Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

Bild:
<< vorherige Seite

Hellas schönen Boden gesetzt habe. Ich saß wohl auf der luftigen Höhe 1/2 Stunde und bewunderte Meer und Land, was in prächtigen Farben und Schattirungen vor mir lag. Unser Rückweg durch das alte Patras, eine malerische zerfallene Stadt mit 1stöckigen Lehmhäusern, zerfallenen Mauern, höchst eigenthümlich gebauter alter Kirche, zerlumpten Gestalten, Eseln und Mauleseln. Hinunter wieder nach dem Bazar; Caffe getrunken und uns am Anblick des Meeres ergötzt; vorn saftigstes Grün in das tiefste Blau spielend und die Berge drüben leise röthlich und violett; welch Farbenglanz. Der Tag sehr warm aber doch luftig. Cigarren gekauft und dann um 1/2 1 Uhr nach dem Schiffe zurückgefahren; Tagebuch geschrieben. Die hier herrschende Münze sind Drachmen zu 100 Lepta's. Um 1/2 5 Uhr fuhren wir von Patras ab bei fortdauernd herrlicher Witterung. Kap Papa wurde während des Mittagessens umschifft und am Abend fuhren wir durch die Straße der Insel Zarthe und ihre Landschaft Elis hindurch. Kostbarer Sternenhimmel; Unterhaltung mit der bairischen Athenerin. Nachher Musik und Gesang der Schauspielerinnen, die nach Constantinopel mitgehen; sehr schön in der stillen Nacht; ich dachte viel an die Meinen. Um 9 Uhr zu Bett.

Mittwoch den 7ten September. Gegen 6 Uhr aufgestanden. Schönes und klares Wetter. Die Insel Prodano liegt, ein einziger Berg, links. Die Küste Arkadiens wie ganz Griechenlands öde, mit niederem Strauchwerk überzogen, mäßig hohe Berge, nur gegen die Mitte des Landes bedeutend.

Hellas schönen Boden gesetzt habe. Ich saß wohl auf der luftigen Höhe ½ Stunde und bewunderte Meer und Land, was in prächtigen Farben und Schattirungen vor mir lag. Unser Rückweg durch das alte Patras, eine malerische zerfallene Stadt mit 1stöckigen Lehmhäusern, zerfallenen Mauern, höchst eigenthümlich gebauter alter Kirche, zerlumpten Gestalten, Eseln und Mauleseln. Hinunter wieder nach dem Bazar; Caffe getrunken und uns am Anblick des Meeres ergötzt; vorn saftigstes Grün in das tiefste Blau spielend und die Berge drüben leise röthlich und violett; welch Farbenglanz. Der Tag sehr warm aber doch luftig. Cigarren gekauft und dann um ½ 1 Uhr nach dem Schiffe zurückgefahren; Tagebuch geschrieben. Die hier herrschende Münze sind Drachmen zu 100 Lepta’s. Um ½ 5 Uhr fuhren wir von Patras ab bei fortdauernd herrlicher Witterung. Kap Papa wurde während des Mittagessens umschifft und am Abend fuhren wir durch die Straße der Insel Zarthe und ihre Landschaft Elis hindurch. Kostbarer Sternenhimmel; Unterhaltung mit der bairischen Athenerin. Nachher Musik und Gesang der Schauspielerinnen, die nach Constantinopel mitgehen; sehr schön in der stillen Nacht; ich dachte viel an die Meinen. Um 9 Uhr zu Bett.

