Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
LXIII haubtstück
Von den versteinerungen und figurireten
steinförmigen körpern.
§ 2679

Von ganzen eichen, auch tannen-bäumen, die
in der gegend Frankenberg nebst dem laube und
nadeln versteinert gefunden worden sind, will ich
nichts erwänen, sondern auf den verstorbenen
prof. Liebknecht zu Gisen, welcher solche verab-
handelt hat, mich berufen.

Von den steinen und erden.
§ 2680
was der
stein ist?

Der stein ist ein aus wasser und erde sehr feste
zusammengesezter körper, der sich weder durch den
hammer dehnen, noch durchs feuer, noch durch
das wasser auflösen lässet, Hambergers elemen-
ta physices
§ 375, Scheuchzers physic. II s.
303 § 2.

§ 2681
wie deren
erzeugung
beschihet?

Die erzeugung beschihet I) vermittels der ver-
härtung, wenn die erden durchs wasser feste und
hart werden, II) durch die niderschlagung, in-
dem die wasser ire irdische teilgen fallen lassen, wie
beim sinter- und tropf-steine beschihet, und III)
durch die crystallisation. Die erste art eräuget
sich am meisten.

§ 2682
die eintei-
lung der
steine,

Man teilet die steine in edele und unedele.
Jene sind entweder edelgesteine, und halb edelge-
steine. Die unedele sind entweder feuer-haltende,
oder die im feuer mürbe werden, oder die sich
durch das stärkeste schmelz-feuer one zusaz schmel-

zen,
LXIII haubtſtuͤck
Von den verſteinerungen und figurireten
ſteinfoͤrmigen koͤrpern.
§ 2679

Von ganzen eichen, auch tannen-baͤumen, die
in der gegend Frankenberg nebſt dem laube und
nadeln verſteinert gefunden worden ſind, will ich
nichts erwaͤnen, ſondern auf den verſtorbenen
prof. Liebknecht zu Giſen, welcher ſolche verab-
handelt hat, mich berufen.

Von den ſteinen und erden.
§ 2680
was der
ſtein iſt?

Der ſtein iſt ein aus waſſer und erde ſehr feſte
zuſammengeſezter koͤrper, der ſich weder durch den
hammer dehnen, noch durchs feuer, noch durch
das waſſer aufloͤſen laͤſſet, Hambergers elemen-
ta phyſices
§ 375, Scheuchzers phyſic. II ſ.
303 § 2.

§ 2681
wie deren
erzeugung
beſchihet?

Die erzeugung beſchihet I) vermittels der ver-
haͤrtung, wenn die erden durchs waſſer feſte und
hart werden, II) durch die niderſchlagung, in-
dem die waſſer ire irdiſche teilgen fallen laſſen, wie
beim ſinter- und tropf-ſteine beſchihet, und III)
durch die cryſtalliſation. Die erſte art eraͤuget
ſich am meiſten.

§ 2682
die eintei-
lung der
ſteine,

Man teilet die ſteine in edele und unedele.
Jene ſind entweder edelgeſteine, und halb edelge-
ſteine. Die unedele ſind entweder feuer-haltende,
oder die im feuer muͤrbe werden, oder die ſich
durch das ſtaͤrkeſte ſchmelz-feuer one zuſaz ſchmel-

