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Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.

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Von Kaskaskia ab fängt der sogenannte Ame-
rikanische Boden an, welcher das Thal des Mis-
sissippi bildet. Gleich oberhalb Kaskaskia dehnt
das Thal sich bis an das Städtchen Prairie des
roches
auf 7 Englische Meilen breit aus, und
ist östlich von steilen Felsenwänden eingeschlossen,
von welchen häufig die lieblichsten Quellen herab-
sprudeln. Der Fluß ist ganz mit Wald bekränzt;
dann folgen bis zum Fuße der Felsen ebene Wie-
sen, deren Fruchtbarkeit alles übersteigt, was man
sich in der Art denken kann.

Hier sah ich Maisfelder, auf welchen seit
30 Jahren, und zwar niemals gedüngt, Mais
gebauet worden war. Sie ließen noch nichts zu
wünschen übrig, denn ihre Stauden prangten 15
Fuß hoch. Dieser Boden besteht aus sehr fetti-
gem schwarzen, mit Sand vermischten Schlamm,
welcher mitunter fahl und, wegen des Ueberflusses
von Humus, sehr leicht ist. Die Hügel über
den steilen Felsen sind theils mit Wald, theils
mit schönem grünen Rasen geziert. Hiedurch er-
hält das Thal eine sehr einladende Einfassung, so
wie es überhaupt eine der reizendsten Gegenden des
Illinois-Staats ausmacht.


Von Kaskaskia ab faͤngt der ſogenannte Ame-
rikaniſche Boden an, welcher das Thal des Miſ-
ſiſſippi bildet. Gleich oberhalb Kaskaskia dehnt
das Thal ſich bis an das Staͤdtchen Prairie des
roches
auf 7 Engliſche Meilen breit aus, und
iſt oͤſtlich von ſteilen Felſenwaͤnden eingeſchloſſen,
von welchen haͤufig die lieblichſten Quellen herab-
ſprudeln. Der Fluß iſt ganz mit Wald bekraͤnzt;
dann folgen bis zum Fuße der Felſen ebene Wie-
ſen, deren Fruchtbarkeit alles uͤberſteigt, was man
ſich in der Art denken kann.

Hier ſah ich Maisfelder, auf welchen ſeit
30 Jahren, und zwar niemals geduͤngt, Mais
gebauet worden war. Sie ließen noch nichts zu
wuͤnſchen uͤbrig, denn ihre Stauden prangten 15
Fuß hoch. Dieſer Boden beſteht aus ſehr fetti-
gem ſchwarzen, mit Sand vermiſchten Schlamm,
welcher mitunter fahl und, wegen des Ueberfluſſes
von Humus, ſehr leicht iſt. Die Huͤgel uͤber
den ſteilen Felſen ſind theils mit Wald, theils
mit ſchoͤnem gruͤnen Raſen geziert. Hiedurch er-
haͤlt das Thal eine ſehr einladende Einfaſſung, ſo
wie es uͤberhaupt eine der reizendſten Gegenden des
Illinois-Staats ausmacht.

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[64/0078] Edwardsville den 30ten Jul. 1820. Von Kaskaskia ab faͤngt der ſogenannte Ame- rikaniſche Boden an, welcher das Thal des Miſ- ſiſſippi bildet. Gleich oberhalb Kaskaskia dehnt das Thal ſich bis an das Staͤdtchen Prairie des roches auf 7 Engliſche Meilen breit aus, und iſt oͤſtlich von ſteilen Felſenwaͤnden eingeſchloſſen, von welchen haͤufig die lieblichſten Quellen herab- ſprudeln. Der Fluß iſt ganz mit Wald bekraͤnzt; dann folgen bis zum Fuße der Felſen ebene Wie- ſen, deren Fruchtbarkeit alles uͤberſteigt, was man ſich in der Art denken kann. Hier ſah ich Maisfelder, auf welchen ſeit 30 Jahren, und zwar niemals geduͤngt, Mais gebauet worden war. Sie ließen noch nichts zu wuͤnſchen uͤbrig, denn ihre Stauden prangten 15 Fuß hoch. Dieſer Boden beſteht aus ſehr fetti- gem ſchwarzen, mit Sand vermiſchten Schlamm, welcher mitunter fahl und, wegen des Ueberfluſſes von Humus, ſehr leicht iſt. Die Huͤgel uͤber den ſteilen Felſen ſind theils mit Wald, theils mit ſchoͤnem gruͤnen Raſen geziert. Hiedurch er- haͤlt das Thal eine ſehr einladende Einfaſſung, ſo wie es uͤberhaupt eine der reizendſten Gegenden des Illinois-Staats ausmacht.

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Zitationshilfe: Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/78>, abgerufen am 21.11.2024.