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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIV haubtstück
Kühn von dem ursprunge der quellen etc. § 2 s. 23.
Sodann ist die probe vermittelst einer starken aus-
dünstung zu machen. Denn dise vertreibet das
süße wasser allmälich, und das zurück geblibene
wird immer mehr und mehr salziger, bis endlich
nichts als das gedigene salz übrig bleibet, Kühn
§ 83 s. 86. Daher lässet man vile pfunde davon
kochen, und so weit ausdunsten, bis sich ein häut-
chen, oder kleine crystallgen auf die oberfläche des
salzes sezen. Hernach ist das Feuer zu vermin-
dern, damit die soole nur mäßig warm bleibe und
dampfe, so werden die vorher kleinen crystallen
größer wachsen, welche in der solution zu boden
gehen. Sollte sich bei einem etwa zu starken feuer
eine haut darstellen, ist dise zu zerbrechen, weil sie
das ausdampfen behindert. Ist die soole derge-
stalt eingedicket worden, daß die salz-crystallen fast
an ire ober-fläche reichen; alsdenn gise die soole
von den unten sich gesezten crystallen ab, und be-
handele sie nach eben diser fürschrift ferner; die
gesammleten und in gelinder wärme getrockneten
salz-crystallen zihe man auf der wage auf. Joh.
Andreen Cramers
anfangsgründe der probir-
kunst s. 647, Friderich Hofmann opusc. phy-
sico-medicorum
t. I s. 340.

§ 2788
wie vil aus
einem pfun-
de salzwas-
ser salz ge-
sotten
wird?

Oder nimm aus dem Teutschen borne zu halle
an XXV pfunde wassers, daraus werden gesotten
5 pfund, 3 unzen und 7 quentgen salzes: aus dem
gut-jare XXV pfund soole genommen, tun 5 pfund
2 unzen salzes: aus dem Metriz XXV pfund
soole betragen 5 pfund salzes: aus dem Hacke-
born XXV pfund soole, geben 5 pfund und 2 un-
zen salzes; folglich gibet der Teutschen bornes
1 pfund soole, 3 unzen und 3 quentgen salzes:
1 pfund sole des gut-jares enthält 3 unzen 2 quent-

gen:

LXIV haubtſtuͤck
Kuͤhn von dem urſprunge der quellen ꝛc. § 2 ſ. 23.
Sodann iſt die probe vermittelſt einer ſtarken aus-
duͤnſtung zu machen. Denn diſe vertreibet das
ſuͤße waſſer allmaͤlich, und das zuruͤck geblibene
wird immer mehr und mehr ſalziger, bis endlich
nichts als das gedigene ſalz uͤbrig bleibet, Kuͤhn
§ 83 ſ. 86. Daher laͤſſet man vile pfunde davon
kochen, und ſo weit ausdunſten, bis ſich ein haͤut-
chen, oder kleine cryſtallgen auf die oberflaͤche des
ſalzes ſezen. Hernach iſt das Feuer zu vermin-
dern, damit die ſoole nur maͤßig warm bleibe und
dampfe, ſo werden die vorher kleinen cryſtallen
groͤßer wachſen, welche in der ſolution zu boden
gehen. Sollte ſich bei einem etwa zu ſtarken feuer
eine haut darſtellen, iſt diſe zu zerbrechen, weil ſie
das ausdampfen behindert. Iſt die ſoole derge-
ſtalt eingedicket worden, daß die ſalz-cryſtallen faſt
an ire ober-flaͤche reichen; alsdenn giſe die ſoole
von den unten ſich geſezten cryſtallen ab, und be-
handele ſie nach eben diſer fuͤrſchrift ferner; die
geſammleten und in gelinder waͤrme getrockneten
ſalz-cryſtallen zihe man auf der wage auf. Joh.
Andreen Cramers
anfangsgruͤnde der probir-
kunſt ſ. 647, Friderich Hofmann opuſc. phy-
ſico-medicorum
t. I ſ. 340.

§ 2788
wie vil aus
einem pfun-
de ſalzwaſ-
ſer ſalz ge-
ſotten
wird?

Oder nimm aus dem Teutſchen borne zu halle
an XXV pfunde waſſers, daraus werden geſotten
5 pfund, 3 unzen und 7 quentgen ſalzes: aus dem
gut-jare XXV pfund ſoole genommen, tun 5 pfund
2 unzen ſalzes: aus dem Metriz XXV pfund
ſoole betragen 5 pfund ſalzes: aus dem Hacke-
born XXV pfund ſoole, geben 5 pfund und 2 un-
zen ſalzes; folglich gibet der Teutſchen bornes
1 pfund ſoole, 3 unzen und 3 quentgen ſalzes:
1 pfund ſole des gut-jares enthaͤlt 3 unzen 2 quent-

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[1118/1130] LXIV haubtſtuͤck Kuͤhn von dem urſprunge der quellen ꝛc. § 2 ſ. 23. Sodann iſt die probe vermittelſt einer ſtarken aus- duͤnſtung zu machen. Denn diſe vertreibet das ſuͤße waſſer allmaͤlich, und das zuruͤck geblibene wird immer mehr und mehr ſalziger, bis endlich nichts als das gedigene ſalz uͤbrig bleibet, Kuͤhn § 83 ſ. 86. Daher laͤſſet man vile pfunde davon kochen, und ſo weit ausdunſten, bis ſich ein haͤut- chen, oder kleine cryſtallgen auf die oberflaͤche des ſalzes ſezen. Hernach iſt das Feuer zu vermin- dern, damit die ſoole nur maͤßig warm bleibe und dampfe, ſo werden die vorher kleinen cryſtallen groͤßer wachſen, welche in der ſolution zu boden gehen. Sollte ſich bei einem etwa zu ſtarken feuer eine haut darſtellen, iſt diſe zu zerbrechen, weil ſie das ausdampfen behindert. Iſt die ſoole derge- ſtalt eingedicket worden, daß die ſalz-cryſtallen faſt an ire ober-flaͤche reichen; alsdenn giſe die ſoole von den unten ſich geſezten cryſtallen ab, und be- handele ſie nach eben diſer fuͤrſchrift ferner; die geſammleten und in gelinder waͤrme getrockneten ſalz-cryſtallen zihe man auf der wage auf. Joh. Andreen Cramers anfangsgruͤnde der probir- kunſt ſ. 647, Friderich Hofmann opuſc. phy- ſico-medicorum t. I ſ. 340. § 2788 Oder nimm aus dem Teutſchen borne zu halle an XXV pfunde waſſers, daraus werden geſotten 5 pfund, 3 unzen und 7 quentgen ſalzes: aus dem gut-jare XXV pfund ſoole genommen, tun 5 pfund 2 unzen ſalzes: aus dem Metriz XXV pfund ſoole betragen 5 pfund ſalzes: aus dem Hacke- born XXV pfund ſoole, geben 5 pfund und 2 un- zen ſalzes; folglich gibet der Teutſchen bornes 1 pfund ſoole, 3 unzen und 3 quentgen ſalzes: 1 pfund ſole des gut-jares enthaͤlt 3 unzen 2 quent- gen:

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1130>, abgerufen am 23.11.2024.