Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820."mit seiner Stirn die ankommenden Pfeile ab- Hier befindet sich eine starke Schwefel-Quelle, Nördlich von Vevay auf der Seite von „mit ſeiner Stirn die ankommenden Pfeile ab- Hier befindet ſich eine ſtarke Schwefel-Quelle, Noͤrdlich von Vevay auf der Seite von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0054" n="40"/> „mit ſeiner Stirn die ankommenden Pfeile ab-<lb/> „wehrte, aber doch endlich einen verfehlte, wel-<lb/> „cher ihm die Seite verwundete, worauf er zur<lb/> „Seite ſprang, uͤber den Ohio, Wabaſch, Juinois<lb/> „und endlich uͤber die großen Seen ſetzte, allwo<lb/> „er bis den heutigen Tag noch lebt.“</p><lb/> <p>Hier befindet ſich eine ſtarke Schwefel-Quelle,<lb/> wo man bereits einige Einrichtungen zum Baden<lb/> getroffen, auch ein ſehr großes Haus errichtet hat,<lb/> um die Badegaͤſte zu beherbergen.</p><lb/> <p>Noͤrdlich von <hi rendition="#g">Vevay</hi> auf der Seite von<lb/> Kentuky befindet ſich das niedliche Landguth des<lb/> Herrn <hi rendition="#g">Augiel</hi>, eines ſehr gaſtfreien und artigen<lb/> Franzoſen. Er hat einen guten Weinberg und<lb/> einen reichen Weinkeller, nur Schade, daß er<lb/> durch Zuſatz von ſtarkem Spiritus und Zucker dem<lb/> Weine eine Aehnlichkeit mit dem Madeira zu ge-<lb/> ben ſucht; aber die Amerikaner lieben ſolche Art<lb/> Weine. In ſeiner Nachbarſchaft lebt der be-<lb/> ruͤhmte Revolutionsmann <hi rendition="#g">Lacannal</hi>. Ich be-<lb/> ſuchte ihn, und wurde mit vieler Artigkeit von<lb/> ihm aufgenommen. Welche Gedanken durchkreuz-<lb/> ten meinen Kopf, als ich dieſen ſonſt ſo maͤchti-<lb/> gen Mann in einer gewoͤhnlichen Americaniſchen<lb/> Huͤtte antraf. Ich gab ihm auf irgend eine<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0054]
„mit ſeiner Stirn die ankommenden Pfeile ab-
„wehrte, aber doch endlich einen verfehlte, wel-
„cher ihm die Seite verwundete, worauf er zur
„Seite ſprang, uͤber den Ohio, Wabaſch, Juinois
„und endlich uͤber die großen Seen ſetzte, allwo
„er bis den heutigen Tag noch lebt.“
Hier befindet ſich eine ſtarke Schwefel-Quelle,
wo man bereits einige Einrichtungen zum Baden
getroffen, auch ein ſehr großes Haus errichtet hat,
um die Badegaͤſte zu beherbergen.
Noͤrdlich von Vevay auf der Seite von
Kentuky befindet ſich das niedliche Landguth des
Herrn Augiel, eines ſehr gaſtfreien und artigen
Franzoſen. Er hat einen guten Weinberg und
einen reichen Weinkeller, nur Schade, daß er
durch Zuſatz von ſtarkem Spiritus und Zucker dem
Weine eine Aehnlichkeit mit dem Madeira zu ge-
ben ſucht; aber die Amerikaner lieben ſolche Art
Weine. In ſeiner Nachbarſchaft lebt der be-
ruͤhmte Revolutionsmann Lacannal. Ich be-
ſuchte ihn, und wurde mit vieler Artigkeit von
ihm aufgenommen. Welche Gedanken durchkreuz-
ten meinen Kopf, als ich dieſen ſonſt ſo maͤchti-
gen Mann in einer gewoͤhnlichen Americaniſchen
Huͤtte antraf. Ich gab ihm auf irgend eine
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