Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.Rings um das Bild war in Hieroglyphen eine sinnige Inschrift von Lepsius gemacht worden; das Ganze war in der That sehr hübsch. Donnerstag den 27ten October 1842. Lepsius, Bonomi, Ernst und Max sind heut nach den Steinbrüchen von Thura; Frei und ich bleiben zurück, weil wir uns letzt durchgeritten haben. Dafür machen wir zu Esel eine kleine Parthie vor das Thor Bab el Nasr zu den Gräbern der Kalifen, wo wir fleißig zeichnen; trauriger Anblick des kranken Camels, was nicht weiter will; um 12 Uhr zurück; am Nachmittag sehe ich dem Formen von Franke zu, gehe dann Frey entgegen, der bei Lieder das kleine Kind zeichnet, treffe ihn, und gehe mit ihm zum Essen zurück. Die Andern sind inzwischen gekommen, und haben in den Steinbrüchen Manches Interressante gefunden, worüber nach dem Abendessen beim Thee studirt wird. - Es ist heut der Himmel meist bewölkt und der Tag für hiesiges Clima kühl zu nennen. Schöne Gewitterwolken von der Abendsonne beleuchtet; köstlicher Himmel; um 9 Uhr Abends 19 1/2 ° Wärme. - Freitag den 28ten October 1842. Das Wetter wird jetzt durch tägliche Gewitter, die meist in weiter Entfernung von Cairo sind, um vieles kühler und angenehmer. Heut früh ist es in meiner Stube um 1/2 9 Uhr nur 18° Wärme. Nach dem Frühstück gehe ich mit Frey nach der Sykomoren-und Akazien-Allee von Schubra, um dort einige Baumstudien zu machen; um 3/4 12 Uhr kommen wir zurück. Nach dem Dejeuner schneide ich die 2 Beinkleider für Franke zu und helfe dann, unsre Fahne fertig nähen. Zuvor aber, um 12 Uhr zu Hause kommend, Rings um das Bild war in Hieroglyphen eine sinnige Inschrift von Lepsius gemacht worden; das Ganze war in der That sehr hübsch. Donnerstag den 27ten October 1842. Lepsius, Bonomi, Ernst und Max sind heut nach den Steinbrüchen von Thura; Frei und ich bleiben zurück, weil wir uns letzt durchgeritten haben. Dafür machen wir zu Esel eine kleine Parthie vor das Thor Bab el Nasr zu den Gräbern der Kalifen, wo wir fleißig zeichnen; trauriger Anblick des kranken Camels, was nicht weiter will; um 12 Uhr zurück; am Nachmittag sehe ich dem Formen von Franke zu, gehe dann Frey entgegen, der bei Lieder das kleine Kind zeichnet, treffe ihn, und gehe mit ihm zum Essen zurück. Die Andern sind inzwischen gekommen, und haben in den Steinbrüchen Manches Interressante gefunden, worüber nach dem Abendessen beim Thee studirt wird. - Es ist heut der Himmel meist bewölkt und der Tag für hiesiges Clima kühl zu nennen. Schöne Gewitterwolken von der Abendsonne beleuchtet; köstlicher Himmel; um 9 Uhr Abends 19 ½ ° Wärme. - Freitag den 28ten October 1842. Das Wetter wird jetzt durch tägliche Gewitter, die meist in weiter Entfernung von Cairo sind, um vieles kühler und angenehmer. Heut früh ist es in meiner Stube um ½ 9 Uhr nur 18° Wärme. Nach dem Frühstück gehe ich mit Frey nach der Sykomoren-und Akazien-Allee von Schubra, um dort einige Baumstudien zu machen; um ¾ 12 Uhr kommen wir zurück. Nach dem Déjeuner schneide ich die 2 Beinkleider für Franke zu und helfe dann, unsre Fahne fertig nähen. 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Donnerstag d 27ten Oct 1842. Leps, Bon, Ernst d Max sind heut nach d Steinbrüchen v Thura; Frei d ich bleiben zurück, weil wir uns letzt durchgeritten haben. Dafür machen wir zu Esel eine kl Parthie vor das Thor Bab el Nasr zu den Gräbern der Kalifen, wo wir fleißig zeichnen; trauriger Anblick des kranken Camels, was nicht weiter will; um 12 Uhr zurück; am Nachmittag sehe ich dem Formen v Franke zu, gehe dann Frey entgegen, der bei Lieder d kl Kind zeichnet, treffe ihn, und gehe mit ihm zum Essen zurück. Die Andern sind inzwischen gekommen, d haben in d Steinbrüchen Manches Interressante gefunden, worüber nach d Abendessen beim Thee studirt wird. - Es ist heut der Himmel meist bewölkt d der Tag für hiesiges Clima kühl zu nennen. Schöne Gewitterwolken v d Abendsonne beleuchtet; köstl Himmel; um 9 Uhr Abends 19 ½ ° Wärme. -
Freitag d 28ten Oct 1842. Das Wetter wird jetzt durch tägliche Gewitter, die meist in weiter Entfernung v Cairo sind, um vieles kühler d angenehmer. Heut früh ist es in meiner Stube um ½ 9 Uhr nur 18° W. Nach d Frühstück gehe ich mit Frey nach der Sykomoren-d Akazien-Allee von Schubra, um dort einige Baumstudien zu machen; um ¾ 12 Uhr kommen wir zurück. Nach dem Déjeuner schneide ich die 2 Beinkleider für Franke zu d helfe dann, unsre Fahne fertig nähen. Zuvor aber, um 12 Uhr zu Hause kommend,
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Zitationshilfe: | Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/75>, abgerufen am 16.02.2025. |