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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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französisch englisch, arabisch und die Sprache der Gallas; sie wohnt bei Herrn Lieder, da sie nicht mit ihrem Manne in vollkommenem Einverständniß zu sein scheint; eine junge und hübsche Engländerin befand sich außer der Gouvernante des Liederschen Kindes noch dort; ich hatte meistentheils wieder französisch zu sprechen. Um 10 Uhr gingen wir nach Hause. -

Sonnabend den 5ten November 1842. Heut ist der erste der 3 Tage des Beiramfestes, was das 30 tägige Fasten beschließt. Alles ist festlich gekleidet. Die vornehmen Muselmänner machen sich im großen Staat Besuche, und nehmen sich in ihren malerischen Kleidern auf den Rossen in langer Cavalkade ganz prächtig aus; alles blitzt von Gold, Silber und den magischen Farben; auch der gemeinste Mann hat sein bestes Kleid angelegt. Am Morgen 21 Kanonenschüsse. Von unserm Dache sehen wir auf einen Kirchhof, wo viele Mohammedaner ihre Gebete verrichten; in der Ferne sieht man russische Schaukeln in fortwährender schwingender Bewegung mit bunten Menschenmassen darauf. Es ist Gesetz, daß heut Jeder irgend etwas Neues anhaben muß. - Es ist jetzt beinah 2 Uhr und ich hab bisher gezeichnet an einer Copie vom Bab el Nasr. - Am Nachmittag reite ich mit Frey nach dem Thore Bab el Nasr; die festliche Volksmenge durchwogt die Straßen. Außerhalb des Thores waren eine Menge russischer und andrer Schaukeln aufgerichtet, die in fortwährender Bewegung waren. In jedem der 4 Kasten saßen 3 - 4 Kinder oder halbwachsne Leute; Arbeiter drehten die Maschine. Eine Reihe von Buden besonders mit Eßwaaren, da es von heut ab wieder erlaubt ist, bei Tage zu essen, und voll Getränke sind aufgestellt, und Geschrei durchtönt die Luft. Faxenmacher und Tänzer, unnatürlichen Ansehens locken Gruppen um sich; indessen war es für uns in fränkischer Kleidung nicht gerathen, lange unter dieser Menge zu warten;

französisch englisch, arabisch und die Sprache der Gallas; sie wohnt bei Herrn Lieder, da sie nicht mit ihrem Manne in vollkommenem Einverständniß zu sein scheint; eine junge und hübsche Engländerin befand sich außer der Gouvernante des Liederschen Kindes noch dort; ich hatte meistentheils wieder französisch zu sprechen. Um 10 Uhr gingen wir nach Hause. -

Sonnabend den 5ten November 1842. Heut ist der erste der 3 Tage des Beiramfestes, was das 30 tägige Fasten beschließt. Alles ist festlich gekleidet. Die vornehmen Muselmänner machen sich im großen Staat Besuche, und nehmen sich in ihren malerischen Kleidern auf den Rossen in langer Cavalkade ganz prächtig aus; alles blitzt von Gold, Silber und den magischen Farben; auch der gemeinste Mann hat sein bestes Kleid angelegt. Am Morgen 21 Kanonenschüsse. Von unserm Dache sehen wir auf einen Kirchhof, wo viele Mohammedaner ihre Gebete verrichten; in der Ferne sieht man russische Schaukeln in fortwährender schwingender Bewegung mit bunten Menschenmassen darauf. Es ist Gesetz, daß heut Jeder irgend etwas Neues anhaben muß. - Es ist jetzt beinah 2 Uhr und ich hab bisher gezeichnet an einer Copie vom Bab el Nasr. - Am Nachmittag reite ich mit Frey nach dem Thore Bab el Nasr; die festliche Volksmenge durchwogt die Straßen. Außerhalb des Thores waren eine Menge russischer und andrer Schaukeln aufgerichtet, die in fortwährender Bewegung waren. In jedem der 4 Kasten saßen 3 - 4 Kinder oder halbwachsne Leute; Arbeiter drehten die Maschine. Eine Reihe von Buden besonders mit Eßwaaren, da es von heut ab wieder erlaubt ist, bei Tage zu essen, und voll Getränke sind aufgestellt, und Geschrei durchtönt die Luft. Faxenmacher und Tänzer, unnatürlichen Ansehens locken Gruppen um sich; indessen war es für uns in fränkischer Kleidung nicht gerathen, lange unter dieser Menge zu warten;

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/82>, abgerufen am 24.11.2024.