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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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einladet. Pruner noch einmal vergeblich aufgesucht. Ernst ist heut unwohl. - Spatziergang auf dem Bazar, zurückgeritten; Abends mit Max und Georgi Billard gespielt; sehr müde um 1/2 11 Uhr zu Haus. -

Sonntag den 6ten Juli 45. Wieder einen Brief vonWagner an Lepsius abgefertigt; es sind Briefe an Bormann und Jungk darin, keiner an irgend Einen von uns Andern. Vormittags zu Haus geblieben; am Nachmittag mit Ernst und Georgi nach Schubra und zurück geritten, dann auf Esbekie promenirt, wo wir Herrn Wrede mit seinem Töchterchen fanden. Mit Sonnenuntergang kommt Lepsius, Bethmann und Jussuf von Ghize unerwartet herein. Nach dem Essen Abendandacht bei Lieder und Gesang an seiner Clavierorgel. -

Montag den 7ten Juli 1845. Lepsius sagt mir heut, daß er gezwungen sei, bis zur Vollendung der Gräberarbeit, also etwa noch 2 Monat hier zu bleiben und stellt uns Andern frei, entweder gemeinsam in Ghize und Sakkara zu warten oder voran nach Hause zu reisen. Wir stimmen sämmtlich für das Letztere, und so werden wir wohl Ende dieser Woche abreisen; unser Plan, Jerusalem und Constantinopel zu sehen, bleibt derselbe, da es aber nicht wünschenswerth ist, daß ich früher als Lepsius in Berlin ankomme, so will ich die spätere Zeit so lange in Italien zubringen, das Einzige Erfreuliche, was mir aus der Trennung von Lepsius erwächst, die mir in der That ein großer Verlust ist. Ebenso schmerzt mich die Trennung von Bethmann, dem ich schnell nahe getreten bin. - Nachmittags auf den Bazar, wo ich einen seidenen Schawl kaufe.

Dienstag den 8ten Juli 1845. Vormittags wieder auf den Bazar, wo ich die [Karamanische] Decke und Pfeifenköpfe kaufe. Um Mittag interessanter Besuch von Jussuf's Cousinen in ihrer türkischen Tracht, die hauptsächlich in unser Haus kamen, um den heut erwarteten Einzug des Herzogs von Montpensier zu sehen, der aber jetzt um Asser noch nicht da ist. Er kommt erst am Abend gegen 8 Uhr vor unserm Hause vorbei; 2 Eskadrons Kavallerie voran mit guter Musik, dann eine sechsspännige, mehrere 4spännige Kutschen mit Fackeln beleuchtet; im Ganzen doch Alles so simpel, daß wir gar nicht glaubten, der Prinz sei wirklich gekommen; das Hotel d'Orient war illuminirt. Wir gingen den Abend noch Billiard spielen. Heinrichs Geburtstag.

Mittwoch den 9ten Juli 1845. Nichts Erhebliches angegeben.

Donnerstag den 10ten Juli 1845. Heut früh mit den Andern nach Balat geritten, um eine Barke nach Atfe zu miethen; es kam aber trotz vielen Suchens und Handelns nicht zum Resultat.

einladet. Pruner noch einmal vergeblich aufgesucht. Ernst ist heut unwohl. - Spatziergang auf dem Bazar, zurückgeritten; Abends mit Max und Georgi Billard gespielt; sehr müde um ½ 11 Uhr zu Haus. -

Sonntag den 6ten Juli 45. Wieder einen Brief vonWagner an Lepsius abgefertigt; es sind Briefe an Bormann und Jungk darin, keiner an irgend Einen von uns Andern. Vormittags zu Haus geblieben; am Nachmittag mit Ernst und Georgi nach Schubra und zurück geritten, dann auf Esbekie promenirt, wo wir Herrn Wrede mit seinem Töchterchen fanden. Mit Sonnenuntergang kommt Lepsius, Bethmann und Jussuf von Ghize unerwartet herein. Nach dem Essen Abendandacht bei Lieder und Gesang an seiner Clavierorgel. -

Montag den 7ten Juli 1845. Lepsius sagt mir heut, daß er gezwungen sei, bis zur Vollendung der Gräberarbeit, also etwa noch 2 Monat hier zu bleiben und stellt uns Andern frei, entweder gemeinsam in Ghize und Sakkara zu warten oder voran nach Hause zu reisen. Wir stimmen sämmtlich für das Letztere, und so werden wir wohl Ende dieser Woche abreisen; unser Plan, Jerusalem und Constantinopel zu sehen, bleibt derselbe, da es aber nicht wünschenswerth ist, daß ich früher als Lepsius in Berlin ankomme, so will ich die spätere Zeit so lange in Italien zubringen, das Einzige Erfreuliche, was mir aus der Trennung von Lepsius erwächst, die mir in der That ein großer Verlust ist. Ebenso schmerzt mich die Trennung von Bethmann, dem ich schnell nahe getreten bin. - Nachmittags auf den Bazar, wo ich einen seidenen Schawl kaufe.

