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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Schirm-gewächs von Blumwerck.
kan aber durch zerreissung und einlegung der wurzeln eben also vermehret werden/
wie droben von der Paßion-blume gelehret worden.

41. Roht Baldrian.

Valeriana rubra, C. B. Dod. Tab. Cam. Eyst. Ocymastrum Valerianthos, Lob.
Dieser fremde Baldrian/ wenn er aus Samen gezielet wird/ blühet er schwerlich das
erste jahr: man setzet ihn aber bey/ so kommen seine rohte blumen folgendes jahrs im
Junio herfür. Sonst zerreisset man die Nebenschosse durch die wurzel/ und machet
daraus newe pflantzen/ welches bey uns am bräuchlichsten.

42. Fremde Schlüsselblumen.

Verbasculum hortense multiplex, C. B. Primula veris Anglicana flore pleno,
Eyst. hortensis Anglica flore pleno, Lob. multiflora, Tab. Primulae veris flos multi-
plex, Dod.
Gefülte Schlüsselblumen.

Verbasculum proliferum, C. B. Primula veris prolifera, Tab. flore geminato,
Eyst. flore gemino altero alteri innato, Lob.
Schlüsselblumen mit kindern/ oder
Nebenblümlein.

Verbasculum alpinum umbellatum minus, C. B. Rohte Schlüsselblumen
mit dolden. Primula alpina media, Tab. veris flore rubro, Clus. veris augustifo-
lia rubra, & alba, Eyst.

Diese haben den teutschen namen bekommen/ weil sie im Frühling zeitig blü-
hen/ und unter den ersten sind/ welche die jahrszeit der blumen gleichsam auffschlies-
sen. Auff den halben May ist die blüht gemeinlich vergangen/ die blätter vergehen
endlich auch/ die wurzel aber stärcket sich in der erde den winter über/ und treibet ge-
gen den folgenden Frühling wieder an. Also dawren diese ausländische Schlüssel-
blumen etliche jahr/ und kan man sie durch zerreissung der wurzeln indessen fort
pflanzen.

43. Salviverbascum.

Verbascum latis Salviae folijs, C. B. Verbascum sylvestre, Matth. Clus. sylv. alte-
rum, Dod. salvifolium fruticosum luteo flore, Lob.
Dieses ist ein zusammen ge-
setztes gewächs/ gleichsam aus Wollkrant und Salbey. Die blätter und stengel
sind wollig/ die blumen gelbe/ und erscheinen im Junio: kan durch zerreissung der
stöcke vermehret werden. Es ist dessen auch noch ein geschlecht vorhanden/ welches
doch von jenem nur wegen schmalheit der blätter unterschieden ist/ nemlich:

Verbascum angustis Salviae folijs, C. B. Verbascum sylvestre, Dod. sylvestre
folijs Salviae tenuifoliae, Lob. Phlomis lychnitis, Clus.

44. Corinthen.

Vitis vinifera apyrena. Weintrauben ohn körner. Vitis Corinthia sive a-
pyrina, Lob. adv. Uvae passae Indicae gigartis carentes, C. B. Uvae sine vinaceis sive
apyrenae Clusij in Cur. post.
Die blätter sind klein/ rund/ und weniger zerschnitten/
als an unsern gemeinen Weinstöcken: die beer süß/ weinsafftig/ und klein wie Co-
rinthen oder kleine Rosinen. Jhre vermehrung kan geschehen wie bey andern
weinstöcken/ wiewol diese art bey uns nur als eine rarität gehalten/ und im Pome-
ranzenhause an eine wand gepflantzet wird. Man muß auch diese art nicht vermen-

gen
J

Schirm-gewaͤchs von Blumwerck.
kan aber durch zerreiſſung und einlegung der wurzeln eben alſo vermehret werden/
wie droben von der Paßion-blume gelehret worden.

