pen_157.001 verlieren, weil gerade ein Mensch hie pen_157.002 und da durch die Natur dieser sonst guten pen_157.003 und für ihn selbst wohlthätigen Dinge pen_157.004 leidet? Er nimmt besondere Fälle, welche pen_157.005 die Abgeschmacktheit eines solchen Wunsches pen_157.006 weit schneller und unmittelbarer pen_157.007 begreifen lassen:
pen_157.008
Soll, wenn's ein Dichter zarte Leib pen_157.009 ein Stein,pen_157.010 Ein Fieber, ohne Wuth; Gift, ohne Wirkung pen_157.011 seyn?
pen_157.012
Er sagt nicht geradezu: Das was ist und pen_157.013 geschieht, ist an sich selbst nicht böse, pen_157.014 sondern es erscheint dir nur so; er trägt pen_157.015 den Gedanken vermittelst einer Metapher pen_157.016 vor, betrachtet den Gram als eine Krankheit pen_157.017 der Seele, und findet unter den pen_157.018 Krankheiten des Körpers eine ähnliche pen_157.019 von ähnlicher Wirkung:
[Annotation]
Textebene Poetikentext, Explikationsebene theoretisch; Nennung; Quellenangabe Person nn; Quellenangabe Werk nn; Explikation Metapher als Übertragung Albrecht Haller: Versuch Schweizerischer Gedichte. 23. Antwort an Herrn Johann Jakob Bodmer, Professor und des Großen Raths zu Zürich 1738, https://textgridrep.org/browse/-/browse/phw3_0.
pen_157.020
Kurzsichtiger! der Gram hat dein Gesicht vergället,
pen_157.021
pen_157.001 verlieren, weil gerade ein Mensch hie pen_157.002 und da durch die Natur dieser sonst guten pen_157.003 und für ihn selbst wohlthätigen Dinge pen_157.004 leidet? Er nimmt besondere Fälle, welche pen_157.005 die Abgeschmacktheit eines solchen Wunsches pen_157.006 weit schneller und unmittelbarer pen_157.007 begreifen lassen:
pen_157.008
Soll, wenn's ein Dichter zarte Leib pen_157.009 ein Stein,pen_157.010 Ein Fieber, ohne Wuth; Gift, ohne Wirkung pen_157.011 seyn?
pen_157.012
Er sagt nicht geradezu: Das was ist und pen_157.013 geschieht, ist an sich selbst nicht böse, pen_157.014 sondern es erscheint dir nur so; er trägt pen_157.015 den Gedanken vermittelst einer Metapher pen_157.016 vor, betrachtet den Gram als eine Krankheit pen_157.017 der Seele, und findet unter den pen_157.018 Krankheiten des Körpers eine ähnliche pen_157.019 von ähnlicher Wirkung:
[Annotation]
Textebene Poetikentext, Explikationsebene theoretisch; Nennung; Quellenangabe Person nn; Quellenangabe Werk nn; Explikation Metapher als Übertragung Albrecht Haller: Versuch Schweizerischer Gedichte. 23. Antwort an Herrn Johann Jakob Bodmer, Professor und des Großen Raths zu Zürich 1738, https://textgridrep.org/browse/-/browse/phw3_0.
pen_157.020
Kurzsichtiger! der Gram hat dein Gesicht vergället,
pen_157.021
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0198"n="157"/><lbn="pen_157.001"/>
verlieren, weil gerade ein Mensch hie <lbn="pen_157.002"/>
und da durch die Natur dieser sonst guten <lbn="pen_157.003"/>
und für ihn selbst wohlthätigen Dinge <lbn="pen_157.004"/>
leidet? Er nimmt besondere Fälle, welche <lbn="pen_157.005"/>
die Abgeschmacktheit eines solchen Wunsches <lbn="pen_157.006"/>
weit schneller und unmittelbarer <lbn="pen_157.007"/>
begreifen lassen:</p><lbn="pen_157.008"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Soll, wenn's ein Dichter zarte Leib <lbn="pen_157.009"/>
ein Stein,</l><lbn="pen_157.010"/><l>Ein Fieber, ohne Wuth; Gift, ohne Wirkung <lbn="pen_157.011"/>
seyn?</l></lg></hi></p><lbn="pen_157.012"/><p><anchorxml:id="en005"/> Er sagt nicht geradezu: Das was ist und <lbn="pen_157.013"/>
geschieht, ist an sich selbst nicht böse, <lbn="pen_157.014"/>
sondern es erscheint dir nur so; er trägt <lbn="pen_157.015"/>
den Gedanken vermittelst einer Metapher <lbn="pen_157.016"/>
vor, betrachtet den Gram als eine Krankheit <lbn="pen_157.017"/>
der Seele, und findet unter den <lbn="pen_157.018"/>
Krankheiten des Körpers eine ähnliche <lbn="pen_157.019"/>
von ähnlicher Wirkung:</p><anchorxml:id="en006"/><notetargetEnd="#se006"type="metapher"ana="#m1-0-1-1 #m1-2-5 #m1-3-1-0 #m1-4-1-0 #m1-7-1-3"target="#se005"><bibl>Albrecht Haller: Versuch Schweizerischer Gedichte. 23. Antwort an Herrn Johann Jakob Bodmer, Professor und des Großen Raths zu Zürich 1738, <ref>https://textgridrep.org/browse/-/browse/phw3_0</ref>. </bibl></note><lbn="pen_157.020"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Kurzsichtiger! der Gram hat dein Gesicht vergället,</l></lg></hi></p><lbn="pen_157.021"/></div></body></text></TEI>
[157/0198]
pen_157.001
verlieren, weil gerade ein Mensch hie pen_157.002
und da durch die Natur dieser sonst guten pen_157.003
und für ihn selbst wohlthätigen Dinge pen_157.004
leidet? Er nimmt besondere Fälle, welche pen_157.005
die Abgeschmacktheit eines solchen Wunsches pen_157.006
weit schneller und unmittelbarer pen_157.007
begreifen lassen:
pen_157.008
Soll, wenn's ein Dichter zarte Leib pen_157.009
ein Stein, pen_157.010
Ein Fieber, ohne Wuth; Gift, ohne Wirkung pen_157.011
seyn?
pen_157.012
Er sagt nicht geradezu: Das was ist und pen_157.013
geschieht, ist an sich selbst nicht böse, pen_157.014
sondern es erscheint dir nur so; er trägt pen_157.015
den Gedanken vermittelst einer Metapher pen_157.016
vor, betrachtet den Gram als eine Krankheit pen_157.017
der Seele, und findet unter den pen_157.018
Krankheiten des Körpers eine ähnliche pen_157.019
von ähnlicher Wirkung:
Albrecht Haller: Versuch Schweizerischer Gedichte. 23. Antwort an Herrn Johann Jakob Bodmer, Professor und des Großen Raths zu Zürich 1738, https://textgridrep.org/browse/-/browse/phw3_0. pen_157.020
Kurzsichtiger! der Gram hat dein Gesicht vergället,
pen_157.021
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/198>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.