Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.er gleich nicht von jener Güte, wie Deutschland er gleich nicht von jener Guͤte, wie Deutſchland <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="42"/> er gleich nicht von jener Guͤte, wie Deutſchland<lb/> und Frankreich ihn hervorbringen; ſo war er doch<lb/> in dieſem Lande ein herrliches Getraͤnk, welches<lb/> dem Koͤrper außerorbentlich wohlthat, und beſſer<lb/> als alle auslaͤndiſche Weine, welche ich hier auch<lb/> oft gefunden habe. Monrot erzaͤhlte mir: als <hi rendition="#g">er,<lb/> Betang</hi> und ein Dritter, deſſen Namen ich ver-<lb/> geſſen habe, hier ankamen, beſtand ihre ganze<lb/> Baarſchaft nur noch in 7 Dollars. Nun fingen<lb/> ſie an, mit der groͤßten Anſtrengung den Boden<lb/> zu bauen; aber, leider, zog ihnen dieſes, verbun-<lb/> den mit dem Clima, Fieberkrankheiten zu, und<lb/> Alle waren im erſten Jahre krank. Doch jetzt,<lb/> nach 16 Jahren, ſind alle Schwierigkeiten uͤber-<lb/> wunden. Sie haben ſchoͤne Haͤuſer von Backſtei-<lb/> nen erbauet und mit guten Weinkellern verſehen;<lb/> ihr Wein, kaum ausgegohren, wird ihnen, die<lb/> Bouteille zu ½ Dollar, aus dem Hauſe geholt; kurz<lb/> ſie befinden ſich in ſehr großer Wohlhabenheit.<lb/> Die Rebe, welche ſie bis jetzt fuͤr den hieſigen<lb/> Boden und Clima am angemeſſenſten gefunden<lb/> haben, iſt die vom Vorgebuͤrge der guten Hoff-<lb/> nung, welche dort den herrlichen Capwein liefert.<lb/> Fuͤr dieſes Jahr verſprachen die Weingaͤrten einen<lb/> guten Ertrag. Sie hatten im Durchſchnitt<lb/> vom Acre Wein 80 bis 300 Dollars, vom Acre<lb/> Weizen 15 — 25 Dollars, vom Acre Mays 20<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0056]
er gleich nicht von jener Guͤte, wie Deutſchland
und Frankreich ihn hervorbringen; ſo war er doch
in dieſem Lande ein herrliches Getraͤnk, welches
dem Koͤrper außerorbentlich wohlthat, und beſſer
als alle auslaͤndiſche Weine, welche ich hier auch
oft gefunden habe. Monrot erzaͤhlte mir: als er,
Betang und ein Dritter, deſſen Namen ich ver-
geſſen habe, hier ankamen, beſtand ihre ganze
Baarſchaft nur noch in 7 Dollars. Nun fingen
ſie an, mit der groͤßten Anſtrengung den Boden
zu bauen; aber, leider, zog ihnen dieſes, verbun-
den mit dem Clima, Fieberkrankheiten zu, und
Alle waren im erſten Jahre krank. Doch jetzt,
nach 16 Jahren, ſind alle Schwierigkeiten uͤber-
wunden. Sie haben ſchoͤne Haͤuſer von Backſtei-
nen erbauet und mit guten Weinkellern verſehen;
ihr Wein, kaum ausgegohren, wird ihnen, die
Bouteille zu ½ Dollar, aus dem Hauſe geholt; kurz
ſie befinden ſich in ſehr großer Wohlhabenheit.
Die Rebe, welche ſie bis jetzt fuͤr den hieſigen
Boden und Clima am angemeſſenſten gefunden
haben, iſt die vom Vorgebuͤrge der guten Hoff-
nung, welche dort den herrlichen Capwein liefert.
Fuͤr dieſes Jahr verſprachen die Weingaͤrten einen
guten Ertrag. Sie hatten im Durchſchnitt
vom Acre Wein 80 bis 300 Dollars, vom Acre
Weizen 15 — 25 Dollars, vom Acre Mays 20
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