allen alcalischen salzen und erden und färben die gewächse rot. Sotane brennliche saure salze sind der vitriol und alaun. Zu Würsberg bei Gold- kronach in Brandenburg-Culmbach, wird ein gu- ter grüner vitriol gefertiget, und beim Wisenbade in Kur-Sachsen. Den alaun bereitet man zu Belgelr, Schwemsal, Schmideberg und Mus- kau. Von jenem handelt Wallerius s. 205-210, und von disem s. 212 fgg. In betref der alkali- schen salzen findet man deren arten s. 227 fgg. z. e. das Selterische sauerborns-salz. Die mittel-salze sind aus dem sauren und alkalischen zusammen gesezet, von Justi § 271, dahin gehören das kochsalz, das gegrabene salz, der salpeter, der tincal, der salmiack.
§ 2660
Eine gattung der sauren salzen ist der zucker.der zucker, Den zu befarenden widerspruch will ich gleich he- ben. Er ist zwar ein sehr süßer saft, welcher aus dem zucker-rore ausgepresset, und durch das ko- chen mit einer kalkartigen lauge, zu einer trocke- nen und zerbrechlichen consistenz gebracht worden ist, JunkerIII s. 683. Dennoch enthält er ein wahres saures salz; denn bei der destillation gibt er einen sauren spiritus, darneben ist der zucker fressend, wie man ihn an den zänen spüret; im- gleichen gibet der zucker einen guten essig ab.
§ 2661
Derselbe träget seinen namen von den orten, dawoher selbi- ger seinen namen trä- get, das zucker-ror wächset, als von den Canarischen inseln, der canarien-zucker; von der insel Madera der madera-zucker; von der insel Meli in Ost-In- dien, der melis-zucker; von der Thomas-insel, der thomas-zucker; von dem zu Valentia in Spa- nien gereinigten, der raffinirte valentin-zucker, oder feine zucker. Auch in West-Indien finden
sich
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von dem bergwerks-regale.
allen alcaliſchen ſalzen und erden und faͤrben die gewaͤchſe rot. Sotane brennliche ſaure ſalze ſind der vitriol und alaun. Zu Wuͤrsberg bei Gold- kronach in Brandenburg-Culmbach, wird ein gu- ter gruͤner vitriol gefertiget, und beim Wiſenbade in Kur-Sachſen. Den alaun bereitet man zu Belgelr, Schwemſal, Schmideberg und Mus- kau. Von jenem handelt Wallerius ſ. 205-210, und von diſem ſ. 212 fgg. In betref der alkali- ſchen ſalzen findet man deren arten ſ. 227 fgg. z. e. das Selteriſche ſauerborns-ſalz. Die mittel-ſalze ſind aus dem ſauren und alkaliſchen zuſammen geſezet, von Juſti § 271, dahin gehoͤren das kochſalz, das gegrabene ſalz, der ſalpeter, der tincal, der ſalmiack.
§ 2660
Eine gattung der ſauren ſalzen iſt der zucker.der zucker, Den zu befarenden widerſpruch will ich gleich he- ben. Er iſt zwar ein ſehr ſuͤßer ſaft, welcher aus dem zucker-rore ausgepreſſet, und durch das ko- chen mit einer kalkartigen lauge, zu einer trocke- nen und zerbrechlichen conſiſtenz gebracht worden iſt, JunkerIII ſ. 683. Dennoch enthaͤlt er ein wahres ſaures ſalz; denn bei der deſtillation gibt er einen ſauren ſpiritus, darneben iſt der zucker freſſend, wie man ihn an den zaͤnen ſpuͤret; im- gleichen gibet der zucker einen guten eſſig ab.
§ 2661
Derſelbe traͤget ſeinen namen von den orten, dawoher ſelbi- ger ſeinen namen traͤ- get, das zucker-ror waͤchſet, als von den Canariſchen inſeln, der canarien-zucker; von der inſel Madera der madera-zucker; von der inſel Meli in Oſt-In- dien, der melis-zucker; von der Thomas-inſel, der thomas-zucker; von dem zu Valentia in Spa- nien gereinigten, der raffinirte valentin-zucker, oder feine zucker. Auch in Weſt-Indien finden
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von dem bergwerks-regale.
allen alcaliſchen ſalzen und erden und faͤrben die
gewaͤchſe rot. Sotane brennliche ſaure ſalze ſind
der vitriol und alaun. Zu Wuͤrsberg bei Gold-
kronach in Brandenburg-Culmbach, wird ein gu-
ter gruͤner vitriol gefertiget, und beim Wiſenbade
in Kur-Sachſen. Den alaun bereitet man zu
Belgelr, Schwemſal, Schmideberg und Mus-
kau. Von jenem handelt Wallerius ſ. 205-210,
und von diſem ſ. 212 fgg. In betref der alkali-
ſchen ſalzen findet man deren arten ſ. 227 fgg. z. e.
das Selteriſche ſauerborns-ſalz. Die mittel-ſalze
ſind aus dem ſauren und alkaliſchen zuſammen
geſezet, von Juſti § 271, dahin gehoͤren das
kochſalz, das gegrabene ſalz, der ſalpeter, der
tincal, der ſalmiack.
§ 2660
Eine gattung der ſauren ſalzen iſt der zucker.
Den zu befarenden widerſpruch will ich gleich he-
ben. Er iſt zwar ein ſehr ſuͤßer ſaft, welcher aus
dem zucker-rore ausgepreſſet, und durch das ko-
chen mit einer kalkartigen lauge, zu einer trocke-
nen und zerbrechlichen conſiſtenz gebracht worden
iſt, Junker III ſ. 683. Dennoch enthaͤlt er ein
wahres ſaures ſalz; denn bei der deſtillation gibt
er einen ſauren ſpiritus, darneben iſt der zucker
freſſend, wie man ihn an den zaͤnen ſpuͤret; im-
gleichen gibet der zucker einen guten eſſig ab.
der zucker,
§ 2661
Derſelbe traͤget ſeinen namen von den orten, da
das zucker-ror waͤchſet, als von den Canariſchen
inſeln, der canarien-zucker; von der inſel Madera
der madera-zucker; von der inſel Meli in Oſt-In-
dien, der melis-zucker; von der Thomas-inſel,
der thomas-zucker; von dem zu Valentia in Spa-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1065. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1077>, abgerufen am 23.11.2024.
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