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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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nehmlichkeiten mit Ibrahim Aga , der sein Zelt nicht herausgeben will für Joseph; Lepsius ist nahe daran, ihn fortzuschicken. - Ich schrieb heut den Brief an Frey fertig. -

Dienstag den 21ten November 1843. Nach dem Winde in dieser Nacht der Morgen sehr kühl; um 11 Uhr etwa 15°, was sich bis zu 21 1/2° steigert. Ich fange meinen Brief an die Mutter an, komme aber damit nicht allzu weit. Der Pascha soll, als er sich heut Vormittag zu Dromedar setzte, herabgefallen sein und wir wissen noch nicht, ob er sich Schaden gethan; indessen sicher ist, daß er zurückgekehrt und jetzt noch (um Asser) in seinem Zelt ist. Die Sache mit Ibrahim Aga scheint sich noch beizulegen, und vor der Hand bleibt er.

Mittwoch den 22ten November 1843. Der Morgen und der ganze Tag ist wieder sehr kühl; früh 13°, um 3 Uhr ein wenig über 20°. Ferneres Briefschreiben an die Mutter, aber oft gestört; der Pascha kommt auch heut noch nicht fort, obgleich sein Kameelfall nur eine geringe Contäsion an der Schulter verursacht hat; es fehlt aber immer noch an Kameelen. - Gegen Abend mache ich mit Lepsius un Abeken einen kleinen Spatziergang auf das höchst öde und wüste Sandsteingebirge hinter uns. Spät Abends im Zelte lese ich Zeitungen. - Der Tag immer noch windig von Norden.

Donnerstag den 23ten November 1843. Heut früh bei Sonnenaufgang zwischen 11-12°. Vormittags Besuch des Kaschefs aus Der, ein fast blinder Mann in grünem Kaftan mit weißem übergeschlagenen Tuche, nicht ohne ein respektables Ansehn. - Dann Fortsetzung des Briefschreibens; ich vollende den allgemeinen Brief bis auf den Schluß; dann Schreiben des Tagebuchs. NB. Wohlfeiler Einkauf von Hämmeln, das Stück pro 2 1/2 piaster, Preis, wie die Regierung hier zahlt. Heut früh sind wirklich alle 3 Pascha's abgereist sammt Freund Koch. Der große Pascha, wenn ich nicht irre, zu Pferde. - Gegen Mittag Besuch vom Mudir von Der, einem wohlhäbigen dicken Türken, der, sehr verschrien in der Gegend, doch gegen uns sich recht artig zeigte. Ihm folgte der Besuch des Kaimakam's von hier, ein kurzathmiger, rothbackiger Stöpsel, ein Schlagflußkandidat; auch er blieb geraume Zeit, so daß wir erst gegen 2 Uhr zu unserm Mittagessen gelangten. Die Witterung bleibt auch heut kalt und windig. Kameele sind noch nicht gekommen, und es sieht damit etwas weitläuftig aus.

Freitag den 24ten November 1843. Der kalte Wind bleibt sich gleich. Früh 10°, um Mittag nur 16 1/2°. Ich schreibe heut einen Brief an Streichhau. Vor und Nachmittag nehme ich mit Abeken die Sonnenhöhen

nehmlichkeiten mit Ibrahim Aga , der sein Zelt nicht herausgeben will für Joseph; Lepsius ist nahe daran, ihn fortzuschicken. - Ich schrieb heut den Brief an Frey fertig. -

Dienstag den 21ten November 1843. Nach dem Winde in dieser Nacht der Morgen sehr kühl; um 11 Uhr etwa 15°, was sich bis zu 21 ½° steigert. Ich fange meinen Brief an die Mutter an, komme aber damit nicht allzu weit. Der Pascha soll, als er sich heut Vormittag zu Dromedar setzte, herabgefallen sein und wir wissen noch nicht, ob er sich Schaden gethan; indessen sicher ist, daß er zurückgekehrt und jetzt noch (um Asser) in seinem Zelt ist. Die Sache mit Ibrahim Aga scheint sich noch beizulegen, und vor der Hand bleibt er.

Mittwoch den 22ten November 1843. Der Morgen und der ganze Tag ist wieder sehr kühl; früh 13°, um 3 Uhr ein wenig über 20°. Ferneres Briefschreiben an die Mutter, aber oft gestört; der Pascha kommt auch heut noch nicht fort, obgleich sein Kameelfall nur eine geringe Contäsion an der Schulter verursacht hat; es fehlt aber immer noch an Kameelen. - Gegen Abend mache ich mit Lepsius un Abeken einen kleinen Spatziergang auf das höchst öde und wüste Sandsteingebirge hinter uns. Spät Abends im Zelte lese ich Zeitungen. - Der Tag immer noch windig von Norden.