zen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1084" n="1072"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Von den ver&#x017F;teinerungen und figurireten</hi><lb/>
&#x017F;teinfo&#x0364;rmigen ko&#x0364;rpern.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2679</head><lb/>
              <p>Von ganzen eichen, auch tannen-ba&#x0364;umen, die<lb/>
in der gegend Frankenberg neb&#x017F;t dem laube und<lb/>
nadeln ver&#x017F;teinert gefunden worden &#x017F;ind, will ich<lb/>
nichts erwa&#x0364;nen, &#x017F;ondern auf den ver&#x017F;torbenen<lb/>
prof. <hi rendition="#fr">Liebknecht</hi> zu Gi&#x017F;en, welcher &#x017F;olche verab-<lb/>
handelt hat, mich berufen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Von den &#x017F;teinen und erden.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2680</head><lb/>
              <note place="left">was der<lb/>
&#x017F;tein i&#x017F;t?</note>
              <p>Der &#x017F;tein i&#x017F;t ein aus wa&#x017F;&#x017F;er und erde &#x017F;ehr fe&#x017F;te<lb/>
zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezter ko&#x0364;rper, der &#x017F;ich weder durch den<lb/>
hammer dehnen, noch durchs feuer, noch durch<lb/>
das wa&#x017F;&#x017F;er auflo&#x0364;&#x017F;en la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, <hi rendition="#fr">Hambergers</hi> <hi rendition="#aq">elemen-<lb/>
ta phy&#x017F;ices</hi> § 375, <hi rendition="#fr">Scheuchzers</hi> <hi rendition="#aq">phy&#x017F;ic. II</hi> &#x017F;.<lb/>
303 § 2.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2681</head><lb/>
              <note place="left">wie deren<lb/>
erzeugung<lb/>
be&#x017F;chihet?</note>
              <p>Die erzeugung be&#x017F;chihet <hi rendition="#aq">I</hi>) vermittels der ver-<lb/>
ha&#x0364;rtung, wenn die erden durchs wa&#x017F;&#x017F;er fe&#x017F;te und<lb/>
hart werden, <hi rendition="#aq">II</hi>) durch die nider&#x017F;chlagung, in-<lb/>
dem die wa&#x017F;&#x017F;er ire irdi&#x017F;che teilgen fallen la&#x017F;&#x017F;en, wie<lb/>
beim &#x017F;inter- und tropf-&#x017F;teine be&#x017F;chihet, und <hi rendition="#aq">III</hi>)<lb/>
durch die cry&#x017F;talli&#x017F;ation. Die er&#x017F;te art era&#x0364;uget<lb/>
&#x017F;ich am mei&#x017F;ten.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2682</head><lb/>
              <note place="left">die eintei-<lb/>
lung der<lb/>
&#x017F;teine,</note>
              <p>Man teilet die &#x017F;teine in edele und unedele.<lb/>
Jene &#x017F;ind entweder edelge&#x017F;teine, und halb edelge-<lb/>
&#x017F;teine. Die unedele &#x017F;ind entweder feuer-haltende,<lb/>
oder die im feuer mu&#x0364;rbe werden, oder die &#x017F;ich<lb/>
durch das &#x017F;ta&#x0364;rke&#x017F;te &#x017F;chmelz-feuer one zu&#x017F;az &#x017F;chmel-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zen,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1072/1084] LXIII haubtſtuͤck Von den verſteinerungen und figurireten ſteinfoͤrmigen koͤrpern. § 2679 Von ganzen eichen, auch tannen-baͤumen, die in der gegend Frankenberg nebſt dem laube und nadeln verſteinert gefunden worden ſind, will ich nichts erwaͤnen, ſondern auf den verſtorbenen prof. Liebknecht zu Giſen, welcher ſolche verab- handelt hat, mich berufen. Von den ſteinen und erden. § 2680 Der ſtein iſt ein aus waſſer und erde ſehr feſte zuſammengeſezter koͤrper, der ſich weder durch den hammer dehnen, noch durchs feuer, noch durch das waſſer aufloͤſen laͤſſet, Hambergers elemen- ta phyſices § 375, Scheuchzers phyſic. II ſ. 303 § 2. § 2681 Die erzeugung beſchihet I) vermittels der ver- haͤrtung, wenn die erden durchs waſſer feſte und hart werden, II) durch die niderſchlagung, in- dem die waſſer ire irdiſche teilgen fallen laſſen, wie beim ſinter- und tropf-ſteine beſchihet, und III) durch die cryſtalliſation. Die erſte art eraͤuget ſich am meiſten. § 2682 Man teilet die ſteine in edele und unedele. Jene ſind entweder edelgeſteine, und halb edelge- ſteine. Die unedele ſind entweder feuer-haltende, oder die im feuer muͤrbe werden, oder die ſich durch das ſtaͤrkeſte ſchmelz-feuer one zuſaz ſchmel- zen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1084
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1072. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1084>, abgerufen am 23.11.2024.