Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.Minnigliche Hausfrau worden!
Junges, vollstes Glück der Liebe, Dessen Himmel ewig blauet, Hat die Deurenburg am Rheine Still und friedlich noch geschauet; Dann jedoch sind leiche Wolken, Schatten drüber hingeflogen: Ritter Robert, unmuthgrimmig, Ist zur Heimath hingezogen, Wo der König, treu dem Worte, Auf des Wack'ren Hülfe sinnet, Ihm mit Schwertesmacht die Burgen Von dem Feind zurückgewinnet.11) Hei, wie hat Herrn Robert's Klinge Funkenhellen Zorn gesprühet, Hei, wie hat ihm Muth und Liebe Hoffend aus dem Aug' geglühet! Und die Zeit ist schnell gekommen, Daß er wieder Herr des Seinen, Daß das Glück im Schloß der Väter Ihn mit Nella durfte einen. Lange Jahre, reich an Segen, Sind dem Paare drin verstrichen, Herz und Seel' ist jung geblieben, Ob die Locken auch erblichen. -- -- Gudula ist heimgekehret, Und sie spann in süßem Sinnen An der Mutter Seite fleißig Flachs zu feinem Hochzeitlinnen, Bis es an die Thür geklopfet, Minnigliche Hausfrau worden!
Junges, vollſtes Glück der Liebe, Deſſen Himmel ewig blauet, Hat die Deurenburg am Rheine Still und friedlich noch geſchauet; Dann jedoch ſind leiche Wolken, Schatten drüber hingeflogen: Ritter Robert, unmuthgrimmig, Iſt zur Heimath hingezogen, Wo der König, treu dem Worte, Auf des Wack'ren Hülfe ſinnet, Ihm mit Schwertesmacht die Burgen Von dem Feind zurückgewinnet.11) Hei, wie hat Herrn Robert's Klinge Funkenhellen Zorn geſprühet, Hei, wie hat ihm Muth und Liebe Hoffend aus dem Aug' geglühet! Und die Zeit iſt ſchnell gekommen, Daß er wieder Herr des Seinen, Daß das Glück im Schloß der Väter Ihn mit Nella durfte einen. Lange Jahre, reich an Segen, Sind dem Paare drin verſtrichen, Herz und Seel' iſt jung geblieben, Ob die Locken auch erblichen. — — Gudula iſt heimgekehret, Und ſie ſpann in ſüßem Sinnen An der Mutter Seite fleißig Flachs zu feinem Hochzeitlinnen, Bis es an die Thür geklopfet, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0224" n="210"/> <lg n="2"> <l>Minnigliche Hausfrau worden!</l><lb/> <l>Junges, vollſtes Glück der Liebe,</l><lb/> <l>Deſſen Himmel ewig blauet,</l><lb/> <l>Hat die Deurenburg am Rheine</l><lb/> <l>Still und friedlich noch geſchauet;</l><lb/> <l>Dann jedoch ſind leiche Wolken,</l><lb/> <l>Schatten drüber hingeflogen:</l><lb/> <l>Ritter Robert, unmuthgrimmig,</l><lb/> <l>Iſt zur Heimath hingezogen,</l><lb/> <l>Wo der König, treu dem Worte,</l><lb/> <l>Auf des Wack'ren Hülfe ſinnet,</l><lb/> <l>Ihm mit Schwertesmacht die Burgen</l><lb/> <l>Von dem Feind zurückgewinnet.<hi rendition="#sup">11</hi>)</l><lb/> <l>Hei, wie hat Herrn Robert's Klinge</l><lb/> <l>Funkenhellen Zorn geſprühet,</l><lb/> <l>Hei, wie hat ihm Muth und Liebe</l><lb/> <l>Hoffend aus dem Aug' geglühet!</l><lb/> <l>Und die Zeit iſt ſchnell gekommen,</l><lb/> <l>Daß er wieder Herr des Seinen,</l><lb/> <l>Daß das Glück im Schloß der Väter</l><lb/> <l>Ihn mit Nella durfte einen.</l><lb/> <l>Lange Jahre, reich an Segen,</l><lb/> <l>Sind dem Paare drin verſtrichen,</l><lb/> <l>Herz und Seel' iſt jung geblieben,</l><lb/> <l>Ob die Locken auch erblichen. — —</l><lb/> <l>Gudula iſt heimgekehret,</l><lb/> <l>Und ſie ſpann in ſüßem Sinnen</l><lb/> <l>An der Mutter Seite fleißig</l><lb/> <l>Flachs zu feinem Hochzeitlinnen,</l><lb/> <l>Bis es an die Thür geklopfet,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [210/0224]
Minnigliche Hausfrau worden!
Junges, vollſtes Glück der Liebe,
Deſſen Himmel ewig blauet,
Hat die Deurenburg am Rheine
Still und friedlich noch geſchauet;
Dann jedoch ſind leiche Wolken,
Schatten drüber hingeflogen:
Ritter Robert, unmuthgrimmig,
Iſt zur Heimath hingezogen,
Wo der König, treu dem Worte,
Auf des Wack'ren Hülfe ſinnet,
Ihm mit Schwertesmacht die Burgen
Von dem Feind zurückgewinnet.11)
Hei, wie hat Herrn Robert's Klinge
Funkenhellen Zorn geſprühet,
Hei, wie hat ihm Muth und Liebe
Hoffend aus dem Aug' geglühet!
Und die Zeit iſt ſchnell gekommen,
Daß er wieder Herr des Seinen,
Daß das Glück im Schloß der Väter
Ihn mit Nella durfte einen.
Lange Jahre, reich an Segen,
Sind dem Paare drin verſtrichen,
Herz und Seel' iſt jung geblieben,
Ob die Locken auch erblichen. — —
Gudula iſt heimgekehret,
Und ſie ſpann in ſüßem Sinnen
An der Mutter Seite fleißig
Flachs zu feinem Hochzeitlinnen,
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