Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

pen_555.001
Sinne dieselbe unterbrechen, oder pen_555.002
Vorsätze sie einschränken. Wir finden pen_555.003
das, wenn wir auf unser eigenes freies pen_555.004
Denken, und auf den Gang aller gesellschaftlichen pen_555.005
Gespräche Achtung geben. Ja pen_555.006
sogar da, wo uns unsre Absichten durchaus pen_555.007
einen regelmäßigen, geschloßnen Gang pen_555.008
zu nehmen zwingen, mischt sich noch immer pen_555.009
die Phantasiereihe ein, und giebt dem pen_555.010
Wege mannichfaltige Krümmungen und pen_555.011
Ausbeugungen. Dies ist besonders bei dem pen_555.012
gemeinen Manne sichtbar, der sich nicht pen_555.013
gewöhnt hat seine Phantasie in Zügel zu pen_555.014
halten, nicht geübt hat seine Gedanken pen_555.015
in eine absichtliche Ordnung zu bringen; pen_555.016
er erzählt und räsonnirt mit einer Verwirrung, pen_555.017
daß er oft selbst sich in dem pen_555.018
Chaos seiner Ideen verliert, und nicht pen_555.019
mehr weiß wo er ist oder hin will. pen_555.020
Man höre die Wirthinn im Zweiten

pen_555.001
Sinne dieselbe unterbrechen, oder pen_555.002
Vorsätze sie einschränken. Wir finden pen_555.003
das, wenn wir auf unser eigenes freies pen_555.004
Denken, und auf den Gang aller gesellschaftlichen pen_555.005
Gespräche Achtung geben. Ja pen_555.006
sogar da, wo uns unsre Absichten durchaus pen_555.007
einen regelmäßigen, geschloßnen Gang pen_555.008
zu nehmen zwingen, mischt sich noch immer pen_555.009
die Phantasiereihe ein, und giebt dem pen_555.010
Wege mannichfaltige Krümmungen und pen_555.011
Ausbeugungen. Dies ist besonders bei dem pen_555.012
gemeinen Manne sichtbar, der sich nicht pen_555.013
gewöhnt hat seine Phantasie in Zügel zu pen_555.014
halten, nicht geübt hat seine Gedanken pen_555.015
in eine absichtliche Ordnung zu bringen; pen_555.016
er erzählt und räsonnirt mit einer Verwirrung, pen_555.017
daß er oft selbst sich in dem pen_555.018
Chaos seiner Ideen verliert, und nicht pen_555.019
mehr weiß wo er ist oder hin will. pen_555.020
Man höre die Wirthinn im Zweiten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0598" n="555"/><lb n="pen_555.001"/>
Sinne dieselbe unterbrechen, oder <lb n="pen_555.002"/>
Vorsätze sie einschränken. Wir finden <lb n="pen_555.003"/>
das, wenn wir auf unser eigenes freies <lb n="pen_555.004"/>
Denken, und auf den Gang aller gesellschaftlichen <lb n="pen_555.005"/>
Gespräche Achtung geben. Ja <lb n="pen_555.006"/>
sogar da, wo uns unsre Absichten durchaus <lb n="pen_555.007"/>
einen regelmäßigen, geschloßnen Gang <lb n="pen_555.008"/>
zu nehmen zwingen, mischt sich noch immer <lb n="pen_555.009"/>
die Phantasiereihe ein, und giebt dem <lb n="pen_555.010"/>
Wege mannichfaltige Krümmungen und <lb n="pen_555.011"/>
Ausbeugungen. Dies ist besonders bei dem <lb n="pen_555.012"/>
gemeinen Manne sichtbar, der sich nicht <lb n="pen_555.013"/>
gewöhnt hat seine Phantasie in Zügel zu <lb n="pen_555.014"/>
halten, nicht geübt hat seine Gedanken <lb n="pen_555.015"/>
in eine absichtliche Ordnung zu bringen; <lb n="pen_555.016"/>
er erzählt und räsonnirt mit einer Verwirrung, <lb n="pen_555.017"/>
daß er oft selbst sich in dem <lb n="pen_555.018"/>
Chaos seiner Ideen verliert, und nicht <lb n="pen_555.019"/>
mehr weiß wo er ist oder hin will. <lb n="pen_555.020"/>
Man höre die Wirthinn im Zweiten
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[555/0598] pen_555.001 Sinne dieselbe unterbrechen, oder pen_555.002 Vorsätze sie einschränken. Wir finden pen_555.003 das, wenn wir auf unser eigenes freies pen_555.004 Denken, und auf den Gang aller gesellschaftlichen pen_555.005 Gespräche Achtung geben. Ja pen_555.006 sogar da, wo uns unsre Absichten durchaus pen_555.007 einen regelmäßigen, geschloßnen Gang pen_555.008 zu nehmen zwingen, mischt sich noch immer pen_555.009 die Phantasiereihe ein, und giebt dem pen_555.010 Wege mannichfaltige Krümmungen und pen_555.011 Ausbeugungen. Dies ist besonders bei dem pen_555.012 gemeinen Manne sichtbar, der sich nicht pen_555.013 gewöhnt hat seine Phantasie in Zügel zu pen_555.014 halten, nicht geübt hat seine Gedanken pen_555.015 in eine absichtliche Ordnung zu bringen; pen_555.016 er erzählt und räsonnirt mit einer Verwirrung, pen_555.017 daß er oft selbst sich in dem pen_555.018 Chaos seiner Ideen verliert, und nicht pen_555.019 mehr weiß wo er ist oder hin will. pen_555.020 Man höre die Wirthinn im Zweiten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/598
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/598>, abgerufen am 13.06.2024.