Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.Alte Befestigungswerke, oder vielmehr eine Burg, liegt links auf der Anhöhe; rechts das Land eben aber von den Bergen begränzt; die neue Stadt liegt längs der Meerküste, die alte höher hinauf auf den Höhen. Leben und Treiben der Griechen in der Hauptstraße angesehen, die Häuser hier meist 2 Stock hoch, mit offnen Läden; die griechischen Costüme und Phisiognomien sehr interressant, die sonnenverbrannten Gesichter mit ihren Schnurrbärten; Maulthiere, Esel, Pferde; Weibsbilder sehr wenig gesehen, und diese scheußlich. Die Straßen vom Meere aufwärts, grade, so gebaut, daß sie Kolonnaden bilden; überall Läden mit verschiedenartigster Beschäftigung, Schuhmacher, Schneider, Tabackshändler, Leinen, Zinnwaaren, [unleserliches Material] Obsthändler, alles in bunter Reihe höchst interressant. Wir kaufen uns Trauben und gehen auf den Berg, wo die Burg steht. Bei einer großen Platane aus trefflichem Quell getrunken. Im Schloßhofe altes zerfallenes spitzbogiges Haus mit eingefallenem Gewölbe. Ein rohes byzantinisches Marmorkaptäl liegt unter den Trümmern. Das Castell scheint zum Gefängnis benutzt zu werden; wir sehen eine Wache davor. Das Militär scheint dem bairischen ganz ähnlich, aber zerlumpter. Kostbare Aussicht vom Berge bei der Burg hinab auf Stadt und Meer und die Berge drüben, wo ein gewaltiger steiler sich kühn hervorschiebt. Tiefe Bläue des Meeres, später kostbar grün. Rückwärts sieht man auf das alte Patras und auf die kahle aber grüne Ebne ihm zur Rechten, auf die kahlen Berge Achaja's. Welch heißer aber schöner Tag, wo ich zum erstenmal meinen Fuß auf Alte Befestigungswerke, oder vielmehr eine Burg, liegt links auf der Anhöhe; rechts das Land eben aber von den Bergen begränzt; die neue Stadt liegt längs der Meerküste, die alte höher hinauf auf den Höhen. Leben und Treiben der Griechen in der Hauptstraße angesehen, die Häuser hier meist 2 Stock hoch, mit offnen Läden; die griechischen Costüme und Phisiognomien sehr interressant, die sonnenverbrannten Gesichter mit ihren Schnurrbärten; Maulthiere, Esel, Pferde; Weibsbilder sehr wenig gesehen, und diese scheußlich. Die Straßen vom Meere aufwärts, grade, so gebaut, daß sie Kolonnaden bilden; überall Läden mit verschiedenartigster Beschäftigung, Schuhmacher, Schneider, Tabackshändler, Leinen, Zinnwaaren, [unleserliches Material] Obsthändler, alles in bunter Reihe höchst interressant. Wir kaufen uns Trauben und gehen auf den Berg, wo die Burg steht. Bei einer großen Platane aus trefflichem Quell getrunken. Im Schloßhofe altes zerfallenes spitzbogiges Haus mit eingefallenem Gewölbe. Ein rohes byzantinisches Marmorkaptäl liegt unter den Trümmern. Das Castell scheint zum Gefängnis benutzt zu werden; wir sehen eine Wache davor. Das Militär scheint dem bairischen ganz ähnlich, aber zerlumpter. Kostbare Aussicht vom Berge bei der Burg hinab auf Stadt und Meer und die Berge drüben, wo ein gewaltiger steiler sich kühn hervorschiebt. Tiefe Bläue des Meeres, später kostbar grün. Rückwärts sieht man auf das alte Patras und auf die kahle aber grüne Ebne ihm zur Rechten, auf die kahlen Berge Achaja’s. Welch heißer aber schöner Tag, wo ich zum erstenmal meinen Fuß auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0012" n="11"/> Alte Befestigungswerke, <choice><abbr>od</abbr><expan>oder</expan></choice> vielmehr eine Burg, liegt links auf <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Anhöhe; rechts <choice><abbr>d</abbr><expan>das</expan></choice> Land eben aber <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> den Bergen begränzt; die neue Stadt liegt längs der Meerküste, die alte höher hinauf auf den Höhen. 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