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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den zünften.
schneider etc. Beier in tyrone cap. III, § 2 num.
55 fg. Fürst. Hessen-Casselische verordnung vom
jahre 1693 § 5 und 1730 § 10, 25.

§ 279

Jedem reichsstande ist unbenommen, mit ei-jeder reichs-
stand kan
der zunft
halber di-
spensiren.

nem, oder andern guten arbeiter zu dispensiren,
und denselben auch wider der zunft willen zur mei-
sterschaft kommen zu lassen, reichsschluß 1731,
art. 13, darnebst gnaden- und freimeister zu sezen.

§ 280

Die gnadenmeister heisen, welchen die landes-was ein
gnaden-
meister,

herrschaft erlaubet, ohne annehmung der zunft
das handwerk zu treiben.

§ 281

Ein freimeister heiset derjenige, welcher bei ei-freimeister,
nem domherrn, gesanden, oder an einem andern
befreiten orte sizen, oder von der landes-oberkeit
ausser der zunft sein handwerk zu treiben die frei-
heit erhalten hat, Beier de artificibus palatinis,
David Mevius im ersten theile decis. 55. der-
gleichen hat man bey verschidenen universitäten,
als zu Halle, Göttingen etc.

§ 282

Monopolisten heisen diejenigen meister, welcheund mono-
polist sey?

einen gnadenbrief erhalten haben, daß keine von
der profession solche an dem orte treiben dürfen.

§ 283

Land- und dorfmeister werden eigentlich nichtwie fern
land- und
dorsmeister
gedultet
werden?

gedultet, inzwischen wird öfters denenjenigen,
welche auf dem lande wonhaftig sind, nachgelas-
sen, mit einer zunft der stadt einzuhalten, Dreyers
disput. de priuilegiis opificum falso meritoque
suspectis
§ 4 s. 29 fg., von Ludewig de opifice
exule in pagis.
Es sind iedoch die nöthigen
handwerksleute, als schneider, schmide, tachde-
cker, töpfer, maurer, rademacher, leinweber,

zim-
H 2

von den zuͤnften.
ſchneider ꝛc. Beier in tyrone cap. III, § 2 num.
55 fg. Fuͤrſt. Heſſen-Caſſeliſche verordnung vom
jahre 1693 § 5 und 1730 § 10, 25.

§ 279

Jedem reichsſtande iſt unbenommen, mit ei-jedeꝛ reichs-
ſtand kan
der zunft
halber di-
ſpenſiren.

nem, oder andern guten arbeiter zu diſpenſiren,
und denſelben auch wider der zunft willen zur mei-
ſterſchaft kommen zu laſſen, reichsſchluß 1731,
art. 13, darnebſt gnaden- und freimeiſter zu ſezen.

§ 280

Die gnadenmeiſter heiſen, welchen die landes-was ein
gnaden-
meiſter,

herrſchaft erlaubet, ohne annehmung der zunft
das handwerk zu treiben.

§ 281

Ein freimeiſter heiſet derjenige, welcher bei ei-freimeiſter,
nem domherrn, geſanden, oder an einem andern
befreiten orte ſizen, oder von der landes-oberkeit
auſſer der zunft ſein handwerk zu treiben die frei-
heit erhalten hat, Beier de artificibus palatinis,
David Mevius im erſten theile deciſ. 55. der-
gleichen hat man bey verſchidenen univerſitaͤten,
als zu Halle, Goͤttingen ꝛc.

§ 282

Monopoliſten heiſen diejenigen meiſter, welcheund mono-
poliſt ſey?

einen gnadenbrief erhalten haben, daß keine von
der profeſſion ſolche an dem orte treiben duͤrfen.

§ 283

Land- und dorfmeiſter werden eigentlich nichtwie fern
land- und
dorſmeiſter
gedultet
werden?

gedultet, inzwiſchen wird oͤfters denenjenigen,
welche auf dem lande wonhaftig ſind, nachgelaſ-
ſen, mit einer zunft der ſtadt einzuhalten, Dreyers
diſput. de priuilegiis opificum falſo meritoque
ſuſpectis
§ 4 ſ. 29 fg., von Ludewig de opifice
exule in pagis.
Es ſind iedoch die noͤthigen
handwerksleute, als ſchneider, ſchmide, tachde-
cker, toͤpfer, maurer, rademacher, leinweber,

zim-
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[115/0125] von den zuͤnften. ſchneider ꝛc. Beier in tyrone cap. III, § 2 num. 55 fg. Fuͤrſt. Heſſen-Caſſeliſche verordnung vom jahre 1693 § 5 und 1730 § 10, 25. § 279 Jedem reichsſtande iſt unbenommen, mit ei- nem, oder andern guten arbeiter zu diſpenſiren, und denſelben auch wider der zunft willen zur mei- ſterſchaft kommen zu laſſen, reichsſchluß 1731, art. 13, darnebſt gnaden- und freimeiſter zu ſezen. jedeꝛ reichs- ſtand kan der zunft halber di- ſpenſiren. § 280 Die gnadenmeiſter heiſen, welchen die landes- herrſchaft erlaubet, ohne annehmung der zunft das handwerk zu treiben. was ein gnaden- meiſter, § 281 Ein freimeiſter heiſet derjenige, welcher bei ei- nem domherrn, geſanden, oder an einem andern befreiten orte ſizen, oder von der landes-oberkeit auſſer der zunft ſein handwerk zu treiben die frei- heit erhalten hat, Beier de artificibus palatinis, David Mevius im erſten theile deciſ. 55. der- gleichen hat man bey verſchidenen univerſitaͤten, als zu Halle, Goͤttingen ꝛc. freimeiſter, § 282 Monopoliſten heiſen diejenigen meiſter, welche einen gnadenbrief erhalten haben, daß keine von der profeſſion ſolche an dem orte treiben duͤrfen. und mono- poliſt ſey? § 283 Land- und dorfmeiſter werden eigentlich nicht gedultet, inzwiſchen wird oͤfters denenjenigen, welche auf dem lande wonhaftig ſind, nachgelaſ- ſen, mit einer zunft der ſtadt einzuhalten, Dreyers diſput. de priuilegiis opificum falſo meritoque ſuſpectis § 4 ſ. 29 fg., von Ludewig de opifice exule in pagis. Es ſind iedoch die noͤthigen handwerksleute, als ſchneider, ſchmide, tachde- cker, toͤpfer, maurer, rademacher, leinweber, zim- wie fern land- und dorſmeiſter gedultet werden? H 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/125>, abgerufen am 24.11.2024.