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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXV haubtstück
auszumünzenden golde die ächte farbe zu geben,
ist ein vorteil den nicht alle wissen.

§ 2875
wie münz-
verbrechen
begangen
werden kön-
nen?

Münz-verbrechen können auf verschidene weise
begangen werden, und zwar sowol von denen,
welchen die münz-gerechtigkeit zustehet, als auch
von denen, welchen das münz-recht nicht zuste-
het, teils durch anmassung des münz-rechtes,
teils durch desselben mißbrauch, bald durch ver-
fälschung, beschneidung, verschmelzung, ausfü-
rung. Engau in der disp. de delictis mone-
tariis
§ 5 fgg., und de falso numario et solo
et cum vsurpatione iuris monetandi coniun-
cto,
Jena 1750, von Rohr im haushaltungs-
rechte XI cap. 6 § 17 s. 1454 fg.

§ 2876
die münz-
verbrecher
sollen ange-
zeiget wer-
den.

Die münz-verbrecher soll iedermann, dem sie
bekannt sind, bei namhafter strafe anzeigen.
Dem ansager der münz-verbrecher gebüret ein
dritteil der strafe. Gegen säumige oberkeit und
verbrecher soll der kaiserliche fiscal verfaren.
Kaiser Ferdinands des I münz-ordnung vom jare
1559 § 160, 161, 162-164, Reichs-abschid 1566
§ 169, 1570 § 143, 1576 § 50, kaiser Leopolds
münz-edict 1676.

§ 2877
das grana-
liren, kör-
nen etc. ist
verboten.

Das granaliren, körnen, seigern, und andre
dergleichen betrügliche, vorteilige handlungen
und fälschungen aller alten und neuen guten
Reichs-münzen sind bei feuers-strafe verboten,
münz-edict 1559 § 170. Reichs-abschid 1566
§ 168. Wer aber ungangbare münzen zu ver-

körnen

LXV haubtſtuͤck
auszumuͤnzenden golde die aͤchte farbe zu geben,
iſt ein vorteil den nicht alle wiſſen.

§ 2875
wie muͤnz-
verbrechen
begangen
werden koͤn-
nen?

Muͤnz-verbrechen koͤnnen auf verſchidene weiſe
begangen werden, und zwar ſowol von denen,
welchen die muͤnz-gerechtigkeit zuſtehet, als auch
von denen, welchen das muͤnz-recht nicht zuſte-
het, teils durch anmaſſung des muͤnz-rechtes,
teils durch deſſelben mißbrauch, bald durch ver-
faͤlſchung, beſchneidung, verſchmelzung, ausfuͤ-
rung. Engau in der diſp. de delictis mone-
tariis
§ 5 fgg., und de falſo numario et ſolo
et cum vſurpatione iuris monetandi coniun-
cto,
Jena 1750, von Rohr im haushaltungs-
rechte XI cap. 6 § 17 ſ. 1454 fg.

§ 2876
die muͤnz-
verbrecher
ſollen ange-
zeiget wer-
den.

Die muͤnz-verbrecher ſoll iedermann, dem ſie
bekannt ſind, bei namhafter ſtrafe anzeigen.
Dem anſager der muͤnz-verbrecher gebuͤret ein
dritteil der ſtrafe. Gegen ſaͤumige oberkeit und
verbrecher ſoll der kaiſerliche fiſcal verfaren.
Kaiſer Ferdinands des I muͤnz-ordnung vom jare
1559 § 160, 161, 162-164, Reichs-abſchid 1566
§ 169, 1570 § 143, 1576 § 50, kaiſer Leopolds
muͤnz-edict 1676.

§ 2877
das grana-
liren, koͤr-
nen ꝛc. iſt
verboten.

Das granaliren, koͤrnen, ſeigern, und andre
dergleichen betruͤgliche, vorteilige handlungen
und faͤlſchungen aller alten und neuen guten
Reichs-muͤnzen ſind bei feuers-ſtrafe verboten,
muͤnz-edict 1559 § 170. Reichs-abſchid 1566
§ 168. Wer aber ungangbare muͤnzen zu ver-

koͤrnen
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[1154/1166] LXV haubtſtuͤck auszumuͤnzenden golde die aͤchte farbe zu geben, iſt ein vorteil den nicht alle wiſſen. § 2875 Muͤnz-verbrechen koͤnnen auf verſchidene weiſe begangen werden, und zwar ſowol von denen, welchen die muͤnz-gerechtigkeit zuſtehet, als auch von denen, welchen das muͤnz-recht nicht zuſte- het, teils durch anmaſſung des muͤnz-rechtes, teils durch deſſelben mißbrauch, bald durch ver- faͤlſchung, beſchneidung, verſchmelzung, ausfuͤ- rung. Engau in der diſp. de delictis mone- tariis § 5 fgg., und de falſo numario et ſolo et cum vſurpatione iuris monetandi coniun- cto, Jena 1750, von Rohr im haushaltungs- rechte XI cap. 6 § 17 ſ. 1454 fg. § 2876 Die muͤnz-verbrecher ſoll iedermann, dem ſie bekannt ſind, bei namhafter ſtrafe anzeigen. Dem anſager der muͤnz-verbrecher gebuͤret ein dritteil der ſtrafe. Gegen ſaͤumige oberkeit und verbrecher ſoll der kaiſerliche fiſcal verfaren. Kaiſer Ferdinands des I muͤnz-ordnung vom jare 1559 § 160, 161, 162-164, Reichs-abſchid 1566 § 169, 1570 § 143, 1576 § 50, kaiſer Leopolds muͤnz-edict 1676. § 2877 Das granaliren, koͤrnen, ſeigern, und andre dergleichen betruͤgliche, vorteilige handlungen und faͤlſchungen aller alten und neuen guten Reichs-muͤnzen ſind bei feuers-ſtrafe verboten, muͤnz-edict 1559 § 170. Reichs-abſchid 1566 § 168. Wer aber ungangbare muͤnzen zu ver- koͤrnen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1166>, abgerufen am 24.11.2024.