Du siehst die Dinge schwarz, gebrochen und pen_158.002 verstellet.
pen_158.003
Der unvollkommnere Zustand des Menschen pen_158.004 in diesem Leben, worauf der vollkommnere pen_158.005 des künftigen folgen wird, ist pen_158.006 ihm ein Raupenstand: eins der reichsten pen_158.007 und der glücklichsten Bilder! und die kurze pen_158.008 Dauer dieses Lebens, in Vergleichung mit pen_158.009 der Ewigkeit, ist ihm ein Tropfen gegen pen_158.010 das Weltmeer: ein ausnehmender Contrast, pen_158.011 und eben deswegen von ausnehmender pen_158.012 Wirkung! Aber noch einen neuen Vortheil pen_158.013 gewinnt der Dichter, indem er die pen_158.014 Begriffe einander gegenüberstellt, und aus pen_158.015 zwei Sätzen durch die innigste Verbindung pen_158.016 nur einen zu machen scheint:
pen_158.017
Mach deinen Raupenstand, und einen Tropfen pen_158.018 Zeit,pen_158.019 Den, nicht zu deinem Zweck, die, nicht zur pen_158.020 Ewigkeit!
pen_158.021
Er giebt dem Geiste eine neue Beschäftigung,
pen_158.001
Du siehst die Dinge schwarz, gebrochen und pen_158.002 verstellet.
pen_158.003
Der unvollkommnere Zustand des Menschen pen_158.004 in diesem Leben, worauf der vollkommnere pen_158.005 des künftigen folgen wird, ist pen_158.006 ihm ein Raupenstand: eins der reichsten pen_158.007 und der glücklichsten Bilder! und die kurze pen_158.008 Dauer dieses Lebens, in Vergleichung mit pen_158.009 der Ewigkeit, ist ihm ein Tropfen gegen pen_158.010 das Weltmeer: ein ausnehmender Contrast, pen_158.011 und eben deswegen von ausnehmender pen_158.012 Wirkung! Aber noch einen neuen Vortheil pen_158.013 gewinnt der Dichter, indem er die pen_158.014 Begriffe einander gegenüberstellt, und aus pen_158.015 zwei Sätzen durch die innigste Verbindung pen_158.016 nur einen zu machen scheint:
pen_158.017
Mach deinen Raupenstand, und einen Tropfen pen_158.018 Zeit,pen_158.019 Den, nicht zu deinem Zweck, die, nicht zur pen_158.020 Ewigkeit!
pen_158.021
Er giebt dem Geiste eine neue Beschäftigung,
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0199"n="158"/><lbn="pen_158.001"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Du siehst die Dinge schwarz, gebrochen und <lbn="pen_158.002"/>
verstellet.</l></lg></hi></p><lbn="pen_158.003"/><p>Der unvollkommnere Zustand des Menschen <lbn="pen_158.004"/>
in diesem Leben, worauf der vollkommnere <lbn="pen_158.005"/>
des künftigen folgen wird, ist <lbn="pen_158.006"/>
ihm ein Raupenstand: eins der reichsten <lbn="pen_158.007"/>
und der glücklichsten Bilder! und die kurze <lbn="pen_158.008"/>
Dauer dieses Lebens, in Vergleichung mit <lbn="pen_158.009"/>
der Ewigkeit, ist ihm ein Tropfen gegen <lbn="pen_158.010"/>
das Weltmeer: ein ausnehmender Contrast, <lbn="pen_158.011"/>
und eben deswegen von ausnehmender <lbn="pen_158.012"/>
Wirkung! Aber noch einen neuen Vortheil <lbn="pen_158.013"/>
gewinnt der Dichter, indem er die <lbn="pen_158.014"/>
Begriffe einander gegenüberstellt, und aus <lbn="pen_158.015"/>
zwei Sätzen durch die innigste Verbindung <lbn="pen_158.016"/>
nur einen zu machen scheint:</p><lbn="pen_158.017"/><p><hirendition="#aq"><lg><l>Mach deinen Raupenstand, und einen Tropfen <lbn="pen_158.018"/>
Zeit,</l><lbn="pen_158.019"/><l>Den, nicht zu deinem Zweck, die, nicht zur <lbn="pen_158.020"/>
Ewigkeit!</l></lg></hi></p><lbn="pen_158.021"/><p>Er giebt dem Geiste eine neue Beschäftigung,
</p></div></body></text></TEI>
[158/0199]
pen_158.001
Du siehst die Dinge schwarz, gebrochen und pen_158.002
verstellet.
pen_158.003
Der unvollkommnere Zustand des Menschen pen_158.004
in diesem Leben, worauf der vollkommnere pen_158.005
des künftigen folgen wird, ist pen_158.006
ihm ein Raupenstand: eins der reichsten pen_158.007
und der glücklichsten Bilder! und die kurze pen_158.008
Dauer dieses Lebens, in Vergleichung mit pen_158.009
der Ewigkeit, ist ihm ein Tropfen gegen pen_158.010
das Weltmeer: ein ausnehmender Contrast, pen_158.011
und eben deswegen von ausnehmender pen_158.012
Wirkung! Aber noch einen neuen Vortheil pen_158.013
gewinnt der Dichter, indem er die pen_158.014
Begriffe einander gegenüberstellt, und aus pen_158.015
zwei Sätzen durch die innigste Verbindung pen_158.016
nur einen zu machen scheint:
pen_158.017
Mach deinen Raupenstand, und einen Tropfen pen_158.018
Zeit, pen_158.019
Den, nicht zu deinem Zweck, die, nicht zur pen_158.020
Ewigkeit!
pen_158.021
Er giebt dem Geiste eine neue Beschäftigung,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/199>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.