Einiges ist weniger flüssig im feuer, als dasdes slüssigen wesens hal- ber. andre. Einiges zeiget sich härter, anders weicher. Jedoch ist hirbei der kunst nicht zu vergessen, wie Reaumur gezeiget hat. Lockeres und leichtbrü- chiches, auch grobes eisen dinet nicht zum stale. Weiter ist das eisen selbst gewachsenes (gedige- nes) oder vermittels der chimischen kunst ge- machtes.
§ 2614
Sonst teilet man das eisen in gegossenes undeinteilung in gegosse- nes und ge- schmidetes, geschmidetes ein. Jenes wird entweder in for- men, als die zapfen zu mül-wellen, oder im sande (stübe) gegossen. Das geschmidete ist entweder krauses, oder stab-eisen, oder model-eisen, Pen- ther § 107 fgg. Das eisen-blech ist schwarz, oder verzinnet, dises teilet sich in kreuz- und lilien- blech Penther § 88 und von den öfen § 183.
§ 2615
Der stal ist das allerbeste klar körnigte eisen,vom stal u. den eigen- schaften, welches den stal-stein zur mutter hat. Jedoch dringet die kunst vor; gestalt durchs würben, das ist vilmaliges schmiden, und vermittels des cemen- tirens der stal zubereitet wird. Die eigenschaften des guten stales sind: 1) daß er one schifer sey, 2) one schlauche und eisen-schüssen sich befinde. Zu dem ende werden die stal-stangen, in kleine fingers lange stücke zerbrochen, damit man sehe: wie der stal inwendig beschaffen sey? Der Stei- ermärkische und Schmalkaldische stal sind berü- met. Am Fichtelberge im Voigtlande wird stal gegraben.
§ 2616
Manches eisen wird zum stale, one daß die kunstwie das ei- senzum stale wird? einigen teil daran nimmt; denn so bald es aus der erden kommet, wird es in den ofen geworfen.
Ist
U u u 4
von dem bergwerks-regale.
§ 2613
Einiges iſt weniger fluͤſſig im feuer, als dasdes ſluͤſſigen weſens hal- ber. andre. Einiges zeiget ſich haͤrter, anders weicher. Jedoch iſt hirbei der kunſt nicht zu vergeſſen, wie Reaumur gezeiget hat. Lockeres und leichtbruͤ- chiches, auch grobes eiſen dinet nicht zum ſtale. Weiter iſt das eiſen ſelbſt gewachſenes (gedige- nes) oder vermittels der chimiſchen kunſt ge- machtes.
§ 2614
Sonſt teilet man das eiſen in gegoſſenes undeinteilung in gegoſſe- nes und ge- ſchmidetes, geſchmidetes ein. Jenes wird entweder in for- men, als die zapfen zu muͤl-wellen, oder im ſande (ſtuͤbe) gegoſſen. Das geſchmidete iſt entweder krauſes, oder ſtab-eiſen, oder model-eiſen, Pen- ther § 107 fgg. Das eiſen-blech iſt ſchwarz, oder verzinnet, diſes teilet ſich in kreuz- und lilien- blech Penther § 88 und von den oͤfen § 183.
§ 2615
Der ſtal iſt das allerbeſte klar koͤrnigte eiſen,vom ſtal u. den eigen- ſchaften, welches den ſtal-ſtein zur mutter hat. Jedoch dringet die kunſt vor; geſtalt durchs wuͤrben, das iſt vilmaliges ſchmiden, und vermittels des cemen- tirens der ſtal zubereitet wird. Die eigenſchaften des guten ſtales ſind: 1) daß er one ſchifer ſey, 2) one ſchlauche und eiſen-ſchuͤſſen ſich befinde. Zu dem ende werden die ſtal-ſtangen, in kleine fingers lange ſtuͤcke zerbrochen, damit man ſehe: wie der ſtal inwendig beſchaffen ſey? Der Stei- ermaͤrkiſche und Schmalkaldiſche ſtal ſind beruͤ- met. Am Fichtelberge im Voigtlande wird ſtal gegraben.
§ 2616
Manches eiſen wird zum ſtale, one daß die kunſtwie das ei- ſenzum ſtale wird? einigen teil daran nimmt; denn ſo bald es aus der erden kommet, wird es in den ofen geworfen.
