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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIII haubtstück
Ist es recht im flüssen und wol abgeschäumet;
lässet man es in platte mulden laufen. Disen
fluß bringet man wieder an das schmide-feuer,
und indem es ganz flüssend ist, unter einen ham-
mer, wo man es härtet, und in stangen bringet.
Die erste härtung gibet nur einen gemeinen stal.
Je mehr man ihn weiter ins feuer bringet und
hämmert, desto feiner wird diser stal, nach aus-
weise des berichtes, welchen der städtmeister zu
Strasburg, Hirchheim von diser stal-grube 1736
erteilet hat. Sie liget 5 meilen von Strasburg,
im Wasgauischen gebürge, besage des Europäi-
schen staats-secretairs im XXXten stücke s. 541-551.
Zum eisenwerk lässet sich dise mine nicht gebrau-
chen; wie man andrer orten das eisen zum stale
mache, erzälen Marperger im kaufmannsmaga-
zin II s. 504, und der von Rohr s. 258 des
Oberharzes.

§ 2617
der unter-
schid des ei-
sens und
stales.

Der unterschid des eisens und stales ist diser:
1) jenes ist bigsamer, locker und weich; der stal
ist dichter, härter, und springet zurück, wenn er
gebogen wird. 2) Das eisen bricht, dafern es
hin und her gebogen wird, 3) das eisen ist bleich,
der stal ist dunkeler und fället aus seinem blaulich-
ten glanze in die schwärze, 4) auf dem bruche
sihet das eisen grob-körnig, und hat ein rauhes
blätteriches gewebe, das glänzet und ganz locker
zusammen: der stal ist noch so rauch, seine zusam-
mensezung leitet auf zärtere blätter, 5) der stal ist
dichter und schwerer, als das eisen, 6) unter
den brenn-gläsern fleuset der stal eher, als das
eisen, 7) an der güte gehet der Steierische und
Tirolische dem Sulischen vor, Junker s. 362 fg.

§ 2618

LXIII haubtſtuͤck
Iſt es recht im fluͤſſen und wol abgeſchaͤumet;
laͤſſet man es in platte mulden laufen. Diſen
fluß bringet man wieder an das ſchmide-feuer,
und indem es ganz fluͤſſend iſt, unter einen ham-
mer, wo man es haͤrtet, und in ſtangen bringet.
Die erſte haͤrtung gibet nur einen gemeinen ſtal.
Je mehr man ihn weiter ins feuer bringet und
haͤmmert, deſto feiner wird diſer ſtal, nach aus-
weiſe des berichtes, welchen der ſtaͤdtmeiſter zu
Strasburg, Hirchheim von diſer ſtal-grube 1736
erteilet hat. Sie liget 5 meilen von Strasburg,
im Wasgauiſchen gebuͤrge, beſage des Europaͤi-
ſchen ſtaats-ſecretairs im XXXten ſtuͤcke ſ. 541-551.
Zum eiſenwerk laͤſſet ſich diſe mine nicht gebrau-
chen; wie man andrer orten das eiſen zum ſtale
mache, erzaͤlen Marperger im kaufmannsmaga-
zin II ſ. 504, und der von Rohr ſ. 258 des
Oberharzes.

§ 2617
der unter-
ſchid des ei-
ſens und
ſtales.

Der unterſchid des eiſens und ſtales iſt diſer:
1) jenes iſt bigſamer, locker und weich; der ſtal
iſt dichter, haͤrter, und ſpringet zuruͤck, wenn er
gebogen wird. 2) Das eiſen bricht, dafern es
hin und her gebogen wird, 3) das eiſen iſt bleich,
der ſtal iſt dunkeler und faͤllet aus ſeinem blaulich-
ten glanze in die ſchwaͤrze, 4) auf dem bruche
ſihet das eiſen grob-koͤrnig, und hat ein rauhes
blaͤtteriches gewebe, das glaͤnzet und ganz locker
zuſammen: der ſtal iſt noch ſo rauch, ſeine zuſam-
menſezung leitet auf zaͤrtere blaͤtter, 5) der ſtal iſt
dichter und ſchwerer, als das eiſen, 6) unter
den brenn-glaͤſern fleuſet der ſtal eher, als das
eiſen, 7) an der guͤte gehet der Steieriſche und
Tiroliſche dem Suliſchen vor, Junker ſ. 362 fg.

§ 2618
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[1048/1060] LXIII haubtſtuͤck Iſt es recht im fluͤſſen und wol abgeſchaͤumet; laͤſſet man es in platte mulden laufen. Diſen fluß bringet man wieder an das ſchmide-feuer, und indem es ganz fluͤſſend iſt, unter einen ham- mer, wo man es haͤrtet, und in ſtangen bringet. Die erſte haͤrtung gibet nur einen gemeinen ſtal. Je mehr man ihn weiter ins feuer bringet und haͤmmert, deſto feiner wird diſer ſtal, nach aus- weiſe des berichtes, welchen der ſtaͤdtmeiſter zu Strasburg, Hirchheim von diſer ſtal-grube 1736 erteilet hat. Sie liget 5 meilen von Strasburg, im Wasgauiſchen gebuͤrge, beſage des Europaͤi- ſchen ſtaats-ſecretairs im XXXten ſtuͤcke ſ. 541-551. Zum eiſenwerk laͤſſet ſich diſe mine nicht gebrau- chen; wie man andrer orten das eiſen zum ſtale mache, erzaͤlen Marperger im kaufmannsmaga- zin II ſ. 504, und der von Rohr ſ. 258 des Oberharzes. § 2617 Der unterſchid des eiſens und ſtales iſt diſer: 1) jenes iſt bigſamer, locker und weich; der ſtal iſt dichter, haͤrter, und ſpringet zuruͤck, wenn er gebogen wird. 2) Das eiſen bricht, dafern es hin und her gebogen wird, 3) das eiſen iſt bleich, der ſtal iſt dunkeler und faͤllet aus ſeinem blaulich- ten glanze in die ſchwaͤrze, 4) auf dem bruche ſihet das eiſen grob-koͤrnig, und hat ein rauhes blaͤtteriches gewebe, das glaͤnzet und ganz locker zuſammen: der ſtal iſt noch ſo rauch, ſeine zuſam- menſezung leitet auf zaͤrtere blaͤtter, 5) der ſtal iſt dichter und ſchwerer, als das eiſen, 6) unter den brenn-glaͤſern fleuſet der ſtal eher, als das eiſen, 7) an der guͤte gehet der Steieriſche und Tiroliſche dem Suliſchen vor, Junker ſ. 362 fg. § 2618

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1048. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1060>, abgerufen am 23.11.2024.