Zu einer universität gehören die öffentlichen leh- rer der 4 facultäten, denn die universitäts- ver- wandte als buchdrucker, buchführer, apothecker, buchbinder, gehören nicht zu den hauptpersonen, sondern diese machen die lehrende und lernende aus.
§ 328
der lernen- den namen.
Die lernende heisen studiosi, scholares, studen- ten, bursche. Das gemeine haus, worin sie zu- sammen woneten, hise bursa, börse.
§ 329
was der student sei?
Ein studiosus ist, welcher, nach gelegten grün- den in der schule, nunmehr von den facultäten ler- nen will, und des endes in die universitäts-ma- tricul eingeschriben wird. In Hessen ist in anse- hung der studenten ein unterscheid unter den studi- renden stipendiaten und beneficiaten; jene haben den freien tisch; diese aber bekommen nur eine jährliche summe geldes. Einige erhalten solche von gnädigster herrschaft ohne zuthuung der hiesi- gen universität; andre aus der communität und werden der universität präsentiret, auch von die- ser bestätiget. Beneficien sind z. e. das von den von Eschwege eines von Donop herrürende benefi- cium, sihe Zaunschleifers disp. de jure stipen- diorum,Ahasv. Fritsch im tr. de Stipendiis et stipendiatis scholaribus, F. H. Casselische ordnung, wie es hinfüro in der universität zu Marburg mit den stipendien auch mit präsenta- tion, unterhaltung, institution, examination und dimission der stipendiaten-ordnung gehalten werden soll, Cassel 1684, fol.
§ 330
dessen frei- heiten.
Die freiheiten der studenten stehen in der au- thentica: habita, ne filius pro patre, welche
Christoph
LI haubtſt. von den
§ 327
wer dazu gehoͤre.
Zu einer univerſitaͤt gehoͤren die oͤffentlichen leh- rer der 4 facultaͤten, denn die univerſitaͤts- ver- wandte als buchdrucker, buchfuͤhrer, apothecker, buchbinder, gehoͤren nicht zu den hauptperſonen, ſondern dieſe machen die lehrende und lernende aus.
§ 328
der lernen- den namen.
Die lernende heiſen ſtudioſi, ſcholares, ſtuden- ten, burſche. Das gemeine haus, worin ſie zu- ſammen woneten, hiſe burſa, boͤrſe.
§ 329
was der ſtudent ſei?
Ein ſtudioſus iſt, welcher, nach gelegten gruͤn- den in der ſchule, nunmehr von den facultaͤten ler- nen will, und des endes in die univerſitaͤts-ma- tricul eingeſchriben wird. In Heſſen iſt in anſe- hung der ſtudenten ein unterſcheid unter den ſtudi- renden ſtipendiaten und beneficiaten; jene haben den freien tiſch; dieſe aber bekommen nur eine jaͤhrliche ſumme geldes. Einige erhalten ſolche von gnaͤdigſter herrſchaft ohne zuthuung der hieſi- gen univerſitaͤt; andre aus der communitaͤt und werden der univerſitaͤt praͤſentiret, auch von die- ſer beſtaͤtiget. Beneficien ſind z. e. das von den von Eſchwege eines von Donop herruͤrende benefi- cium, ſihe Zaunſchleifers diſp. de jure ſtipen- diorum,Ahasv. Fritſch im tr. de Stipendiis et ſtipendiatis ſcholaribus, F. H. Caſſeliſche ordnung, wie es hinfuͤro in der univerſitaͤt zu Marburg mit den ſtipendien auch mit praͤſenta- tion, unterhaltung, inſtitution, examination und dimiſſion der ſtipendiaten-ordnung gehalten werden ſoll, Caſſel 1684, fol.
§ 330
deſſen frei- heiten.
Die freiheiten der ſtudenten ſtehen in der au- thentica: habita, ne filius pro patre, welche
Chriſtoph
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LI haubtſt. von den
§ 327
Zu einer univerſitaͤt gehoͤren die oͤffentlichen leh-
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wandte als buchdrucker, buchfuͤhrer, apothecker,
buchbinder, gehoͤren nicht zu den hauptperſonen,
ſondern dieſe machen die lehrende und lernende aus.
§ 328
Die lernende heiſen ſtudioſi, ſcholares, ſtuden-
ten, burſche. Das gemeine haus, worin ſie zu-
ſammen woneten, hiſe burſa, boͤrſe.
§ 329
Ein ſtudioſus iſt, welcher, nach gelegten gruͤn-
den in der ſchule, nunmehr von den facultaͤten ler-
nen will, und des endes in die univerſitaͤts-ma-
tricul eingeſchriben wird. In Heſſen iſt in anſe-
hung der ſtudenten ein unterſcheid unter den ſtudi-
renden ſtipendiaten und beneficiaten; jene haben
den freien tiſch; dieſe aber bekommen nur eine
jaͤhrliche ſumme geldes. Einige erhalten ſolche
von gnaͤdigſter herrſchaft ohne zuthuung der hieſi-
gen univerſitaͤt; andre aus der communitaͤt und
werden der univerſitaͤt praͤſentiret, auch von die-
ſer beſtaͤtiget. Beneficien ſind z. e. das von den
von Eſchwege eines von Donop herruͤrende benefi-
cium, ſihe Zaunſchleifers diſp. de jure ſtipen-
diorum, Ahasv. Fritſch im tr. de Stipendiis
et ſtipendiatis ſcholaribus, F. H. Caſſeliſche
ordnung, wie es hinfuͤro in der univerſitaͤt zu
Marburg mit den ſtipendien auch mit praͤſenta-
tion, unterhaltung, inſtitution, examination und
dimiſſion der ſtipendiaten-ordnung gehalten werden
ſoll, Caſſel 1684, fol.
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Die freiheiten der ſtudenten ſtehen in der au-
thentica: habita, ne filius pro patre, welche
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/150>, abgerufen am 25.11.2024.
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