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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Edelfräulein wiederschaue!
Auf der Deurenburg, heut' Abend?
Ich versprech' es, ich versprech' es
Und verlang' nicht Eure Batzen,
Thu's schon selber mir zur Freude,
Daß ich dort um Einlaß bitte.
Auch die Mähr von jenem Bischof,
Herrn zu Fulda, will ich künden,
Ganz wie Ihr's von mir verlanget!"
Und der Schnee fällt dicht und dichter,
Und der Himmel spannt' sich bleigrau,
Träg' und düster, hohe Wälder
Ziehen sich am Bergesabhang,
Und der Rhein wälzt Riesenmassen
Tiefgefärbten Wassers seitwärts. --
Endlich steigen aus dem Nebel
Eines Berghaupts Felsconturen,
Und auf diesen, kaum dem Auge
Deutlich unterscheidbar, schlankes,
Thurmgeziertes Burggemäuer. --
"Seht von Deurenburg die Zinnen;
Noch zwei Stunden, und Ihr haltet
An der Zugbrück', Meister Gottfried,
Also vorwärts, wagt's und klopfet!"
Und der Klausner springt zur Erde,
Schüttelt derb die Hand des Krämers
Und ruft heiter: "So lebt wohl denn!" -- --
Als die ersten Sternlein blinkten,
Und der Mond mit bleichen Strahlen
Durch die Fensterbogen lugte,
Edelfräulein wiederſchaue!
Auf der Deurenburg, heut' Abend?
Ich verſprech' es, ich verſprech' es
Und verlang' nicht Eure Batzen,
Thu's ſchon ſelber mir zur Freude,
Daß ich dort um Einlaß bitte.
Auch die Mähr von jenem Biſchof,
Herrn zu Fulda, will ich künden,
Ganz wie Ihr's von mir verlanget!“
Und der Schnee fällt dicht und dichter,
Und der Himmel ſpannt' ſich bleigrau,
Träg' und düſter, hohe Wälder
Ziehen ſich am Bergesabhang,
Und der Rhein wälzt Rieſenmaſſen
Tiefgefärbten Waſſers ſeitwärts. —
Endlich ſteigen aus dem Nebel
Eines Berghaupts Felsconturen,
Und auf dieſen, kaum dem Auge
Deutlich unterſcheidbar, ſchlankes,
Thurmgeziertes Burggemäuer. —
„Seht von Deurenburg die Zinnen;
Noch zwei Stunden, und Ihr haltet
An der Zugbrück', Meiſter Gottfried,
Alſo vorwärts, wagt's und klopfet!“
Und der Klausner ſpringt zur Erde,
Schüttelt derb die Hand des Krämers
Und ruft heiter: „So lebt wohl denn!“ — —
Als die erſten Sternlein blinkten,
Und der Mond mit bleichen Strahlen
Durch die Fenſterbogen lugte,
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[169/0183] Edelfräulein wiederſchaue! Auf der Deurenburg, heut' Abend? Ich verſprech' es, ich verſprech' es Und verlang' nicht Eure Batzen, Thu's ſchon ſelber mir zur Freude, Daß ich dort um Einlaß bitte. Auch die Mähr von jenem Biſchof, Herrn zu Fulda, will ich künden, Ganz wie Ihr's von mir verlanget!“ Und der Schnee fällt dicht und dichter, Und der Himmel ſpannt' ſich bleigrau, Träg' und düſter, hohe Wälder Ziehen ſich am Bergesabhang, Und der Rhein wälzt Rieſenmaſſen Tiefgefärbten Waſſers ſeitwärts. — Endlich ſteigen aus dem Nebel Eines Berghaupts Felsconturen, Und auf dieſen, kaum dem Auge Deutlich unterſcheidbar, ſchlankes, Thurmgeziertes Burggemäuer. — „Seht von Deurenburg die Zinnen; Noch zwei Stunden, und Ihr haltet An der Zugbrück', Meiſter Gottfried, Alſo vorwärts, wagt's und klopfet!“ Und der Klausner ſpringt zur Erde, Schüttelt derb die Hand des Krämers Und ruft heiter: „So lebt wohl denn!“ — — Als die erſten Sternlein blinkten, Und der Mond mit bleichen Strahlen Durch die Fenſterbogen lugte,

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/183>, abgerufen am 21.11.2024.