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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem bergwerks-regale.
zen und daher glasartige, und schmelzbare steine
heissen.

§ 2683

Nach anleitung der wirtschaft finden sich ge-bei der wirt-
schaft,

wachsene, oder gemachte steine. Jene sind ent-
weder kiserlinge, oder gebrochene steine. Die
leztere sind entweder löcheriche, oder volle steine.
Die löcheriche nennen wir tung-steine, und wegen
irer feuerfestigkeit gebrauchen wir uns deren in
den ofen, unter der brau-pfanne. In Nider-
Sachsen nennet man die löcheriche dupfsteine.

§ 2684

Jene die kiseln (oder wacken) sind einzele rund-die kisel-
steine.

liche steine, welchen die ecken, und was weich an inen
ist, abgestoßen sind. Ire härte ist zimlich. In
den flüssen, feldern, und der damm-erde findet
man selbige. Sie dinen zu dem pflastern der
strasen und wege. Die bruchsteine werden ent-
weder in die länge, als zu den thür-posten, fen-
ster-steinen, oder zu quadersteinen, oder zu plat-
ten gebrochen. Die gebrochene dinen zu treppen,
den fenster- und thüren-einfassungen, caminen,
so dann zu eck- und grund-quadraten, zu fußbo-
den, simsen, kragsteinen, altanen, zu aufsäzen,
als zirden in capitälen, muscheln, schnecken, schil-
deren, frucht-schnüren, knöpfen, aufsäzen, sta-
tuen etc. Die bezalung geschihet nach cubic-schu-
hen, nachdem sie grob ausgehauen werden (ge-
spizet) für den fuß 16 bis 20 pfen. zu brechen; zu
spitzen 11/2 bis 2 ggl. Die simsarbeit tut für den
fuß 21/2 bis 2 ggl. hauer-lones. Die bau-zirraten,
ins reine gebracht, tun 1/3 rthlr. für den cubic-fuß,
und nach befinden 1 rthlr. Penther s. 20 § 185,
die bruchsteine, insonderheit die füllsteine zu den
mauren kommen rutenweise zu brechen, iede 16
fuße breit, und 4 schuhe hoch, 21/2 bis 31/2 rthlr.

§ 2685
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von dem bergwerks-regale.
zen und daher glasartige, und ſchmelzbare ſteine
heiſſen.

§ 2683

Nach anleitung der wirtſchaft finden ſich ge-bei der wirt-
ſchaft,

wachſene, oder gemachte ſteine. Jene ſind ent-
weder kiſerlinge, oder gebrochene ſteine. Die
leztere ſind entweder loͤcheriche, oder volle ſteine.
Die loͤcheriche nennen wir tung-ſteine, und wegen
irer feuerfeſtigkeit gebrauchen wir uns deren in
den ofen, unter der brau-pfanne. In Nider-
Sachſen nennet man die loͤcheriche dupfſteine.

§ 2684

Jene die kiſeln (oder wacken) ſind einzele rund-die kiſel-
ſteine.

liche ſteine, welchen die ecken, und was weich an inen
iſt, abgeſtoßen ſind. Ire haͤrte iſt zimlich. In
den fluͤſſen, feldern, und der damm-erde findet
man ſelbige. Sie dinen zu dem pflaſtern der
ſtraſen und wege. Die bruchſteine werden ent-
weder in die laͤnge, als zu den thuͤr-poſten, fen-
ſter-ſteinen, oder zu quaderſteinen, oder zu plat-
ten gebrochen. Die gebrochene dinen zu treppen,
den fenſter- und thuͤren-einfaſſungen, caminen,
ſo dann zu eck- und grund-quadraten, zu fußbo-
den, ſimſen, kragſteinen, altanen, zu aufſaͤzen,
als zirden in capitaͤlen, muſcheln, ſchnecken, ſchil-
deren, frucht-ſchnuͤren, knoͤpfen, aufſaͤzen, ſta-
tuen ꝛc. Die bezalung geſchihet nach cubic-ſchu-
hen, nachdem ſie grob ausgehauen werden (ge-
ſpizet) fuͤr den fuß 16 bis 20 pfen. zu brechen; zu
ſpitzen 1½ bis 2 ggl. Die ſimsarbeit tut fuͤr den
fuß 2½ bis 2 ggl. hauer-lones. Die bau-zirraten,
ins reine gebracht, tun ⅓ rthlr. fuͤr den cubic-fuß,
und nach befinden 1 rthlr. Penther ſ. 20 § 185,
die bruchſteine, inſonderheit die fuͤllſteine zu den
mauren kommen rutenweiſe zu brechen, iede 16
fuße breit, und 4 ſchuhe hoch, 2½ bis 3½ rthlr.

§ 2685
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[1073/1085] von dem bergwerks-regale. zen und daher glasartige, und ſchmelzbare ſteine heiſſen. § 2683 Nach anleitung der wirtſchaft finden ſich ge- wachſene, oder gemachte ſteine. Jene ſind ent- weder kiſerlinge, oder gebrochene ſteine. Die leztere ſind entweder loͤcheriche, oder volle ſteine. Die loͤcheriche nennen wir tung-ſteine, und wegen irer feuerfeſtigkeit gebrauchen wir uns deren in den ofen, unter der brau-pfanne. In Nider- Sachſen nennet man die loͤcheriche dupfſteine. bei der wirt- ſchaft, § 2684 Jene die kiſeln (oder wacken) ſind einzele rund- liche ſteine, welchen die ecken, und was weich an inen iſt, abgeſtoßen ſind. Ire haͤrte iſt zimlich. In den fluͤſſen, feldern, und der damm-erde findet man ſelbige. Sie dinen zu dem pflaſtern der ſtraſen und wege. Die bruchſteine werden ent- weder in die laͤnge, als zu den thuͤr-poſten, fen- ſter-ſteinen, oder zu quaderſteinen, oder zu plat- ten gebrochen. Die gebrochene dinen zu treppen, den fenſter- und thuͤren-einfaſſungen, caminen, ſo dann zu eck- und grund-quadraten, zu fußbo- den, ſimſen, kragſteinen, altanen, zu aufſaͤzen, als zirden in capitaͤlen, muſcheln, ſchnecken, ſchil- deren, frucht-ſchnuͤren, knoͤpfen, aufſaͤzen, ſta- tuen ꝛc. Die bezalung geſchihet nach cubic-ſchu- hen, nachdem ſie grob ausgehauen werden (ge- ſpizet) fuͤr den fuß 16 bis 20 pfen. zu brechen; zu ſpitzen 1½ bis 2 ggl. Die ſimsarbeit tut fuͤr den fuß 2½ bis 2 ggl. hauer-lones. Die bau-zirraten, ins reine gebracht, tun ⅓ rthlr. fuͤr den cubic-fuß, und nach befinden 1 rthlr. Penther ſ. 20 § 185, die bruchſteine, inſonderheit die fuͤllſteine zu den mauren kommen rutenweiſe zu brechen, iede 16 fuße breit, und 4 ſchuhe hoch, 2½ bis 3½ rthlr. die kiſel- ſteine. § 2685 Y y y

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1073. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1085>, abgerufen am 23.11.2024.