Donnerstag den 23ten November 1843. Heut früh bei Sonnenaufgang zwischen 11-12°. Vormittags Besuch des Kaschefs aus Der, ein fast blinder Mann in grünem Kaftan mit weißem übergeschlagenen Tuche, nicht ohne ein respektables Ansehn. - Dann Fortsetzung des Briefschreibens; ich vollende den allgemeinen Brief bis auf den Schluß; dann Schreiben des Tagebuchs. NB. Wohlfeiler Einkauf von Hämmeln, das Stück pro 2 ½ piaster, Preis, wie die Regierung hier zahlt. Heut früh sind wirklich alle 3 Pascha’s abgereist sammt Freund Koch. Der große Pascha, wenn ich nicht irre, zu Pferde. - Gegen Mittag Besuch vom Mudir von Der, einem wohlhäbigen dicken Türken, der, sehr verschrien in der Gegend, doch gegen uns sich recht artig zeigte. Ihm folgte der Besuch des Kaimakam’s von hier, ein kurzathmiger, rothbackiger Stöpsel, ein Schlagflußkandidat; auch er blieb geraume Zeit, so daß wir erst gegen 2 Uhr zu unserm Mittagessen gelangten. Die Witterung bleibt auch heut kalt und windig. Kameele sind noch nicht gekommen, und es sieht damit etwas weitläuftig aus.

Freitag den 24ten November 1843. Der kalte Wind bleibt sich gleich. Früh 10°, um Mittag nur 16 ½°. Ich schreibe heut einen Brief an Streichhau. Vor und Nachmittag nehme ich mit Abeken die Sonnenhöhen

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[80/0081] nehmlichkeiten mit Ibrahim Aga , der sein Zelt nicht herausgeben will für Joseph; Leps ist nahe daran, ihn fortzuschicken. - Ich schrieb heut d Brief an Frey fertig. - Dienstag d 21ten Nov 1843. Nach d Winde in dieser Nacht der Morgen sehr kühl; um 11 Uhr etwa 15°, was sich bis zu 21 ½° steigert. Ich fange meinen Brief an d Mutter an, komme aber damit nicht allzu weit. Der Pascha soll, als er sich heut Vorm zu Dromedar setzte, herabgefallen sein d wir wissen noch nicht, ob er sich Schaden gethan; indessen sicher ist, daß er zurückgekehrt d jetzt noch (um Asser) in s Zelt ist. Die Sache mit Ibrahim Aga scheint sich noch beizulegen, d vor der Hand bleibt er. Mittwoch d 22ten Nov 1843. Der Morgen d der ganze Tag ist wieder sehr kühl; früh 13°, um 3 Uhr ein wenig über 20°. Ferneres Briefschreiben an die Mutter, aber oft gestört; der Pascha kommt auch heut noch nicht fort, obgl sein Kameelfall nur eine geringe Contäsion an d Schulter verursacht hat; es fehlt aber immer noch an Kameelen. - Gegen Abend mache ich mit Leps d Abeken einen kleinen Spatziergang auf das höchst öde d wüste Sandsteingebirge hinter uns. Spät Abends im Zelte lese ich Zeitungen. - Der Tag immer noch windig v Norden. Donnerstag d 23ten Nov 1843. Heut früh bei Sonnenaufgang zw 11-12°. Vorm Besuch des Kaschefs aus Der, ein fast blinder Mann in grünem Kaftan mit weißem übergeschlagenen Tuche, nicht ohne ein respektables Ansehn. - Dann Fortsetzung des Briefschreibens; ich vollende den allgem Brief bis auf d Schluß; dann Schreiben des Tagebuchs. NB. Wohlfeiler Einkauf v Hämmeln, das Stück pro 2 ½ p, Preis, wie die Regierung hier zahlt. Heut früh sind wirkl alle 3 Pascha’s abgereist sammt Freund Koch. Der große Pascha, wenn ich nicht irre, zu Pferde. - Gegen Mittag Besuch v Mudir v Der, einem wohlhäbigen dicken Türken, der, sehr verschrien in d Gegend, doch gegen uns sich recht artig zeigte. Ihm folgte der Besuch des Kaimakam’s von hier, ein kurzathmiger, rothbackiger Stöpsel, ein Schlagflußkandidat; auch er blieb geraume Zeit, so daß wir erst gegen 2 Uhr zu unserm Mittagessen gelangten. Die Witterung bleibt auch heut kalt d windig. Kameele sind noch nicht gekommen, d es sieht damit etwas weitläuftig aus. Freitag d 24ten Nov 1843. Der kalte Wind bleibt sich gleich. Früh 10°, um Mittag nur 16 ½°. Ich schreibe heut einen Brief an Streichhau. Vor d Nachm nehme ich mit Abeken die Sonnenhöhen

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/81>, abgerufen am 24.11.2024.