Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.dann aber lege ich mich wieder unter meine Decken. Mit Appetit verzehre ich wieder meine Boullion, lese Zeitungen und am Nachmittag fühle ich, daß die Ordnung im Magen zurückkehrt. Ich habe eben, 10 Uhr Abends, regelmäßigen Stuhlgang gehabt, was mir große Freude macht; auch habe ich mit Appetit gegessen, obgleich wenig. Heut Nachmittag habe ich den allgemeinen Brief nach Hause ernstlich in Angriff genommen und ein gut Stück vorwärts gebracht. Das Wetter bleibt den ganzen Tag sehr kalt. Es kommt ein Bote aus Cairo mit den lang erwarteten Briefen für Lepsius, Weidenbachs un Franke, auch der vom König ist darunter; das ging dann von ihrer Seite an ein eifriges Lesen. Auch unser Küchenzelt ist angekommen. Abeken will erst Montag oder Dienstag nachkommen, wird auch wohl Mittwoch werden. In einem Grabe nebenbei ist gestern Abend der Brunnen ausgefüllt, und heut durch Franke zu einem trefflichen warmen Zimmer hergerichtet worden, was uns doch nun dauernden Schutz gegen den bösen Winter gewährt. - Sonntag den 18ten December 1842. Nachdem ich gestern lange nicht einschlafen konnte, erwache ich heut Morgen vollständig gesund und munter. Gleich nach dem Frühstück mache ich mit Frey eine kleine Jagdausflucht nach unsern alten Hasen, den wir aber nicht erblicken, wie überhaupt nichts Schießbares, denn es ist kalt und nebelig. Nach unsrer Zurückkunft halten wir eine treffliche Morgenandacht, wo ich ein schönes Kapitel aus dem Evangelium Johannis vorlese, und Lepsius nach der Predigt noch das prächtige Lied von Flemming liest: Befiehl du deine Wege etc., was dann aber lege ich mich wieder unter meine Decken. Mit Appetit verzehre ich wieder meine Boullion, lese Zeitungen und am Nachmittag fühle ich, daß die Ordnung im Magen zurückkehrt. Ich habe eben, 10 Uhr Abends, regelmäßigen Stuhlgang gehabt, was mir große Freude macht; auch habe ich mit Appetit gegessen, obgleich wenig. Heut Nachmittag habe ich den allgemeinen Brief nach Hause ernstlich in Angriff genommen und ein gut Stück vorwärts gebracht. Das Wetter bleibt den ganzen Tag sehr kalt. Es kommt ein Bote aus Cairo mit den lang erwarteten Briefen für Lepsius, Weidenbachs un Franke, auch der vom König ist darunter; das ging dann von ihrer Seite an ein eifriges Lesen. Auch unser Küchenzelt ist angekommen. Abeken will erst Montag oder Dienstag nachkommen, wird auch wohl Mittwoch werden. In einem Grabe nebenbei ist gestern Abend der Brunnen ausgefüllt, und heut durch Franke zu einem trefflichen warmen Zimmer hergerichtet worden, was uns doch nun dauernden Schutz gegen den bösen Winter gewährt. - Sonntag den 18ten December 1842. Nachdem ich gestern lange nicht einschlafen konnte, erwache ich heut Morgen vollständig gesund und munter. Gleich nach dem Frühstück mache ich mit Frey eine kleine Jagdausflucht nach unsern alten Hasen, den wir aber nicht erblicken, wie überhaupt nichts Schießbares, denn es ist kalt und nebelig. Nach unsrer Zurückkunft halten wir eine treffliche Morgenandacht, wo ich ein schönes Kapitel aus dem Evangelium Johannis vorlese, und Lepsius nach der Predigt noch das prächtige Lied von Flemming liest: Befiehl du deine Wege etc., was <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0114" n="113"/> dann aber lege ich mich wieder unter meine Decken. Mit Appetit verzehre ich wieder meine Boullion, lese Zeitungen <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> am Nachmittag fühle ich, daß die Ordnung im Magen zurückkehrt. Ich habe eben, 10 Uhr Abends, regelmäßigen Stuhlgang gehabt, was mir große Freude macht; auch habe ich mit Appetit gegessen, <choice><abbr>obgl</abbr><expan>obgleich</expan></choice> wenig. 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Sonntag d 18ten Dec 1842. Nachdem ich gestern lange nicht einschlafen konnte, erwache ich heut Morgen vollständig gesund und munter. Gleich nach dem Frühstück mache ich mit Frey eine kleine Jagdausflucht nach unsern alten Hasen, den wir aber nicht erblicken, wie überhaupt nichts Schießbares, denn es ist kalt d nebelig. Nach unsrer Zurückkunft halten wir eine treffliche Morgenandacht, wo ich ein schönes Kapitel aus d Ev Johannis vorlese, d Leps nach d Predigt noch das prächtige Lied v Flemming liest: Befiehl du deine Wege etc., was
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