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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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finde ich einen lang erwarteten Brief von Hause, worin Einlagen von der Mutter, von Elisabeth, Heinrich, Onkel Karl, A. Jungk und Steinbeck. Mit inniger Freude wende ich 2 Stunden daran, um jeden Brief 2 - 3mal zu lesen. Gott sei Dank, daß zu Hause Alle in erwünschtem Wohlsein sind. Welch Vergnügen ist es, in so weiter Ferne die Schriftzüge lieber Menschen vor sich zu sehen! Das war für mich also heut ein Festtag. - Um 5 Uhr ging ich noch mit Frey ein Stündchen auf dem Platze Esbequieh spatzieren bewundernd das hier ganz unvergleichliche Untergehen der Sonne, die Gluth der Gewitterwolken, wenn sie von ihr angeleuchtet werden; wir haben im Norden keinen Begriff solcher Farben; schade, daß sie fast nur Momente lang dauern; die Dunkelheit bricht mit zu schnellem Schatten herein. Nach unsrem Abendessen machen Frey und ich noch einen Besuch bei Herrn Dr. Pruner, dem feinen, liebenswürdigen und in jeder Hinsicht tüchtigen Mann. Ich bringe ihm die geliehenen Zeitungen und Blätter des Auslandes wieder. Wir sehen dort unsern neuen Diener, den uns Pruner verschafft hat, da die unsrigen zu theuer und nach unsrer Meinung zu betrügerisch sind, um sie zu behalten; sie sollen morgen weggeschickt werden. -

Sonnabend den 29ten October 1842. Nach dem Frühstück schreibe ich Tagebuch. - Zum Ausgehen werde ich wohl nicht kommen, da der Dienerwechsel heut stattfinden soll. Nach unsrem Dejeuner wird den Dienern wirklich aufgesagt, was ganz in Frieden und ohne Streit abläuft, Mohammed bezeigt sich dankbar und zufrieden, Said zieht finster und mürrisch ab; wir Alle sind froh, besonders letzteren Menschen los zu sein.

finde ich einen lang erwarteten Brief von Hause, worin Einlagen von der Mutter, von Elisabeth, Heinrich, Onkel Karl, A. Jungk und Steinbeck. Mit inniger Freude wende ich 2 Stunden daran, um jeden Brief 2 - 3mal zu lesen. Gott sei Dank, daß zu Hause Alle in erwünschtem Wohlsein sind. Welch Vergnügen ist es, in so weiter Ferne die Schriftzüge lieber Menschen vor sich zu sehen! Das war für mich also heut ein Festtag. - Um 5 Uhr ging ich noch mit Frey ein Stündchen auf dem Platze Esbequieh spatzieren bewundernd das hier ganz unvergleichliche Untergehen der Sonne, die Gluth der Gewitterwolken, wenn sie von ihr angeleuchtet werden; wir haben im Norden keinen Begriff solcher Farben; schade, daß sie fast nur Momente lang dauern; die Dunkelheit bricht mit zu schnellem Schatten herein. Nach unsrem Abendessen machen Frey und ich noch einen Besuch bei Herrn Dr. Pruner, dem feinen, liebenswürdigen und in jeder Hinsicht tüchtigen Mann. Ich bringe ihm die geliehenen Zeitungen und Blätter des Auslandes wieder. Wir sehen dort unsern neuen Diener, den uns Pruner verschafft hat, da die unsrigen zu theuer und nach unsrer Meinung zu betrügerisch sind, um sie zu behalten; sie sollen morgen weggeschickt werden. -

Sonnabend den 29ten October 1842. Nach dem Frühstück schreibe ich Tagebuch. - Zum Ausgehen werde ich wohl nicht kommen, da der Dienerwechsel heut stattfinden soll. Nach unsrem Dejeuner wird den Dienern wirklich aufgesagt, was ganz in Frieden und ohne Streit abläuft, Mohammed bezeigt sich dankbar und zufrieden, Said zieht finster und mürrisch ab; wir Alle sind froh, besonders letzteren Menschen los zu sein.

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[75/0076] finde ich einen lang erwarteten Brief v Hause, worin Einlagen v d Mutter, v Elisab, Heinr, O Karl, A. Jungk d Steinbeck. Mit inniger Freude wende ich 2 Stunden daran, um jeden Brief 2 - 3mal zu lesen. Gott sei Dank, daß z Hause Alle in erwünschtem Wohlsein sind. Welch Vergnügen ist es, in so weiter Ferne die Schriftzüge lieber Menschen vor sich zu sehen! Das war für mich also heut ein Festtag. - Um 5 Uhr ging ich noch mit Frey ein Stündchen auf d Platze Esbequieh spatzieren bewundernd das hier ganz unvergleichliche Untergehen der Sonne, die Gluth der Gewitterwolken, wenn sie von ihr angeleuchtet werden; wir haben im Norden keinen Begriff solcher Farben; schade, daß sie fast nur Momente lang dauern; die Dunkelheit bricht mit zu schnellem Schatten herein. Nach unsrem Abendessen machen Frey d ich noch einen Besuch bei H Dr. Pruner, dem feinen, liebenswürdigen d in jeder Hinsicht tüchtigen Mann. Ich bringe ihm die geliehenen Zeitungen d Blätter des Auslandes wieder. Wir sehen dort unsern neuen Diener, den uns Pruner verschafft hat, da die unsrigen zu theuer d nach unsrer Meinung zu betrügerisch sind, um sie zu behalten; sie sollen morgen weggeschickt werden. - Sonnabend d 29ten Oct 1842. Nach d Frühstück schreibe ich Tagebuch. - Zum Ausgehen werde ich wohl nicht kommen, da der Dienerwechsel heut stattfinden soll. Nach unsrem Dejeuner wird den Dienern wirklich aufgesagt, was ganz in Frieden d ohne Streit abläuft, Mohammed bezeigt sich dankbar d zufrieden, Said zieht finster d mürrisch ab; wir Alle sind froh, besonders letzteren Menschen los zu sein.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/76>, abgerufen am 24.11.2024.