Dienstag den 8ten Juli 1845. Vormittags wieder auf den Bazar, wo ich die [Karamanische] Decke und Pfeifenköpfe kaufe. Um Mittag interessanter Besuch von Jussuf’s Cousinen in ihrer türkischen Tracht, die hauptsächlich in unser Haus kamen, um den heut erwarteten Einzug des Herzogs von Montpensier zu sehen, der aber jetzt um Asser noch nicht da ist. Er kommt erst am Abend gegen 8 Uhr vor unserm Hause vorbei; 2 Eskadrons Kavallerie voran mit guter Musik, dann eine sechsspännige, mehrere 4spännige Kutschen mit Fackeln beleuchtet; im Ganzen doch Alles so simpel, daß wir gar nicht glaubten, der Prinz sei wirklich gekommen; das Hôtel d’Orient war illuminirt. Wir gingen den Abend noch Billiard spielen. Heinrichs Geburtstag.

Mittwoch den 9ten Juli 1845. Nichts Erhebliches angegeben.

Donnerstag den 10ten Juli 1845. Heut früh mit den Andern nach Balat geritten, um eine Barke nach Atfe zu miethen; es kam aber trotz vielen Suchens und Handelns nicht zum Resultat.

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[69/0070] einladet. Pruner noch einmal vergeblich aufgesucht. Ernst ist heut unwohl. - Spatziergang auf d Bazar, zurückgeritten; Abends mit Max d Georgi Billard gespielt; sehr müde um ½ 11 Uhr zu Haus. - Sonntag d 6ten Juli 45. Wieder e Brief vWagner an Leps abgefertigt; es sind Briefe an Bormann d Jungk darin, keiner an irgend Einen von uns Andern. Vorm zu Haus geblieben; am Nachm mit Ernst d Georgi nach Schubra d zurück geritten, dann auf Esbekie promenirt, wo wir H Wrede mit s Töchterchen fanden. Mit Sonnenuntergang kommt Leps, Bethm d Jussuf v Ghize unerwartet herein. Nach d Essen Abendandacht bei Lieder d Gesang an seiner Clavierorgel. - Montag d 7ten Juli 1845. Leps sagt mir heut, daß er gezwungen sei, bis zur Vollendung der Gräberarbeit, also etwa noch 2 Monat hier zu bleiben d stellt uns Andern frei, entw gemeinsam in Ghize d Sakkara zu warten oder voran nach Hause zu reisen. Wir stimmen sämmtlich für das Letztere, d so werden wir wohl Ende dieser Woche abreisen; unser Plan, Jerusalem d Const zu sehen, bleibt derselbe, da es aber nicht wünschenswerth ist, daß ich früher als Leps in Berlin ankomme, so will ich die spätere Zeit so lange in Italien zubringen, das Einzige Erfreuliche, was mir aus der Trennung von Leps erwächst, die mir in d That ein großer Verlust ist. Ebenso schmerzt mich die Trennung v Bethm, dem ich schnell nahe getreten bin. - Nachm auf d Bazar, wo ich einen seidenen Schawl kaufe. Dienstag d 8ten Juli 1845. Vorm wieder auf d Bazar, wo ich die Karamanische Decke d Pfeifenköpfe kaufe. Um Mittag interess Besuch von Jussuf’s Cousinen in ihrer türk Tracht, die hauptsächlich in unser Haus kamen, um den heut erwarteten Einzug des Herzogs v Montpensier zu sehen, der aber jetzt um Asser noch nicht da ist. Er kommt erst am Abend gegen 8 Uhr vor unserm Hause vorbei; 2 Eskadrons Kavallerie voran mit guter Musik, dann eine sechsspännige, mehrere 4spännige Kutschen mit Fackeln beleuchtet; im Ganzen doch Alles so simpel, daß wir gar nicht glaubten, der Prinz sei wirklich gekommen; das Hôtel d’Orient war illuminirt. Wir gingen den Abend noch Billiard spielen. Heinrichs Geburtstag. Mittwoch d 9ten Juli 1845. Nichts Erhebliches angegeben. Donnerstag d 10ten Juli 1845. Heut früh mit den Andern nach Balat geritten, um e Barke nach Atfe zu miethen; es kam aber trotz vielen Suchens d Handelns nicht zum Resultat.

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/70>, abgerufen am 23.11.2024.