41. Roht Baldrian.

Valeriana rubra, C. B. Dod. Tab. Cam. Eyſt. Ocymaſtrum Valerianthos, Lob.
Dieſer fremde Baldrian/ wenn er aus Samen gezielet wird/ bluͤhet er ſchwerlich das
erſte jahr: man ſetzet ihn aber bey/ ſo kommen ſeine rohte blumen folgendes jahrs im
Junio herfuͤr. Sonſt zerreiſſet man die Nebenſchoſſe durch die wurzel/ und machet
daraus newe pflantzen/ welches bey uns am braͤuchlichſten.

42. Fremde Schluͤſſelblumen.

Verbaſculum hortenſe multiplex, C. B. Primula veris Anglicana flore pleno,
Eyſt. hortenſis Anglica flore pleno, Lob. multiflora, Tab. Primulæ veris flos multi-
plex, Dod.
Gefuͤlte Schluͤſſelblumen.

Verbaſculum proliferum, C. B. Primula veris prolifera, Tab. flore geminato,
Eyſt. flore gemino altero alteri innato, Lob.
Schluͤſſelblumen mit kindern/ oder
Nebenbluͤmlein.

Verbaſculum alpinum umbellatum minus, C. B. Rohte Schluͤſſelblumen
mit dolden. Primula alpina media, Tab. veris flore rubro, Cluſ. veris auguſtifo-
lia rubra, & alba, Eyſt.

Dieſe haben den teutſchen namen bekommen/ weil ſie im Fruͤhling zeitig bluͤ-
hen/ und unter den erſten ſind/ welche die jahrszeit der blumen gleichſam auffſchlieſ-
ſen. Auff den halben May iſt die bluͤht gemeinlich vergangen/ die blaͤtter vergehen
endlich auch/ die wurzel aber ſtaͤrcket ſich in der erde den winter uͤber/ und treibet ge-
gen den folgenden Fruͤhling wieder an. Alſo dawren dieſe auslaͤndiſche Schluͤſſel-
blumen etliche jahr/ und kan man ſie durch zerreiſſung der wurzeln indeſſen fort
pflanzen.

43. Salviverbaſcum.

Verbaſcum latis Salviæ folijs, C. B. Verbaſcum ſylveſtre, Matth. Cluſ. ſylv. alte-
rum, Dod. ſalvifolium fruticoſum luteo flore, Lob.
Dieſes iſt ein zuſammen ge-
ſetztes gewaͤchs/ gleichſam aus Wollkrant und Salbey. Die blaͤtter und ſtengel
ſind wollig/ die blumen gelbe/ und erſcheinen im Junio: kan durch zerreiſſung der
ſtoͤcke vermehret werden. Es iſt deſſen auch noch ein geſchlecht vorhanden/ welches
doch von jenem nur wegen ſchmalheit der blaͤtter unterſchieden iſt/ nemlich:

Verbaſcum anguſtis Salviæ folijs, C. B. Verbaſcum ſylveſtre, Dod. ſylveſtre
folijs Salviæ tenuifoliæ, Lob. Phlomis lychnitis, Cluſ.

44. Corinthen.

Vitis vinifera apyrena. Weintrauben ohn koͤrner. Vitis Corinthia ſive a-
pyrina, Lob. adv. Uvæ paſſæ Indicæ gigartis carentes, C. B. Uvæ ſine vinaceis ſive
apyrenæ Cluſij in Cur. poſt.
Die blaͤtter ſind klein/ rund/ und weniger zerſchnitten/
als an unſern gemeinen Weinſtoͤcken: die beer ſuͤß/ weinſafftig/ und klein wie Co-
rinthen oder kleine Roſinen. Jhre vermehrung kan geſchehen wie bey andern
weinſtoͤcken/ wiewol dieſe art bey uns nur als eine raritaͤt gehalten/ und im Pome-
ranzenhauſe an eine wand gepflantzet wird. Man muß auch dieſe art nicht vermen-

