pen_131.001 gend im Mondschein und das Lied der Nachtigall pen_131.002 hatten ihn in stillem Entzücken aufgehalten. pen_131.003 Aber itzt kam er zurück in die grüne pen_131.004 Laube von Reben vor seiner einsamen Hütte, pen_131.005 und fand seinen alten Vater, sanft schlummernd pen_131.006 am Mondschein, hingosunken, sein graues Haupt pen_131.007 auf den einen Arm hingelehnt. Da stellt' er pen_131.008 sich, die Arme in einander geschlungen, vor pen_131.009 ihm hin. Lang' stand er da, sein Blick ruhete pen_131.010 unverwandt auf dem Greise; nur blickt' er zuweilen pen_131.011 auf, durch das glänzende Reblaub zum pen_131.012 Himmel, und Freudenthränen flossen dem Sohn pen_131.013 vom Auge.
pen_131.014
O du, so sprach er itzt: du, den ich nächst pen_131.015 den Göttern am meisten ehre! Vater, wie sanft pen_131.016 schlummerst du da! Wie lächelnd ist der Schlaf pen_131.017 des Frommen! Gewiß ging dein zitternder Fuß pen_131.018 aus der Hütte hervor, in stillem Gebete den pen_131.019 Abend zu feiern, und betend schliefest du ein. pen_131.020 Du hast auch für mich gebetet, Vater! Ach, wie pen_131.021 glücklich bin ich! Die Götter hören dein Gebet; pen_131.022 oder warum ruhet unsre Hütte so sicher pen_131.023 in den von Früchten gebogenen Ästen? Warum pen_131.024 ist der Segen auf unsrer Heerde, und auf den pen_131.025 Früchten unsers Feldes? Oft, wenn du bei mei-
pen_131.001 gend im Mondschein und das Lied der Nachtigall pen_131.002 hatten ihn in stillem Entzücken aufgehalten. pen_131.003 Aber itzt kam er zurück in die grüne pen_131.004 Laube von Reben vor seiner einsamen Hütte, pen_131.005 und fand seinen alten Vater, sanft schlummernd pen_131.006 am Mondschein, hingosunken, sein graues Haupt pen_131.007 auf den einen Arm hingelehnt. Da stellt' er pen_131.008 sich, die Arme in einander geschlungen, vor pen_131.009 ihm hin. Lang' stand er da, sein Blick ruhete pen_131.010 unverwandt auf dem Greise; nur blickt' er zuweilen pen_131.011 auf, durch das glänzende Reblaub zum pen_131.012 Himmel, und Freudenthränen flossen dem Sohn pen_131.013 vom Auge.
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O du, so sprach er itzt: du, den ich nächst pen_131.015 den Göttern am meisten ehre! Vater, wie sanft pen_131.016 schlummerst du da! Wie lächelnd ist der Schlaf pen_131.017 des Frommen! Gewiß ging dein zitternder Fuß pen_131.018 aus der Hütte hervor, in stillem Gebete den pen_131.019 Abend zu feiern, und betend schliefest du ein. pen_131.020 Du hast auch für mich gebetet, Vater! Ach, wie pen_131.021 glücklich bin ich! Die Götter hören dein Gebet; pen_131.022 oder warum ruhet unsre Hütte so sicher pen_131.023 in den von Früchten gebogenen Ästen? Warum pen_131.024 ist der Segen auf unsrer Heerde, und auf den pen_131.025 Früchten unsers Feldes? Oft, wenn du bei mei-
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Laube von Reben vor seiner einsamen Hütte, pen_131.005
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Himmel, und Freudenthränen flossen dem Sohn pen_131.013
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O du, so sprach er itzt: du, den ich nächst pen_131.015
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schlummerst du da! Wie lächelnd ist der Schlaf pen_131.017
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Du hast auch für mich gebetet, Vater! Ach, wie pen_131.021
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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/172>, abgerufen am 21.11.2024.
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