Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.Das dritte Buch Kupffer/ laß sie allerding in Gestalt einer schwartzen Libeter-Kupffersmit Hülff deß Bleyes gar machen/ so werden sie durch solch Mittel rein und schmeidig/ auch dermassen in die Eng gebracht/ daß offtmals von 3. Centner kaum über einer bleibt/ und ist doch gleichwol dem Silber nichts mit benommen/ sondern was vor im rohen 3. Centner gewesen/ das findet man hernach in einem beysammen/ darnach kan man diß gar gemachte Kupffer mit anderm guten Kupffer/ oder fur sich allein saigern/ wie bräuchlich ist/ wie dann in Vngarn auf die armen Kupffer/ die doch so gar unrein nicht seyn/ davon in derselbigen ihrer Saigerung Meldung ge- schehen/ diese Arbeit in üblichem Gebrauch ist/ und die Kupffer dardurch gereichert werden. Damit man aber sehe/ wie die Saigeröfen formirt/ und darauff Bericht deß Abtreibens. SO man nun obstehender reiche Bleyen/ der ein Centner funff Treibherd. Es müssen aber der Treibhert zween neben einander seyn/ und weil Vom
Das dritte Buch Kupffer/ laß ſie allerding in Geſtalt einer ſchwartzen Libeter-Kupffersmit Huͤlff deß Bleyes gar machen/ ſo werden ſie durch ſolch Mittel rein und ſchmeidig/ auch dermaſſen in die Eng gebracht/ daß offtmals von 3. Centner kaum uͤber einer bleibt/ und iſt doch gleichwol dem Silber nichts mit benommen/ ſondern was vor im rohen 3. Centner geweſen/ das findet man hernach in einem beyſammen/ darnach kan man diß gar gemachte Kupffer mit anderm guten Kupffer/ oder fůr ſich allein ſaigern/ wie braͤuchlich iſt/ wie dann in Vngarn auf die armen Kupffer/ die doch ſo gar unrein nicht ſeyn/ davon in derſelbigen ihrer Saigerung Meldung ge- ſchehen/ dieſe Arbeit in uͤblichem Gebrauch iſt/ und die Kupffer dardurch gereichert werden. Damit man aber ſehe/ wie die Saigeroͤfen formirt/ und darauff Bericht deß Abtreibens. SO man nun obſtehender reiche Bleyen/ der ein Centner fůnff Treibherd. Es muͤſſen aber der Treibhert zween neben einander ſeyn/ und weil Vom
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Das dritte Buch
Kupffer/ laß ſie allerding in Geſtalt einer ſchwartzen Libeter-Kupffers
mit Huͤlff deß Bleyes gar machen/ ſo werden ſie durch ſolch Mittel rein
und ſchmeidig/ auch dermaſſen in die Eng gebracht/ daß offtmals von 3.
Centner kaum uͤber einer bleibt/ und iſt doch gleichwol dem Silber nichts
mit benommen/ ſondern was vor im rohen 3. Centner geweſen/ das findet
man hernach in einem beyſammen/ darnach kan man diß gar gemachte
Kupffer mit anderm guten Kupffer/ oder fůr ſich allein ſaigern/ wie
braͤuchlich iſt/ wie dann in Vngarn auf die armen Kupffer/ die doch ſo gar
unrein nicht ſeyn/ davon in derſelbigen ihrer Saigerung Meldung ge-
ſchehen/ dieſe Arbeit in uͤblichem Gebrauch iſt/ und die Kupffer dardurch
gereichert werden.
Damit man aber ſehe/ wie die Saigeroͤfen formirt/ und darauff
geſaigert wird/ wird dir ſolches vorhergehende Figur zu verſtehen geben.
Bericht deß Abtreibens.
SO man nun obſtehender reiche Bleyen/ der ein Centner fůnff
und ein viertel Loth Silber halten/ wie oben bericht/ gnug
hat/ richt man den Treibhert zu/ der mit eim Gewelb/ wie ein
groſſer Backofen formirt/ und ſchlaͤgt denſelben mit gantzem
Fleiß/ und legt darauf dieſes Bleyes 100. Centner/ und darzu 6. Centner
deß reicheſten Kupffers/ ſo auß dem Hert deß Spleißofens klaubt wird/
deß der Centner 10. biß in 13. Loth Silber haͤlt/ welches man nennet das
geſtaͤmpfft Kupffer/ treibt das Werck ab/ aber nicht gar/ ſondern ſo man
ſihet/ daß es einen Bleyſack macht/ loͤſcht mans auß/ und behaͤlt denſelbi-
gen Bleyſack/ darinnen ſoll bey 50. Marck Vngariſch Silber ſeyn.
Es muͤſſen aber der Treibhert zween neben einander ſeyn/ und weil
man das eine Werck abtreibet/ dieweil richt man den andern Hert darne-
ben zu/ ſchlaͤgt ihn auch mit Fleiß/ und ſetzt auf denſelben alsdann auch
deß reicheſten Kupffers 6. Centner/ und reiche Bley 110. Centner/ ſo in 5.
und ein viertel Loth Silbers haͤlt/ und treibt das Werck ab/ wie obſtehet/
und ſo das Silber ſchier hinzu will gehen/ ſo ſetzt man ihm ehegedachten
Bleyſack zu/ darinnen die 50. Marck Silbers ſeyn/ und laͤſt das Werck
gar abgehen/ ſo hat man 100. Marck Silber-zu 15. Lothen fein im Blick/
man pflegt aber ſolcher Werck 5. in 4. Wochen abzutreiben/ das gemeinig-
lich eine Woche in die ander 125. Marck Silber gemacht wird/ und muß
auf ein treiben haben biß in vier Lachter Holtz: Auch ſchuͤret man auff
ſolchen Treib-Hert nicht zu mit langem Schůr-Holtz/ ſondern weil der
Ofen ein ſonder Gewelb hat/ ſo ſchuͤret man ein/ mit guten trocke-
nen Buͤchen Scheitern/ und laͤſt das Geblaͤß gerad/
wie zu Schwatz/ auff das Werck gehen.
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