gen
J
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[65/0097] Schirm-gewaͤchs von Blumwerck. kan aber durch zerreiſſung und einlegung der wurzeln eben alſo vermehret werden/ wie droben von der Paßion-blume gelehret worden. 41. Roht Baldrian. Valeriana rubra, C. B. Dod. Tab. Cam. Eyſt. Ocymaſtrum Valerianthos, Lob. Dieſer fremde Baldrian/ wenn er aus Samen gezielet wird/ bluͤhet er ſchwerlich das erſte jahr: man ſetzet ihn aber bey/ ſo kommen ſeine rohte blumen folgendes jahrs im Junio herfuͤr. Sonſt zerreiſſet man die Nebenſchoſſe durch die wurzel/ und machet daraus newe pflantzen/ welches bey uns am braͤuchlichſten. 42. Fremde Schluͤſſelblumen. Verbaſculum hortenſe multiplex, C. B. Primula veris Anglicana flore pleno, Eyſt. hortenſis Anglica flore pleno, Lob. multiflora, Tab. Primulæ veris flos multi- plex, Dod. Gefuͤlte Schluͤſſelblumen. Verbaſculum proliferum, C. B. Primula veris prolifera, Tab. flore geminato, Eyſt. flore gemino altero alteri innato, Lob. Schluͤſſelblumen mit kindern/ oder Nebenbluͤmlein. Verbaſculum alpinum umbellatum minus, C. B. Rohte Schluͤſſelblumen mit dolden. Primula alpina media, Tab. veris flore rubro, Cluſ. veris auguſtifo- lia rubra, & alba, Eyſt. Dieſe haben den teutſchen namen bekommen/ weil ſie im Fruͤhling zeitig bluͤ- hen/ und unter den erſten ſind/ welche die jahrszeit der blumen gleichſam auffſchlieſ- ſen. Auff den halben May iſt die bluͤht gemeinlich vergangen/ die blaͤtter vergehen endlich auch/ die wurzel aber ſtaͤrcket ſich in der erde den winter uͤber/ und treibet ge- gen den folgenden Fruͤhling wieder an. Alſo dawren dieſe auslaͤndiſche Schluͤſſel- blumen etliche jahr/ und kan man ſie durch zerreiſſung der wurzeln indeſſen fort pflanzen. 43. Salviverbaſcum. Verbaſcum latis Salviæ folijs, C. B. Verbaſcum ſylveſtre, Matth. Cluſ. ſylv. alte- rum, Dod. ſalvifolium fruticoſum luteo flore, Lob. Dieſes iſt ein zuſammen ge- ſetztes gewaͤchs/ gleichſam aus Wollkrant und Salbey. Die blaͤtter und ſtengel ſind wollig/ die blumen gelbe/ und erſcheinen im Junio: kan durch zerreiſſung der ſtoͤcke vermehret werden. Es iſt deſſen auch noch ein geſchlecht vorhanden/ welches doch von jenem nur wegen ſchmalheit der blaͤtter unterſchieden iſt/ nemlich: Verbaſcum anguſtis Salviæ folijs, C. B. Verbaſcum ſylveſtre, Dod. ſylveſtre folijs Salviæ tenuifoliæ, Lob. Phlomis lychnitis, Cluſ. 44. Corinthen. Vitis vinifera apyrena. Weintrauben ohn koͤrner. Vitis Corinthia ſive a- pyrina, Lob. adv. Uvæ paſſæ Indicæ gigartis carentes, C. B. Uvæ ſine vinaceis ſive apyrenæ Cluſij in Cur. poſt. Die blaͤtter ſind klein/ rund/ und weniger zerſchnitten/ als an unſern gemeinen Weinſtoͤcken: die beer ſuͤß/ weinſafftig/ und klein wie Co- rinthen oder kleine Roſinen. Jhre vermehrung kan geſchehen wie bey andern weinſtoͤcken/ wiewol dieſe art bey uns nur als eine raritaͤt gehalten/ und im Pome- ranzenhauſe an eine wand gepflantzet wird. Man muß auch dieſe art nicht vermen- gen J

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/97>, abgerufen am 27.11.2024.