sechs/ acht/ und mehr ähren an einem halm: wird doch bey uns nur zurlust in gärten gezielet. Vicia sativa vulgaris semine nigro, C. B. Wicken/ Saatwicken. Vicia, Lon. Zea dicoccos vel major, C. B. Grosser Spelt. Zea, Lon. altera, Matth. Zeopyron seu Triticospeltum, C. B. Spelt-weitzen/ Nackende Gerste. Zeo- Unkraut. Unter denen bißher erzählten Feldfrüchten sind fürnehmlich Rogge/ Gerste/ Unter dem Roggen und Weitzen wachsen gern: Lychnis segetnm major, Unter der Gerste wachsen gern/ ausser etlichen der vorigen: Festuca grami- Unter dem Haber/ ausser etlichen der ersten: Festuca avenacea sterilis ela- Das
Feldfruͤchte/ und derſelben Unkraut. dieſem ſitzẽn ſechs/ acht/ und mehr aͤhren an einem halm: wird doch bey uns nur zurluſt in gaͤrten gezielet. Vicia ſativa vulgaris ſemine nigro, C. B. Wicken/ Saatwicken. Vicia, Lon. Zea dicoccos vel major, C. B. Groſſer Spelt. Zea, Lon. altera, Matth. Zeopyron ſeu Triticoſpeltum, C. B. Spelt-weitzen/ Nackende Gerſte. Zeo- Unkraut. Unter denen bißher erzaͤhlten Feldfruͤchten ſind fuͤrnehmlich Rogge/ Gerſte/ Unter dem Roggen und Weitzen wachſen gern: Lychnis ſegetnm major, Unter der Gerſte wachſen gern/ auſſer etlichen der vorigen: Feſtuca grami- Unter dem Haber/ auſſer etlichen der erſten: Feſtuca avenacea ſterilis ela- Das
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Feldfruͤchte/ und derſelben Unkraut.
dieſem ſitzẽn ſechs/ acht/ und mehr aͤhren an einem halm: wird doch bey uns nur zur
luſt in gaͤrten gezielet.
Vicia ſativa vulgaris ſemine nigro, C. B. Wicken/ Saatwicken. Vicia, Lon.
Orobus ſativus, & Vicia major, Trag. Der Same iſt ſchwaͤrtzlich/ aber auch wol
aſchfarbig.
Zea dicoccos vel major, C. B. Groſſer Spelt. Zea, Lon. altera, Matth.
ador, Tab. vulgo Spelta, Dod. Dieſer iſt noch nicht im Lande gemein/ dienet aber wol
daß er mehr gebawet und gemein gemachet wuͤrde. Es ſitzen je zwey und zwey koͤrner
beyſammen/ und zwar in einer doppelten huͤlſe verſchloſſen.
Zeopyron ſeu Triticoſpeltum, C. B. Spelt-weitzen/ Nackende Gerſte. Zeo-
pyron, Dod. Lob. Tab. Speltæ ſpecies tertia, Trag. Hordeum glabrum, Cord. nu-
dum, Geſ. gymnocrithon, Cam. Dieſes getreide iſt zu allerhand gebrauch eben ſo
nuͤtzlich/ oder noch nuͤtzlicher/ als der Weitze/ wie es denn oben im Reich haͤuffig gebaw-
et wird. Man ſaͤet es im Fruͤhling/ ſo iſt es im Julio ſchon reiff. Und ob es zwar
bey uns annoch fremde/ auſſer daß etwas weniges davon in gaͤrten geſaͤet worden: ſo
waͤre es doch der muͤhe wol wehrt/ daß man das verhandene jaͤhrlich vermehrete/ und
dem Vaterlande bekand machte.
Unkraut.
Unter denen bißher erzaͤhlten Feldfruͤchten ſind fuͤrnehmlich Rogge/ Gerſte/
Weitzen und Haber/ welche vlererley man inſonderheit Getreide nennet. Und wie-
wol kein getreide ohn unkraut waͤchſet/ ſo waͤchſet doch nicht allerley unkraut unter
allerley getreide/ auch nicht an allen orten einerley/ ja auch ein jahr weniger als das
ander. Damit aber der begierige Leſer auch hiervon einige nachricht erlangen moͤ-
ge/ ſo wollen wir die namen derer Unkraͤuter/ welche nicht allein unter unſerm Ge-
treide mit auffwachſen/ ſondern auch im dreſchen ihren ſamen zum groſſen nachtheil
der Landleute unter das gute korn untermiſchen/ hier nach einander her ſetzen: die
Zunamen aber koͤnnen droben im fuͤnfften Cap. gefunden werden.
Unter dem Roggen und Weitzen wachſen gern: Lychnis ſegetnm major,
Rade oder Rohte Rade: Lychnis caliculis ſtriatis flore albo, Weiſſe Rade: Vi-
cia ſegetum, Wilde Wicken oder Krock: und endlich gehoͤret auch dahin Uſtilago
ſecalis, Rogge-brand/ welcher nicht iſt ein beſonder gewaͤchſe/ ſondern ein verderben
des Roggens (Gerſten/ und Habers) vom Mehltaw/ oder vielmehr von dem Me-
teoro/ welches inſonderheit der Brand genennet wird/ wie droben l. I. c. VII. gemel-
det worden: wiewol einige die urſach legen auff den ſchnellen wechſel des Gewit-
ters im April/ wan die aͤhren annoch in den graß-ſcheiden tieff liegen/ und alsdan
auff heiſſen Sonnenſchein ein geſchwinder Regen/ bald drauff wieder groſſe Son-
nenhitze folget: davon ſollen die aͤhren anfangen zu verbrennen und ſchwartz zu
werden.
Unter der Gerſte wachſen gern/ auſſer etlichen der vorigen: Feſtuca grami-
nea glumis hirſutis, Draſpe: Uſtilago hordei, Gerſte-brand.
Unter dem Haber/ auſſer etlichen der erſten: Feſtuca avenacea ſterilis ela-
tior, Haberlulch: Uſtilago avenæ, Haber-brand.
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