Iſt
U u u 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f1059"n="1047"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem bergwerks-regale.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§ 2613</head><lb/><p>Einiges iſt weniger fluͤſſig im feuer, als das<noteplace="right">des ſluͤſſigen<lb/>
weſens hal-<lb/>
ber.</note><lb/>
andre. Einiges zeiget ſich haͤrter, anders weicher.<lb/>
Jedoch iſt hirbei der kunſt nicht zu vergeſſen, wie<lb/><hirendition="#fr">Reaumur</hi> gezeiget hat. Lockeres und leichtbruͤ-<lb/>
chiches, auch grobes eiſen dinet nicht zum ſtale.<lb/>
Weiter iſt das eiſen ſelbſt gewachſenes (gedige-<lb/>
nes) oder vermittels der chimiſchen kunſt ge-<lb/>
machtes.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2614</head><lb/><p>Sonſt teilet man das eiſen in gegoſſenes und<noteplace="right">einteilung<lb/>
in gegoſſe-<lb/>
nes und ge-<lb/>ſchmidetes,</note><lb/>
geſchmidetes ein. Jenes wird entweder in for-<lb/>
men, als die zapfen zu muͤl-wellen, oder im ſande<lb/>
(ſtuͤbe) gegoſſen. Das geſchmidete iſt entweder<lb/>
krauſes, oder ſtab-eiſen, oder model-eiſen, <hirendition="#fr">Pen-<lb/>
ther</hi> § 107 fgg. Das eiſen-blech iſt ſchwarz,<lb/>
oder verzinnet, diſes teilet ſich in kreuz- und lilien-<lb/>
blech <hirendition="#fr">Penther</hi> § 88 und von den oͤfen § 183.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2615</head><lb/><p>Der ſtal iſt das allerbeſte klar koͤrnigte eiſen,<noteplace="right">vom ſtal u.<lb/>
den eigen-<lb/>ſchaften,</note><lb/>
welches den ſtal-ſtein zur mutter hat. Jedoch<lb/>
dringet die kunſt vor; geſtalt durchs wuͤrben, das<lb/>
iſt vilmaliges ſchmiden, und vermittels des cemen-<lb/>
tirens der ſtal zubereitet wird. Die eigenſchaften<lb/>
des guten ſtales ſind: 1) daß er one ſchifer ſey,<lb/>
2) one ſchlauche und eiſen-ſchuͤſſen ſich befinde.<lb/>
Zu dem ende werden die ſtal-ſtangen, in kleine<lb/>
fingers lange ſtuͤcke zerbrochen, damit man ſehe:<lb/>
wie der ſtal inwendig beſchaffen ſey? Der Stei-<lb/>
ermaͤrkiſche und Schmalkaldiſche ſtal ſind beruͤ-<lb/>
met. Am Fichtelberge im Voigtlande wird ſtal<lb/>
gegraben.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2616</head><lb/><p>Manches eiſen wird zum ſtale, one daß die kunſt<noteplace="right">wie das ei-<lb/>ſenzum ſtale<lb/>
wird?</note><lb/>
einigen teil daran nimmt; denn ſo bald es aus der<lb/>
erden kommet, wird es in den ofen geworfen.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">U u u 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Iſt</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1047/1059]
von dem bergwerks-regale.
§ 2613
Einiges iſt weniger fluͤſſig im feuer, als das
andre. Einiges zeiget ſich haͤrter, anders weicher.
Jedoch iſt hirbei der kunſt nicht zu vergeſſen, wie
Reaumur gezeiget hat. Lockeres und leichtbruͤ-
chiches, auch grobes eiſen dinet nicht zum ſtale.
Weiter iſt das eiſen ſelbſt gewachſenes (gedige-
nes) oder vermittels der chimiſchen kunſt ge-
machtes.
des ſluͤſſigen
weſens hal-
ber.
§ 2614
Sonſt teilet man das eiſen in gegoſſenes und
geſchmidetes ein. Jenes wird entweder in for-
men, als die zapfen zu muͤl-wellen, oder im ſande
(ſtuͤbe) gegoſſen. Das geſchmidete iſt entweder
krauſes, oder ſtab-eiſen, oder model-eiſen, Pen-
ther § 107 fgg. Das eiſen-blech iſt ſchwarz,
oder verzinnet, diſes teilet ſich in kreuz- und lilien-
blech Penther § 88 und von den oͤfen § 183.
einteilung
in gegoſſe-
nes und ge-
ſchmidetes,
§ 2615
Der ſtal iſt das allerbeſte klar koͤrnigte eiſen,
welches den ſtal-ſtein zur mutter hat. Jedoch
dringet die kunſt vor; geſtalt durchs wuͤrben, das
iſt vilmaliges ſchmiden, und vermittels des cemen-
tirens der ſtal zubereitet wird. Die eigenſchaften
des guten ſtales ſind: 1) daß er one ſchifer ſey,
2) one ſchlauche und eiſen-ſchuͤſſen ſich befinde.
Zu dem ende werden die ſtal-ſtangen, in kleine
fingers lange ſtuͤcke zerbrochen, damit man ſehe:
wie der ſtal inwendig beſchaffen ſey? Der Stei-
ermaͤrkiſche und Schmalkaldiſche ſtal ſind beruͤ-
met. Am Fichtelberge im Voigtlande wird ſtal
gegraben.
vom ſtal u.
den eigen-
ſchaften,
§ 2616
Manches eiſen wird zum ſtale, one daß die kunſt
einigen teil daran nimmt; denn ſo bald es aus der
erden kommet, wird es in den ofen geworfen.
Iſt
wie das ei-
ſenzum ſtale
wird?
U u u 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1047. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1059>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.