Mittwoch den 7ten September. Gegen 6 Uhr aufgestanden. Schönes und klares Wetter. Die Insel Prodano liegt, ein einziger Berg, links. Die Küste Arkadiens wie ganz Griechenlands öde, mit niederem Strauchwerk überzogen, mäßig hohe Berge, nur gegen die Mitte des Landes bedeutend.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0013" n="12"/><placeName>Hellas</placeName> schönen Boden gesetzt habe. Ich saß wohl auf <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> luftigen Höhe ½ Stunde <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> bewunderte Meer <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Land, was in prächtigen Farben <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Schattirungen vor mir lag. Unser Rückweg durch <choice><abbr>d</abbr><expan>das</expan></choice> alte <placeName>Patras</placeName>, eine malerische zerfallene Stadt mit 1stöckigen Lehmhäusern, zerfallenen Mauern, höchst eigenthümlich gebauter alter Kirche, zerlumpten Gestalten, Eseln <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Mauleseln. Hinunter wieder nach <choice><abbr>d</abbr><expan>dem</expan></choice> Bazar; Caffe getrunken <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> uns am Anblick des Meeres ergötzt; vorn <choice><abbr>saftigste</abbr><expan>saftigstes</expan></choice> Grün in das tiefste Blau spielend <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> die Berge drüben leise röthlich <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> violett; welch Farbenglanz. Der Tag sehr warm aber doch luftig. Cigarren gekauft <choice><sic>nd</sic><corr>und</corr></choice> dann um ½ 1 Uhr nach <choice><abbr>d</abbr><expan>dem</expan></choice> Schiffe zurückgefahren; Tagebuch geschrieben. Die hier herrschende Münze sind Drachmen zu 100 Lepta&#x2019;s. Um ½ 5 Uhr fuhren wir von <placeName>Patras</placeName> ab bei fortdauernd herrlicher Witterung. <placeName>Kap Papa</placeName> wurde während des Mittagessens umschifft <choice><sic>nd</sic><corr>und</corr></choice> am Abend fuhren wir durch die Straße der Insel <placeName>Zarthe</placeName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ihre Landschaft <placeName>Elis</placeName> hindurch. Kostbarer Sternenhimmel; Unterhaltung mit der bairischen Athenerin. Nachher Musik <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice>  Gesang der Schauspielerinnen, die nach <placeName><choice><abbr>Constant</abbr><expan>Constantinopel</expan></choice></placeName> mitgehen; sehr schön in der stillen Nacht; ich dachte viel an die Meinen. Um 9 Uhr zu Bett.
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1842-09-07"><hi rendition="#u">Mittwoch den 7ten <choice><abbr>Sept</abbr><expan>September</expan></choice></hi></date>. Gegen 6 Uhr aufgestanden. Schönes <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> klares Wetter. Die Insel <placeName>Prodano</placeName> liegt, ein einziger Berg, links. Die Küste <placeName>Arkadien</placeName>s wie ganz <placeName>Griechenland</placeName>s öde, mit niederem Strauchwerk überzogen<choice><sic/><corr>,</corr></choice> mäßig hohe Berge, nur gegen <choice><abbr>d</abbr><expan>die</expan></choice> Mitte des Landes bedeutend.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0013] Hellas schönen Boden gesetzt habe. Ich saß wohl auf d luftigen Höhe ½ Stunde d bewunderte Meer d Land, was in prächtigen Farben d Schattirungen vor mir lag. Unser Rückweg durch d alte Patras, eine malerische zerfallene Stadt mit 1stöckigen Lehmhäusern, zerfallenen Mauern, höchst eigenthümlich gebauter alter Kirche, zerlumpten Gestalten, Eseln d Mauleseln. Hinunter wieder nach d Bazar; Caffe getrunken d uns am Anblick des Meeres ergötzt; vorn saftigste Grün in das tiefste Blau spielend d die Berge drüben leise röthlich d violett; welch Farbenglanz. Der Tag sehr warm aber doch luftig. Cigarren gekauft und dann um ½ 1 Uhr nach d Schiffe zurückgefahren; Tagebuch geschrieben. Die hier herrschende Münze sind Drachmen zu 100 Lepta’s. Um ½ 5 Uhr fuhren wir von Patras ab bei fortdauernd herrlicher Witterung. Kap Papa wurde während des Mittagessens umschifft und am Abend fuhren wir durch die Straße der Insel Zarthe d ihre Landschaft Elis hindurch. Kostbarer Sternenhimmel; Unterhaltung mit der bairischen Athenerin. Nachher Musik d Gesang der Schauspielerinnen, die nach Constant mitgehen; sehr schön in der stillen Nacht; ich dachte viel an die Meinen. Um 9 Uhr zu Bett. Mittwoch den 7ten Sept. Gegen 6 Uhr aufgestanden. Schönes d klares Wetter. Die Insel Prodano liegt, ein einziger Berg, links. Die Küste Arkadiens wie ganz Griechenlands öde, mit niederem Strauchwerk überzogen, mäßig hohe Berge, nur gegen d Mitte des Landes bedeutend.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML. (2013-04-11T11:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus der Quelle entsprechen muss.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-11T11:54:31Z)
: Transkription des Originals. (2013-04-11T11:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-04-11T11:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Zeilenumbrüche wurden nicht markiert.
  • Seitenumbrüche wurden beibehalten
  • Tilgungen und Einfügungen wurden nicht markiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/13
Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/13>, abgerufen am 21.11.2024.